Slapstick-Eigentor reicht dem FCZ zum Sieg
3:01
Zürich – Lausanne 2:0:Slapstick-Eigentor reicht dem FCZ zum Sieg

Moniz hat es schon wieder getan
Beim FCZ gibts trotz Tabellenführung Redebedarf

Trotz starkem Saisonstart des FCZ unter Ricardo Moniz sorgen seine jüngsten Ausraster für Unruhe. Nach der 0:3-Niederlage gegen Vitoria Guimaraes und einem hitzigen Vorfall am Sonntag steht Moniz' Verhalten im Fokus.
Publiziert: 12.08.2024 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.08.2024 um 14:23 Uhr
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Zeigt seinen ganzen Unmut: Ricardo Moniz.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Tabellenführer nach vier Super-League-Runden. Wettbewerbsübergreifend vier Siege, zwei Remis und nur eine Niederlage. 13 erzielte Tore, 7 Gegentore. Es sind Zahlen, die für einen mehr als nur ordentlichen Saisonauftakt des FCZ unter Trainer Ricardo Moniz (60) sprechen.

Alles bestens also? Das müsste man bei einer solchen Statistik zumindest meinen. Irgendwie scheint aber doch nicht alles so rosig zu sein im FCZ-Lager. Das zumindest lassen Moniz’ jüngste Auftritte vermuten, rastet er doch innerhalb von wenigen Tagen zweimal aus. Von sich selber behauptet der Holländer, dass er ein positiv eingestellter Mensch sei. Doch statt Positivität strahlt er bislang eher Nervosität aus. 

Erster Ausraster im Europacup

Rekapitulieren wir: Ein erstes Mal verliert Moniz am letzten Donnerstag die Nerven. Der FCZ zeigt an jenem Abend das bis dato schlechteste Spiel der noch jungen Saison. Ausgerechnet in der Conference-League-Quali gegen Vitoria Guimaraes. Am Ende verliert er 0:3. Der Traum der Gruppenphase-Teilnahme scheint bereits nach dem Hinspiel ausgeträumt.

Klar schmerzen solche Niederlagen besonders. Unterm Strich kann man gegen diese Portugiesen aber verlieren, das ist keine Schande. Auch wenn es beim FCZ seit knapp einem Jahr heisst, alle müssten die Champions-League-Hymne hören wollen. Moniz könnte also die Pleite entsprechend moderieren sowie das, was ihm missfallen hat, intern ansprechen. Er tut aber das Gegenteil.

Nach dem Spiel rechnet der FCZ-Coach mit Jonathan Okita (27) öffentlich ab, sagt, er fühle sich «verarscht», nachdem er den Spieler zuvor in der Pause ein- und 18 Minuten später wieder ausgewechselt hat. Die Höchststrafe. Drei Tage später gegen Lausanne fehlt Okita im Kader, was allerdings nichts mit dem Vorfall am Donnerstag zu tun haben soll. Laut Blick-Informationen ist der Stürmer an Corona erkrankt, wie vom Klub gemeldet. 

«Schon wieder vergessen»

Am Sonntag herrscht im Letzigrund eine sommerliche Hitze. Das Geschehen auf dem Spielfeld ist aber alles andere als hitzig. Zumindest, bis die Nachspielzeit anbricht und Moniz plötzlich wie von einer Tarantel gestochen an der Seitenlinie abgeht, obwohl Sekunden zuvor Sabobo mit dem 2:0 den Deckel draufmacht. Doch anstatt zu jubeln, will der FCZ-Trainer auf jemanden losgehen. Seine Staff-Mitglieder schaffen es nur mit Mühe, ihn zurückzuhalten.

Auf wen es Moniz abgesehen hat, ist zunächst unklar. Erst an der Pressekonferenz erklärt er sich: «Ich war auf Magnins Assistenten sauer. Die Emotionen sind auf beiden Seiten hochgekocht, das ist normal. Und das ist jetzt schon wieder vergessen.» Mag sein, dass es für ihn vergessen ist. Doch solche Bilder machen die Runde und bleiben haften.

Moniz' schmaler Grat

Es stellt sich die Frage, wie Moniz’ sehr kurze Zündschnur im Team ankommt. Spätestens seit letztem Donnerstag wissen die Spieler, dass sie bei einem Fehler riskieren, öffentlich angezählt zu werden. Jetzt kann der Trainer seine Ausraster noch mit den guten Resultaten legitimieren. Doch was, wenn es irgendwann eine Reihe an sieglosen Partien zu kommentieren gibt? Ziehen die Spieler dann noch mit? 

Der Grat, auf dem sich Moniz bewegt, scheint schmal zu sein. Und seine vermeidbaren Ausraster binnen weniger Tage dürften der sportlichen Führung kaum gefallen haben. Am Sonntag war Moniz rund zwei Stunden nach dem Spiel in ein Gespräch mit Sportchef Milos Malenovic (39) ausserhalb des Stadions vertieft. Ob es neben Fussballthemen auch um sein Verhalten an der Seitenlinie ging?

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