Marco Bürki ist zurück in der Schweiz
«Ich bin nicht der klassische Kirchengänger»

Der ehemalige YB-Junior Marco Bürki ist zurück in der Schweiz. Noch ist der FCL-Neuzugang aber auf Wohnungssuche.
Publiziert: 03.03.2020 um 11:49 Uhr
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Marco Bürki ist zurück in der Schweiz.
Foto: freshfocus
Marco Mäder und Eynat Bollag

Fast zwei Jahre lang hat Marco Bürki (26) in Belgien beim Klub Zulte Waregem verbracht. «Ich habe mich dort zu Hause gefühlt. Es war eine Super-Erfahrung», blickt der gebürtige Berner zurück. Seit mehr als zwei Wochen ist er nun aber zurück in der Schweiz. Der Verteidiger kickt neu für Luzern.

SonntagsBlick trifft ihn im Bauch der Swissporarena. An seinem Handgelenk trägt Bürki ein Armband. Ein schwarzes Kreuz hängt daran. «Ich bin gläubig, ich glaube an Gott. Aber ich bin nicht der klassische Kirchengänger», löst er auf.

Die Ähnlichkeit mit Bruder und BVB-Goalie Roman Bürki (29) ist unverkennbar. Der Berner Dialekt, die Ausstrahlung, das Lachen. «Ich werde viel auf ihn angesprochen», sagt der jüngere Bürki. Ihn störe dies aber nicht. Im Gegenteil. «Ich bin sehr stolz auf ihn, und ich mag ihm absolut alles gönnen, was er erreicht hat.»

Dass er Feldspieler ist und sein Bruder Goalie, das habe sich irgendwann halt so ergeben, erzählt Bürki. «Roman wollte früher eigentlich nicht unbedingt ins Tor. An Schülerturnieren oder sonst auf dem Fussballplatz wollte er nicht Goalie sein. Das kam erst später, als er beim Vater ins Goalietraining ging. Und ich war dann halt derjenige, der schiessen durfte. Ich hatte nie den Drang, ins Tor zu stehen.» So verteidigt der ehemalige YB-Spieler, der mit den Bernern 2018 den Meistertitel feierte, heute für Luzern.

In Belgien war er grösstenteils Stammspieler. Das Land gefällt ihm. Die flämische Sprache beherrscht er. Und auch das Finan­zielle hat gestimmt. «Für einen Fussballprofi ist Belgien attraktiv. Man muss aber beachten, dass das Leben dort auch günstiger ist. Die Miete und das Essen beispielsweise sind günstiger – so gesehen wird man dort schon gut bezahlt», sagt Bürki. Warum dann die Rückkehr in die Schweiz? Heimweh? «Nein, das hatte ich nicht», eher habe er eine Luftveränderung gebraucht. «Ich hatte schon seit einiger Zeit einen guten Kontakt nach Luzern. Es hat sich dann etwas rausgezögert – auch wegen Zulte Waregem. Aber Luzern hatte Geduld. Und das hab ich geschätzt. Und jetzt bin ich sehr froh, hier zu sein.»

Bürki wohnt bei seinen Eltern in Bern

Aktuell pendelt er noch von Bern nach Luzern. «In Bern wohne ich vorübergehend bei meinen Eltern. Manchmal, je nach Trainingseinheiten, übernachte ich auch im Hotel in Luzern. Aber ich bin auf der Suche nach einer neuen Wohnung.»
Das Ausland habe ihm gutgetan, er sei reifer und erfahrener geworden. «Ich bin in Belgien nicht nur als Fussballer, sondern auch als Mensch und als Person gewachsen», erzählt Bürki. Auch ernährungstechnisch hat er dort dazugelernt. «Als ich in Belgien war, hab ich angefangen, weniger Fleisch zu essen. Ich hab auch versucht, mich vegan zu ernähren, und hab mich dabei gut gefühlt. Ich hatte nicht weniger Energie. Im Gegenteil. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich nach Belastungen schneller erholt habe.» Nun hat er Hunger. Hunger auf Fussball in seiner Heimat. «Ich werde Vollgas geben.»

Dieses Wochenende aber kann Bürki noch nicht auf die Tube drücken. Das Spiel gegen Basel findet wegen des Coronavirus nicht statt. «Unser Medienchef hat es uns am Freitag mitgeteilt. Wir haben nicht damit gerechnet», erzählt Bürki. «Wir habens zur Kenntnis genommen, aber keine grosse Sache draus gemacht.» Man werde dann schon informiert, wie es weitergehen wird, ist sich Bürki sicher.

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