Man habe den Spielern genaue Leitplanken mitgegeben, sagt Meistertrainer Gerry Seoane nach der kurzen Feier als Couch-Potato-Meister zu BLICK. Welche? «Nun, da Eure Zuschauer und die Fans sich nicht dranhalten müssen, brauchen sie sich auch nicht zu kennen. Die haben Freinacht.» Offiziell nicht. Die Stadt Bern und YB waren übereingekommen, dass es eine solche nur heute, nach dem Spiel gegen den FCZ, geben solle. «Dann sollen die Fans spontan eine machen», so Seoane.
Taten sie. Jedenfalls feierten sie ausgelassen in der Innenstadt. Mittendrin: Einige Spieler, die mit ihren Privatautos dorthin gefahren waren und gefeiert wurden. Nati-Spieler Christian Fassnacht wird im Jubeltrubel eine Pyro in die Hand gedrückt. Nicht die beste Idee… Das sieht auch der Winterthurer schnell ein: «Es tut mir aufrichtig leid, dass mir in der grenzenlosen Euphorie diese Dummheit unterlaufen ist. Ich möchte mich dafür in aller Form entschuldigen.»
YB weist in einem Communiqué darauf hin, dass man das Abbrennen von pyrotechnischem Material aufs Schärfste verurteile: «Unser Spieler Christian Fassnacht wird mit internen Sanktionen rechnen müssen, insbesondere mit einer massiven Busse, nachdem er Pyro gezündet hat.»
2010 war Xherdan Shaqiri für ein ähnliches Vergehen mit einer Busse von 800 Franken belegt worden. Zwei Jahre später zwei weitere Basler. Alexander Dragovic und Granit Xhaka.
Letztes Jahr zündeten zwei Vermummte bei der Cupsieger-Feier des FCZ auf dem Balkon des Volkshauses ebenfalls Pyros an. Sie wurden später als Adrian Winter und Mirlind Kryeziu identifiziert und ebenfalls bestraft. Der FCZ schrieb damals in einem Communiqué: «Leider haben zwei FCZ-Mitarbeiter vermummt Pyros auf dem Balkon gezündet. Bei allem Verständnis für die Feierlichkeiten und die ausgelassene Stimmung verurteilen wir dieses Verhalten aufs Schärfste. Diese Aktion war dumm und unüberlegt. Das haben die beiden Mitarbeiter auch eingesehen.»
Erst letzte Woche sind die beiden dafür zu einer bedingten Geldstrafe in unbekannter Höhe verurteilt worden. Und der FCZ hat sie intern zu Bussen in vierstelliger Höhe verknurrt. Das Abfackeln der bis zu tausend Grad heissen Pyros ist ein Verstoss gegen das Sprengstoffgesetz. Wer eindeutig als Urheber identifiziert werden kann, wird deshalb strafrechtlich belangt.
YB verurteilt nicht nur Fassnachts Verhalten, auch jenes von Pseudo-Fans. Die Berner schreiben im Communiqué weiter: «Mit grosser Enttäuschung und mit Wut hat der BSC Young Boys von den Angriffen einiger Chaoten, die sich 'Fans' nennen, aber mit den Werten von YB gar nichts zu tun haben, auf die Polizei an der Aarbergergasse zur Kenntnis genommen. YB verurteilt die Attacke aufs Schärfste, distanziert sich in aller Form von Gewalt und hofft, dass die Täterschaft zur Rechenschaft gezogen werden kann. YB wird alles daran setzen, die Staatsanwaltschaft bei den Ermittlungen zu unterstützen.»
