Heiko Vogel hätte sich im Mai 2012 vor Ärger beinahe die Zunge abgebissen. Vor ihm stand die Cup-Trophäe, doch statt sich abfeiern zu lassen, musste der damalige FCB-Coach erklären, was zum Henker bloss in seinen österreichischen Verteidiger Aleksandar Dragovic gefahren war. Der hatte während der Pokal-Übergabe mehrfach auf die Glatze von Bundesrat Ueli Maurer geschlagen, BLICK schreibt damals von einer «Sauerei!» Dass «Sieger nicht immer Recht» hätten. Und: Dass für den FC Basel «auch wieder andere Zeiten kommen» würden. «Garantiert!»
Was damals wie eine Drohung klingt, wird zur Prophezeiung! Seit Dragovic' Respektlosigkeit liegt ein Cup-Fluch auf dem Serienmeister. 2013 die Penalty-Pleite im Final gegen GC, ein Jahr später die Niederlage in der Verlängerung gegen den FCZ, 2015 das 0:3-Debakel gegen Sion. Und vor einem Jahr taucht der FCB bereits im Viertelfinal gegen die Walliser.
Gibts am Donnerstag in Genf erneut aufs Dach? Die Bilanz spricht klar für den FC Sion, 13 Mal haben sich die Walliser für den Final qualifiziert 13 Mal sind sie als Sieger vom Platz gegangen. Die Basler hingegen sind schon 20 Mal im Endspiel gestanden, haben die Sandoz-Trophäe aber nur 11 Mal gestemmt. Zuletzt, als der FCB-Ösi zum Flegel wurde.
Von BLICK auf Dragovic angesprochen, sagt Bundesrat Ueli Maurer: «Ich habe dieses Ereignis fast schon wieder vergessen. Aleksandar Dragovic hat sich ja damals persönlich bei mir entschuldigt und mir sein Dress geschenkt. Das ist fünf Jahre her und der FCB ist auch ohne ihn Meister geworden. Ob der Meister allerdings im Cup gegen den FC Sion bestehen kann, ist wieder eine ganz andere Geschichte. Der Schweizer Fussballcup hat diese Affiche Basel – Sion auf jeden Fall sehr verdient.»
Und Dragovic? Der musste sich damals auf Druck des FCB entschuldigen, besuchte Maurer im Bundeshaus, überreichte ihm ein handsigniertes Trikot. Ob die Reue ernst gemeint war? Es bleibt zu bezweifeln, nur eine Woche nach der Attacke sagte Dragovic: «Dieser Ulli Maurer oder wie der auch immer heisst. Ich kann mich nur bei ihm entschuldigen, auch wenn es sehr, sehr schwerfällt. Aber ich muss es leider tun für den Verein. Aber innerlich glaub ich, weiss jeder, dass es sehr, sehr viel Spass gemacht hat.»
Spass hatten die Basler im Cup in der Folge nicht mehr. Ob der Fluch auch am Donnerstag bestehen bleibt?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |