Mit Kubi am Zürcher Derby
«Will der GC-Trainer nicht gewinnen?»

Champions League, Meistertitel. Keiner verkörpert das grosse GC von einst besser als Ex-Nati-Bomber Kubilay Türkylmaz (52). Der BLICK-Kolumnist sitzt beim Derby auf der Medien-Tribüne. Und langt sich mehr als einmal an den Kopf.
Publiziert: 07.04.2019 um 11:13 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:14 Uhr
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Kubilay Türkylmaz verfolgt das Zürcher Derby von der Medien-Tribüne aus.
Foto: TOTO MARTI
Max Kern
Max KernSportjournalist

Zu Kubis Zeiten (Januar 1996 bis Ende März 1999) sind Derbys meist eine einseitige Angelegenheit. GC gewinnt fast immer. Ausser bei Kubis Premiere, da gibts ein 0:1 aus GC-Sicht. Kubi gestern schelmisch lachend: «Da konzentrierten wir uns schon auf die Champions League.» An den 2:1-Sieg im September 1997 kann er sich bestens erinnern. «Das war hier im alten Letzigrund. Ich erzielte nach einem Konter den Ausgleich.»

Und heute, wie gefällt ihm der neue Letzi: «Gar nicht. Das ist ein Stadion für die Rolling Stones oder die Leichtathleten.»

Kubi begrüsst Edel-Fan Flavio Sturzenegger (54), der seit 39 Jahren im Rollstuhl die Spiele verfolgt. «Fabio hat sicher 20 Leibchen von mir.»

38 Spieler hat GC in dieser Saison bereits verbraucht

Ein Blick auf die Startaufstellung von GC-Trainer Tomislav Stipic. Kubi vermisst Diani. «Für mich ist er einer wie Zakaria.» Und sonst? «Von den 22 Spielern hier auf dem Matchblatt hätte in unserer Zeit keiner gespielt.» Zu schwach.

38 Spieler hat GC diese Saison bereits verbraucht, Rekord! Kubi: «Die hätten lieber 18 weniger geholt, mit diesem Geld dafür vier Richtige.»

Das Krisen-Derby läuft. «GC hat offenbar nur eine Lösung. Immer auf den Kopf von Caiuby.» Die 10. Minute. Nach einem Ravet-Freistoss kommt GC-Verteidiger Cvetkovic im Strafraum alleine zum Ball, doch der verspringt ihm. Kubi: «Ballkontrolle ist das Wichtigste. Kontrolle, Schuss, Tor.» Wetten, dass Kubi in den 90ern diesen Ball eiskalt versenkt hätte?

Kubi liest das Spiel schnell. «Der FCZ spielt immer über die Seite von Ravet, weil der defensiv nichts macht. Der FCZ hat zwei Sechser, bei GC ist keiner im Mittelfeld.»

GC-Djuricin reckt nach einem schlechten Zuspiel den Daumen noch. Türkyilmaz runzelt die Stirn. «Das mit dem Daumen ist Mode. Aber ein Scheisspass bleibt ein Scheisspass.» GC-Brasilianer Caiugy schiesst in den Himmel. «Der arbeitet soviel nach hinten, da fehlt halt vorne die Kraft.» Das wäre ihm nie passiert, garantiert. Ceesay trifft zum 1:0.

«Ich begreife den Trainer nicht»

Ravet, Leihgabe von Bundesligist SC Freiburg, lenkt eine Flanke mit der Schulter ins Tor. 1:1. «Ravet habe ich vorher nie gesehen.» Caiuby schiesst nochmals in die 10. Etage. «Schlechte Ballkontrolle.» Kubi zeigt auf den Totomat. St. Gallen ist in Neuenburg 1:0 in Führung gegangen.

86. Minute. Endlich kommt Kubis Lieblingsspieler Diani für den offensiven, erst 19-jährigen Mergim Bajrami. «Will der GC-Trainer nicht gewinnen?» Nachspielzeit. GC-Goalie Lindner kann den Ball zweimal nur wegfausten. «Der ist nervös.»

GC sichert das 1:1. Macht einen Punkt auf Xamax gut. Kubi: «Ich begreife den Trainer nicht. Der feiert, wie wenn er gewonnen hätte.» Reichts zum Liga-Erhalt? «Nein», sagt Kubi. «Es ist besser, wenn GC runtergeht. Dann können sie aufräumen.» Schelmisch fügt er noch an: «Schaffhausen, Kriens...» Das wären dann die GC-Gegner im nächsten Sommer.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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