Die Berner Polizei hat sich mit einem Communiqué zu den Vorfällen in der Meisternacht gemeldet. Darin heisst es: «In der Berner Innenstadt haben sich in der Nacht auf Sonntag zahlreiche Personen versammelt, um den Meistertitel des BSC Young Boys zu feiern. Dabei wurden auch wiederholt verbotene Pyrotechnika und Feuerwerk abgefeuert. Mit Blick auf die Verhältnismässigkeit und die zahlreichen Unbeteiligten wurde entschieden, nicht einzuschreiten und Ermittlungen einzuleiten. (…)
Beim Ausrücken zu dem, was sich später als Fehlalarm herausstellen sollte, wurden die beiden Einsatzkräfte von einem Unbekannten und danach beim Versuch, diesen anzuhalten, von mehreren vermummten Personen massiv angegriffen. Auch eine zweite eingetroffene Patrouille wurde umgehend mit Flaschen, Stühlen, Stangen und Körpergewalt angegriffen. (…) Um die Verletzten in Sicherheit zu bringen und die Angreifer zurückzudrängen, mussten Pfefferspray und der Einsatzstock eingesetzt werden. Insgesamt wurden sechs Polizisten und eine Polizistin verletzt, sechs davon mussten ins Spital gebracht werden. (…) Im Zuge des Einsatzes wurden ein Mann und ein Jugendlicher angehalten. Sie wurden in Polizeiräumlichkeiten gebracht und werden verzeigt.
Die Kantonspolizei Bern sucht Zeugen, welche Angaben zum Abrennen der verbotenen Pyrotechnika sowie den Angriffen auf die Polizeikräfte machen können: Telefonnummer +41 31 634 41 11.»
Also geht es auch um die Identität von Christian Fassnacht.
Die Berner Polizei hat sich mit einem Communiqué zu den Vorfällen in der Meisternacht gemeldet. Darin heisst es: «In der Berner Innenstadt haben sich in der Nacht auf Sonntag zahlreiche Personen versammelt, um den Meistertitel des BSC Young Boys zu feiern. Dabei wurden auch wiederholt verbotene Pyrotechnika und Feuerwerk abgefeuert. Mit Blick auf die Verhältnismässigkeit und die zahlreichen Unbeteiligten wurde entschieden, nicht einzuschreiten und Ermittlungen einzuleiten. (…)
Beim Ausrücken zu dem, was sich später als Fehlalarm herausstellen sollte, wurden die beiden Einsatzkräfte von einem Unbekannten und danach beim Versuch, diesen anzuhalten, von mehreren vermummten Personen massiv angegriffen. Auch eine zweite eingetroffene Patrouille wurde umgehend mit Flaschen, Stühlen, Stangen und Körpergewalt angegriffen. (…) Um die Verletzten in Sicherheit zu bringen und die Angreifer zurückzudrängen, mussten Pfefferspray und der Einsatzstock eingesetzt werden. Insgesamt wurden sechs Polizisten und eine Polizistin verletzt, sechs davon mussten ins Spital gebracht werden. (…) Im Zuge des Einsatzes wurden ein Mann und ein Jugendlicher angehalten. Sie wurden in Polizeiräumlichkeiten gebracht und werden verzeigt.
Die Kantonspolizei Bern sucht Zeugen, welche Angaben zum Abrennen der verbotenen Pyrotechnika sowie den Angriffen auf die Polizeikräfte machen können: Telefonnummer +41 31 634 41 11.»
Also geht es auch um die Identität von Christian Fassnacht.
Zuvor hatten die YB-Cracks nach einem Nachtessen in der Sky Lounge das Spiel zwischen Basel und GC verfolgt. Als sie als Meister feststanden, lag sich das Team in den Armen. «Wir haben uns geherzt und gesungen», so Kevin Mbabu. Was denn? «Zum Beispiel Fuessball-Schwiizermeischer BSC.» Die Fans draussen machten daraus dann schnell «Sofa-Schwiizermeischter…»
Und angestossen wurde auch. «Klar haben wir uns ein Glas Champagner gegönnt», so Seoane, der erstmals Meister wurde. «Das dürfen auch die Spieler. Und auch ein Glas Wein liegt drin. Auch für die Spieler.»
Dennoch: Die grosse Sause steigt heute. Zuerst im Letzigrund. 18 000 Tickets sind verkauft. Der Gästesektor mit seinen 3000 Plätzen war in kürzester Zeit ausverkauft. Der FCZ hat den Bernern grosszügigerweise weitere Sektoren zur Verfügung gestellt. So dass 9000 bis 10 000 Berner in Zürich sein werden. Im Stade de Suisse gibts bei winterlichen zwei Grad ein Public Viewing. Danach wird das Team im Heimstadion gefeiert. Bern gewöhnt sich ans Feiern.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |