Murat Yakin über seinen neuen Job in Sion
«Ich bin nicht der Trainer, der Sicherheit sucht»

Christian Constantin und Murat Yakin. Mehr Glamour kann man im Schweizer Fussball gar nicht haben. Jetzt haben sie sich gefunden. Und Muri ist regelrecht euphorisiert!
Publiziert: 19.09.2018 um 09:36 Uhr
|
Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:09 Uhr
1/7
Murat Yakin gibt den Medien Auskunft.
Foto: KEY
Alain Kunz

BLICK: CC hatte Sie schon lange auf dem Radar. Nun hat es geklappt.
Murat Yakin: Hatte er das? Ich hatte sporadisch immer wieder Kontakt mit seinem Sohn und Sportchef Barth. So auch, als Sion Anton Mitrjuschkin verpflichten wollte und ich Trainer bei seinem Verein Spartak Moskau war.

Aber er hatte Sie auf dem Radar! Vor allem, weil Sie ihn als Trainer immer geärgert haben. Haben Sie je gegen Sion verloren?
Also: Mit Basel sicher nicht. Mit Thun? Nein. Luzern? Auch nicht. Nein, nie.

Viele sagen: Wie kommt man als Trainer dazu, sich CC anzutun. Oder überwiegt doch der spezielle Reiz des Wallis?
Es hat sogar einen enorm speziellen Reiz! Die Constantins lieben den Fussball und leben dafür. Die Region ist fussballverrückt. Und CC bringt immer gute Spieler ins Wallis. Das alles ist doch enorm reizvoll!

Wie unterhalten Sie sich mit CC?
Also, was die Fussballsprache anbelangt, so reicht mein Französisch einigermassen. Sonst brauchen wir einen Dolmetscher.

Wer übernimmt das?
Barth spricht sehr gut Deutsch und Englisch.

Werden Sie einen Französisch-Kurs besuchen?
Unbedingt! Für tiefergehende Gespräche muss man die Sprache seines Gesprächspartners sprechen.

Wer wird Ihr Assistent?
Es ging alles sehr schnell! Mit Christian Zermatten, dem Assistenten von Maurizio Jacobacci, kann ich mich auf Deutsch und Englisch verständigen.

Yakin mit Assistent Zermatten.
Foto: Keystone

Bleibt er?
Ich brauche einen zusätzlichen Assistenten. Einen, mit dem ich vertieft sprechen kann. Viele Kandidaten sind aber unter Vertrag.

Und Zermatten?
Er ist auch Talentmanager. Es braucht also in jedem Fall einen Assistenten.

Ihr Bruder Hakan?
Nein, er wird es nicht.

Werden Sie sich eine Wohnung im Wallis nehmen?
Ja, unbedingt!

Die bescheidene Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung Ihres Vorgängers Maurizio Jacobacci dürfte kaum genügen.
Sie genügt mir nur aus einem Grund nicht: Wenn meine Familie kommt, also meine Frau und meine beiden Töchter, dann ist sie zu klein. Für mich alleine wäre das aber überhaupt kein Problem. Ich brauche nicht mehr.

Gingen Sie eigentlich am Montag mit dem Willen zu unterschreiben ins Wallis?
Wir hatten zuvor etwas andiskutiert. Aber es war nicht unbedingt so vorgesehen. Doch dann verstanden wir uns so gut und so schnell, dass wir gleich den Vertrag aufsetzten. Zwei Seiten. Unkompliziert. Easy.

Und für das erste Training am Dienstag sollen Sie nicht mal Fussballschuhe dabeigehabt haben, hört man.
Nein, das hingegen stimmt nicht. Ich habe immer die Golfausrüstung und ein paar Trainingsschuhe im Auto.

Sie haben bis Ende Saison unterschrieben. Mit Option?
Wenn man mit der Absicht nach Sion geht, Verträge mit Optionen unterschreiben zu wollen, dann liegt man falsch. Ich bin ohnehin nicht der Trainer, der Sicherheit sucht. Ich will es so einfach wie möglich. Vielleicht passt es einer Partei schnell nicht mehr. Dann trennen wir uns. Und sonst verlängern wir.

Yakin wird von Barth (l.) und Christian Constantin (r.) als neuer Trainer vorgestellt.
Foto: Twitter

Sitzen Sie in Thun auf der Bank oder sind Sie gesperrt?
Unser Anwalt ist am Abklären. Sonst kann man dort auf der Tribüne nahe der Bank sitzen. Aber ich hoffe schon, dass es klappt.

Andernfalls können Sie sich ja neben den Präsidenten setzen ...
Darüber haben wir noch gar nicht gesprochen.

Sie haben gesagt, Ihr Ziel sei es, den Cup zu gewinnen.
Klar, das ist immer das Ziel. Zumal ich den Cup als Trainer noch nie gewonnen habe.

Die Meisterschaft scheint schon nach sechs Runden gelaufen.
Warten wir jetzt einmal ab, wie YB mit der Doppelbelastung klarkommt. Das ist Champions League, da kann man nicht gross rotieren. Das ist eine neue Erfahrung für die Berner.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?