Auf einen Blick
- FC Zürich stürzte nach Niederlage gegen Lugano ab, Tabellenplatz sinkt
- Trainer Moniz bleibt trotz Resultatskrise positiv gestimmt
- FCZ holte in 11 Spielen nur 8 Punkte, schlechteste Ausbeute der Liga
Es ist der 24. November, kurz vor halb drei am Nachmittag, als der FC Zürich wie ein Meisterkandidat wirkt. Die Sonne scheint über dem Cornaredo, Mounir Chouiar (26) hat soeben getroffen. Der FCZ ist als Leader ins Tessin gereist, jetzt führt er auch noch gegen den Titelkandidaten FC Lugano 1:0.
Erinnerungen werden wach an den Überraschungs-Titel unter André Breitenreiter 2022. Stabile Abwehr, effiziente Angreifer – der FC Zürich fliegt. Um so brutaler ist der Absturz. Das Spiel in Lugano verlieren die Zürcher nach der frühen Führung 1:4. Seit dieser Niederlage taumelt der FCZ.
Dabei wird die negative Entwicklung von der Tabelle noch geschönt. Weil in dieser Liga jeder gegen jeden verliert, ist es ein seltsam langsames Abtauchen vom Leaderthron bis auf Rang 8.
Letzter Platz seit Lugano
Wie dramatisch der Fall ist, zeigt der Blick auf die Zahlen ab dem Spieltag, an dem der FCZ mit einem 1:1 gegen Servette letztmals seine Tabellenführung verteidigt. 25 Punkte hat er damals nach 13 Runden auf dem Konto. Seither sind in 11 Spielen nur noch 8 Zähler dazugekommen. Weniger als Yverdon und weniger als Winterthur (s. Grafik). Bedeutet: schlechteste Ausbeute aller Teams in der Super League – mit einem Schnitt von 0,72 Punkten pro Spiel. Dazu die mit Yverdon schlechteste Tordifferenz. Die Bilanz eines Absteigers.
«Nach dem 1:0 in Lugano brachen wir ein», beginnt FCZ-Trainer Ricardo Moniz, als er über die Resultatskrise der letzten Wochen spricht. «Danach war ich zwei Spiele gesperrt, nach der Winterpause sind wir spielerisch eigentlich gut reingekommen, hatten teilweise über 70 Prozent Ballbesitz. Aber das ist nicht genug. Wir müssen uns dann auch mal belohnen, und das haben wir bisher nicht gemacht.»
Aufgrund der Art und Weise – mittlerweile spielt der FCZ etwas dominanter als in der Hinrunde – ist Moniz trotz resultatmässig gruseligen letzten Wochen positiv gestimmt, dass es bald zur Kehrtwende kommt. «Es ist ein schmaler Grat, aber ich bin mittlerweile sehr überzeugt, wie wir spielen. Hinten müssen wir etwas sattelfester werden und vorne das Glück erzwingen.»
Wegweisende Spiele folgen
Klar ist: So, wie der FCZ derzeit punktet, wird das von Ancillo Canepa ausgegebene Ziel verpasst. Nichts weniger als die Gruppenphase eines europäischen Wettbewerbs verlangt der Präsident von seiner Mannschaft. Dazu müssen seine Zürcher erst einmal in die Meisterrunde kommen. Oder Ende Saison den Cup gewinnen.
Der FCZ steht also vor einer Woche der Wahrheit. Am Samstag zu Hause gegen Yverdon braucht es nichts weniger als einen Sieg, um im Strichkampf bestehen zu können. Und am Donnerstag geht es für die Zürcher im Schweizer Cup um alles oder nichts. Gegner im Letzigrund: YB.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 25 | 26 | 44 | |
2 | FC Lugano | 24 | 9 | 42 | |
3 | FC Luzern | 24 | 5 | 39 | |
4 | Servette FC | 24 | 4 | 39 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 25 | 10 | 37 | |
6 | FC Zürich | 25 | -2 | 36 | |
7 | FC St. Gallen | 25 | 5 | 35 | |
8 | BSC Young Boys | 24 | 5 | 34 | |
9 | FC Sion | 24 | -4 | 30 | |
10 | Yverdon Sport FC | 25 | -18 | 24 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 25 | -10 | 23 | |
12 | FC Winterthur | 24 | -30 | 17 |