Marco Schneuwlys Erfolgsgeheimnis
«Den Ball nicht richtig treffen»

Marco Schneuwly (31) ist Luzerns Mann der Stunde. Der Topskorer verrät, weshalb man im Sechzehner nicht studieren darf.
Publiziert: 05.11.2016 um 12:13 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:15 Uhr
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Marco Schneuwly ist bei Luzern der Mann der Stunde.
Foto: EQ Images
Martin Arn

Es gibt Momente im Leben eines Mittelstürmers in denen er selber nicht weiss, weshalb der Ball an den Pfosten und nicht ins Netz geht – und umgekehrt. Marco Schneuwly, bester Torschütze der Super League (9 Treffer), hat sein persönliches Erfolgsgeheimnis. «Egal ob es läuft oder nicht – du darfst nicht zu viel überlegen.»

Damit ist er bisher gut gefahren: Seit der Saison 2013/14 erzielt Schneuwly regelmässig mehr als 10 Tore. Letzte Saison waren es 16. Ein Jahr zuvor 17.

Er lässt sich auch dann nicht aus dem Konzept bringen, wenn es nicht läuft. Vier Wochen lang traf Schneuwly im Oktober nicht. «Was hätte ich ändern sollen? Mal ging der Ball an die Latte, mal an den Pfosten. Hauptsache, ich kam zu Chancen.» Schneuwly: «Wenn du den Pfosten triffst, dann hast du meistens zu 90 Prozent alles richtig gemacht.» Handkehrum sei es so, dass «auch mal einer reingeht, weil du den Ball falsch triffst».

Am vergangenen Sonntag beim glücklichen 3:2 in Lausanne, als Schneuwly zwei Tore erzielte, kam noch eine weitere Eigenschaft zum Vorschein. Schneuwly, der Regelexperte! Als Lausannes Kololli nach einem Zusammenprall hinter der Torlinie lag, ruderte Schneuwly wild mit den Armen, auf dass ihm Teamkollege Thiesson die Flanke auf den Kopf servieren möge. Für alle Beteiligten stand Schneuwly bei seinem anschliessenden Treffer meterweit im Offside. Doch Schlitzohr Schneuwly wusste: «Auch wenn ein Gegner hinter der Linie liegt, hebt er das Offside auf.» Schneuwly hatte beim Vortrag der Schiedsrichter vor der Saison gut aufgepasst: «Dort wurde diese Regel erwähnt. Ich habe sie mir gemerkt.»

Als C-Junior hatte Schneuwly bei Fribourg zuerst linker Aussenverteidiger gespielt. Dass ein Goalgetter in ihm steckt, entdeckten die Trainer der Schweizer U15-Auswahl, gegen die Schneuwly bei einem Testspiel in Magglingen zweimal traf. «Von da an war ich Mittelstürmer im Verein und auch in der Junioren-Nati.»

Einer, der ebenfalls weiss, wo das Tor steht, ist Guillaume Hoarau (8 Spiele, 6 Treffer) von YB, gegen den Schneuwly am Sonntagnachmittag antritt. «Wenn Hoarau auf dem Platz steht, verändert dies das ganze Spiel von YB», sagt Schneuwly. Die Berner haben einen Lauf: 14:0 lautet ihr Torverhältnis aus den letzten drei Spielen. Schneuwly, der für YB in 154 Einsätzen ebenfalls 33 Treffer erzielt hat, weiss, «dass wir am Sonntag Tempo machen, sie unter Druck setzen müssen».

Ein wenig hofft er darauf, dass die Berner nach dem Auswärtsspiel gegen Nikosia vom Donnerstag «ein bisschen müde» sind. Und vielleicht auch darauf, dass ein missglückter Schuss den Weg ins Netz findet. 

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