Monster-Kader, keine Knipser, keine Leader
Das sind die 10 Baustellen der Super-League-Klubs

Vaduz hat Sorgen im Sturm, Thun in der Abwehr. Sion muss Spieler loswerden. Und sonst? BLICK sagt, wo in der Super League der Schuh drückt.
Publiziert: 18.07.2016 um 14:46 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:30 Uhr
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Üppig! 28 Spieler tummeln sich im Basler Kader. Auch Eder Balanta (M.), der erstmals gegen Monaco mittut.
Foto: freshfocus
BLICK-Fussballredaktion

Basel: Das Monster-Kader

28 (!) Spieler tummeln sich zurzeit in der ersten Mannschaft, 18 dürfen am Sonntag vor dem Spiel gegen Sion aufs Matchblatt, höchstens 14 auf den Joggeli-Rasen. Heisst: Jeder Zweite schaut zu! Ob Coach Urs Fischer es schafft, das Kader bei Laune zu halten? Oder mucken nach einigen Spieltagen die ersten Reservisten auf? Fakt ist: Auch mit der zweiten Garnitur ist der FCB kaum zu schlagen.

Vaduz: Der Sturm

Gesucht im Ländle: Ein Stürmer von der Qualität, wie sie letzte Rückrunde FCZ-Leihgabe Armando Sadiku auf den Platz legte. Mit sieben Toren schoss der albanische EM-Torschütze die Mannschaft von Trainer Giorgio Contini fast im Alleingang zum Ligaerhalt. Bis jetzt ist der Abgang von Sadiku erst notdürftig geflickt. Die neue Sturmhoffnung Gonzalo Zarate traf letzte Saison bei Thun kein einziges Mal. Vielleicht liegt die Lösung intern: Pascal Schürpf ist nach einem Jahr Verletzungspause wieder fit.

Lugano: Ein Knipser

Goalgetter Antonini Culina fällt noch bis Herbst mit einem Kreuzbandriss aus. Ersatz Karim Rossi konnte in der Vorbereitung nicht überzeugen, auch Djordje Susnjar hat sich nicht aufgedrängt. Die Rettung bei dieser Baustelle könnte einmal mehr der gute Draht nach Italien sein. So könnte von Juventus nochmals Anastasios Donis ausgeliehen werden. Auch Lorenzo Rosseti ist ein Stürmer, der bei Juve kaum Einsatzzeit erhalten wird und nach Atalanta und Cesena wieder zur Leihe weggegeben werden dürfte.

Luzern: Die Erwartungshaltung

Kaiserslautern geschlagen. Monaco geschlagen. Und in der heimischen Swissporarena auch Schalke dominiert und 4:2 bezwungen. Die Vorbereitung des FCL kann sich sehen lassen. Das Problem jetzt: Beim FCL sind die Probleme gerne hausgemacht. Trainer Babbel muss jetzt zusehen, dass die Erwartungshaltung nicht unrealistisch wird. Eben auch intern

St. Gallen: Ein Leader

Eigentlich hat Trainer Joe Zinnbauer die vermisste Leaderfigur längst im Kader: Ersatzgoalie Marcel Herzog attestiert er sämtliche Anlagen. Aber Herzog kommt nicht an Daniel Lopar vorbei. Unter den fünf Neuzugängen ist auch keiner ein klassischer Führungsspieler. Mit einer Ausnahme: Nzuzi Toko, der frühere Hopper und Rückkehrer aus der Türkei. Aber Zinnbauer will ihn nicht in die Rolle reindrängen.

GC: Ist Munsy gut genug?

Das 3:3 gegen Reykjavik belegt: Hinten ist GC keinesfalls sattelfest. Und trotz der drei Tore in Island fragt sich, ob GC die Abgänge von Munas Dabbur und Shani Tarashaj auffangen kann. Zusammen schossen sie 30 von 65 Toren letzte Saison. Vor allem Ridge Munsy, der aus Thun kam, soll die Lücke schliessen. Ist er gut genug? Die Kaderplanung gilt als abgeschlossen.

Lausanne: Die Pontaise

Klar: Es weht ein Hauch von Fussballromantik durch die Katakomben, doch das Stade Olympique, das 1954 erbaut und seither nicht renoviert wurde, gehört zu den baufälligsten der ganzen Schweiz. Bröckelt die Lausanner Defensive so, wie der Putz an den Wänden der Pontaise, dann steigen die Waadtländer gleich wieder ab.

Thun: Die Innenverteidigung

Reinmann und Schindelholz sind noch nicht fit, Marco Bürki (23) und Sandro Lauper (19) unerfahren. Nach dem Abgang von Fulvio Sulmoni (Lugano) fehlt den Berner Oberländern ein Abwehrchef. Das Problem: Mit dem Mini-Budget, das die Thuner zur Verfügung haben, liegt kein Top-Transfer drin. Ausser Andres Gerber demonstriert Trüffelschwein-Qualitäten.

Sion: Zuviele Spieler

Trainer Didier Tholot hat eine unmögliche Aufgabe vor sich. Er muss ein Kader managen, das momentan 29 Spieler umfasst! Dazu kommt, dass von dieser Armada nur Pa Modou noch länger verletzt ausfällt. Selbst der zweifache belgische Natispieler Ilombe Mboyo (29) ist wieder fit. Er ist einer von sechs Stürmern im Kader.

YB: Die Unzufriedenen

Die Berner mit ihrem hochdekorierten Kader sind der heisseste Basel-Jäger. Doch auch intern kommts zur gnadenlosen Jagd. Die Jagd auf die Stammplätze! Früher oder später wird Trainer Adi Hütter unzufriedene Spieler im Team haben. Treffen könnte es Topverdiener Milan Vilotic oder Sékou Sanogo, der schon zweimal kurz vor einem Abgang (HSV und Stuttgart) stand. Auch im Sturm wirds lange Gesichter geben. Egal welches System, es werden höchstens zwei der vier Stürmer (Gerndt, Kubo, Hoarau, Frey) auflaufen.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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