Wer Alex Freis Entlassung wirklich forcierte
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Es war nicht David Degen:Wer Alex Freis Entlassung wirklich forcierte

Mehr Macht für Sportdirektor
Heiko Vogel baut sich in Basel sein Nest

Heiko Vogel (47) wird beim FCB mächtiger und mächtiger. Mit Patrick Dippel (42) holt er einen Vertrauten als Chefscout mit ins Boot. Heikle Fragen wirft die Entlassung von dessen Vorgänger auf.
Publiziert: 19.02.2023 um 12:46 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2023 um 13:02 Uhr
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Heiko Vogel baut den FC Basel gerade nach seinen Vorstellungen um.
Foto: Daniela Frutiger/Freshfocus

Heiko Vogel wirkt, als sei er aus einem Kuckucksei geschlüpft. In einem fremden Nest. Jenem von Alex Frei. Der Ex-Coach machte sich bei der Klubführung des FC Basel dafür stark, Vogel als Sportdirektor zu installieren – in der Hoffnung, der langjährige Freund aus früheren gemeinsamen Zeiten würde ihn unterstützen, damit sich Frei auf seine Kernarbeit als Trainer konzentrieren kann.

35 Tage nach Vogels Amtsantritt muss Alex Frei gehen. Forciert hat die Entlassung Heiko Vogel – und für die Dauer der Suche nach einem Nachfolger den Trainerjob gleich selber übernommen. Kaderplaner Philipp Kaufmann und Chefscout Max Legath, die Präsident David Degen im Dezember noch in den höchsten Tönen gelobt hat? Ebenfalls weg.

Der Neue hat keine Scouting-Erfahrung

Deutliche Indizien dafür, wie schnell sich Vogel intern viel Macht gekrallt hat. Nachdem er Anfang Jahr seine Rolle als Sportdirektor unter anderem mit der eines «Butlers» verglich.

Legaths Nachfolger ist seit Freitag bekannt: Er heisst Patrick Dippel und ist ein alter Bekannter von Vogel. Sowohl bei Sturm Graz als auch beim KFC Uerdingen war Dippel Vogels Weggefährte, Erfahrungen als Scout aber kann der 42-Jährige keine vorweisen. Zuletzt war er beim Hamburger SV «Koordinator Spielanalyse» im Nachwuchsbereich.

Dippels Vorgänger Max Legath (28) hingegen hat in Sachen Scouting trotz jungem Alter bereits einen beeindruckenderen Lebenslauf, unter anderem war er Chefscout in der Nachwuchsabteilung des grossen FC Bayern München. Mit diesem Hintergrund schien er wie gemacht für die Strategie von FCB-Präsident David Degen, aus Rot-Blau einen Durchlauferhitzer für Jungprofis zu machen.

«Das war der schlimmste Tag meiner Karriere»
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Vogel zu Freis Entlassung:«Das war der schlimmste Tag meiner Karriere»

Vogel begründet die Trennung von Legath mit den Worten: «Das Internet hat das Scouting verändert. Als Klub müssen wir uns entsprechend aufstellen.» Sätze, die wie eine persönliche Abrechnung mit dem 20 Jahre jüngeren Legath klingen.

Zwischenmenschliche Gründe?

Dass tatsächlich zwischenmenschliche Gründe zur Trennung geführt haben, diese These stützt ein Bericht der «NZZ». Unter dem Titel «Münchner Brandherd wirft im FC Basel Fragen auf» thematisiert die Zeitung einen Rassismus-Skandal, der den FC Bayern München vor knapp drei Jahren erschütterte. Ein Nachwuchstrainer, der als enger Vertrauter von Heiko Vogel gilt und mit diesem in München das Büro geteilt haben soll, habe sich strafbar gemacht und wurde wegen Rassismus zu einer Geldstrafe verurteilt. Legath soll gemäss dem Bericht jene Person sein, die die Missstände öffentlich gemacht hat. Und sei deshalb verantwortlich gewesen für die Entlassung von Vogels Vertrautem.

Gegenüber der «NZZ» und «in Absprache mit dem FC Basel» sagt Legath: «Von meiner Seite aus gibt es hier keinerlei negative Punkte, die Zusammenarbeit mit Heiko Vogel ist gut und ehrlich gestartet, und wir hatten letztlich zu unterschiedliche Ideen über die Ausrichtung des Scoutings. Das passiert im Spitzenfussball, ist nicht immer zu verstehen, aber zu akzeptieren. Themen aus der Vergangenheit haben hier definitiv keine Rolle gespielt.»

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