Klar, es sind nur Testspiele. Aber dennoch sorgen die letzten beiden Resultate für Sorgenfalten bei jedem Servette-Fan. 0:3 gegen Xamax und 0:6 gegen Stade Lausanne Ouchy. Speziell die happige Klatsche gegen den Challenge-League-Siebten wirft eine grosse Frage auf: Können die offensichtlich formschwachen «Grenats» ihren Top-4-Platz über die verbleibenden 13 Runden halten?
Die (wahrscheinlichen) Abgänge mehrerer Leistungsträger sprechen dagegen. Auf dem linken Flügel fehlt Park (4 Tore in 6 Spielen), der bereits weg ist. Auch bei Iapichino, der hinter dem Südkoreaner eine bislang starke Saison spielt, stehen die Zeichen auf Abschied: Sein Vertrag läuft Ende Juni aus, der Klub scheint nicht auf Iapichinos Gehaltsforderungen eingehen zu wollen.
Aus selbigem Grund sind auch Wüthrichs Zeiten als Servette-Kreativposten vorbei. Der Neuenburger hätte wegen Personalmangel gegen Stade Lausanne Ouchy 45 Minuten spielen sollen, verweigerte jedoch einen Einsatz. Genauso wie Lang, dessen Vertrag bis Ende Juni aus Kostengründen ebenfalls nicht verlängert wird.
Grössere Klubs wollen Servette-Stars
Das limitierte Budget wird es auch schwierig machen, begehrte Spieler zu halten: Die Spielmacher Ondoua und Cognat, sowie Top-Goalie Frick sollen auf den Wunschlisten französischer Klubs figurieren. Klubs mit weitaus grösseren finanziellen Mitteln.
Kurz: Die bislang erfolgreiche Saison des Aufsteigers bringt ein neues Hindernis mit sich: Wichtige Teamstützen werden von grösseren Klubs weggeschnappt. Und das prompt vor der entscheidenden Meisterschafts-Phase mit mehreren englischen Wochen.
Acht U-22-Spieler im Testspiel-Kader
Ein Hindernis, das die Klub-Bosse zu einem Strategie-Wechsel bewegt: Die Jungen sollen den Laden schmeissen. Früher als geplant, wie die Testspiele vor dem Re-Start zeigen. Auf der Zehn kommt Alves (18) zum Zug, dahinter dürften Imeri (19) und Cespedes (24) mehr Einsatzzeit kriegen. In den Testspiel-Aufgeboten finden sich nicht weniger als acht Spieler im Alter von 18 bis 22 Jahren. Und in den letzten Tagen verpflichtete man drei 18-jährige Talente, vorerst für die U21.
Mit dieser Umstrukturierung ist Servette sportlich schwächer einzustufen als vor Corona. Zumindest vorerst. Mittelfristig erscheint der Fokus auf die Jungen aber nachhaltig und deshalb sinnvoll. Nicht nur für Servette, sondern für alle durch die Krise finanziell gebeutelten Vereine. Das proaktive Handeln der Servette-Bosse könnte die Testspiel-Sorgen bald schon wieder vergessen machen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |