Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die sind so unwahrscheinlich, dass man sie kaum glauben kann. Zum Beispiel, dass der hoch dotierte Meister YB, der über ein Vielfaches an Budget seiner Konkurrenz verfügt und dessen Meistermannschaft grosso modo zusammengeblieben ist, nach drei Runden punktlos dasteht. Etwas, das YB seit Einführung der Super League 2003 noch nie geschafft hat. Nun ist es passiert. Und es ist nicht einfach nur passiert. YB wird im Kybunpark zerfleddert und geschreddert.
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Maassens Wechsel senden klare Zeichen aus
Nach nicht mal einer Stunde nimmt St.-Gallen-Trainer Enrico Maassen seine wichtigsten Kräfte zwecks Schonung vom Feld. Es ist ein demütigendes Zeichen in Richtung Berner. Es besagt: Hey, schaut her, wir können uns das leisten. Von Euch kommt eh keine Gefahr.
Und nun? «Näher zusammenrücken. Härter arbeiten. Vorwärtsschauen. Dann kommen unsere Qualitäten wieder zum Vorschein und wir aus diesem Loch», sagt Captain David von Ballmoos. Der Glaube sei definitiv noch da. Aber die Nerven liegen halt schon ein wenig blank. Von Ballmoos enerviert sich dermassen über die Ballverluste des eingewechselten Algeriers Jaouen Hadjam, dass er diesem im Strafraum nachsetzt, am Kragen packt und zusammenscheisst. «Das war in den Emotionen und nicht korrekt von mir», sagt der Emmentaler. «Ich habe das mit Jaouen gleich nach dem Spiel geklärt. Aber ich wollte mal ein Zeichen setzen.» Und weil das sowohl Trainer Patrick Rahmen wie auch Sportchef Steve von Bergen ebenso sahen, gibts keine Sanktion.
Rahmen hat seine zehn letzten Spiele verloren
Ein ganz besonderer Alptraum ist dieser Horrorstart vor allem für den neuen Trainer. Rahmen hatte zuletzt mit Winterthur wettbewerbsübergreifend die letzten sieben Spiele verloren. Und nun drei mit YB. Zehn Schlappen in Folge! Da muss einen doch eine Sinnkrise ereilen. «Meine Vorstellungen waren andere, klar. Aber dieses unbefriedigende Bild werden wir ändern!», sagt Rahmen kämpferisch. Was bleibt ihm auch anderes übrig? «Die Situation ist schwierig, aber ich werde Lösungen haben. Ich habe solche Situationen auch schon erlebt.»
Von Bergen: «Ich kenne wenige Leute, die bei einem null zu vier jubeln …»
Gefragt ist aber auch die sportliche Führung. Sportchef Steve von Bergen, der auf der Tribüne ob des Geschehens, das da seinen Lauf nahm, wie seine Kollegen von der Teppichetage so aussah, als ob der Leibhaftige hinter dem Quartett her wäre. «Ich kenne wenige Leute, die bei einem null zu vier jubeln …»
Auch der Sportchef ist gefordert mit den angekündigten Transfers. «Wir werden nicht in Panik verfallen und Spieler kaufen, um zu kaufen. Sondern nur Spieler holen, von deren Qualität wir überzeugt sind.» Man dürfe nicht erwarten, dass nächste Woche fünf Neue in der Kabine stehen würden. Aber eine neue Geisteshaltung. Und die ist gratis.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |