Luxusprobleme für den YB-Trainer
Hat Wicky zu viele starke Männer?

Weshalb YB-Trainer Raphael Wicky froh ist, wenn er ein Dutzend unglückliche Spieler hat.
Publiziert: 31.07.2022 um 13:45 Uhr
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Aktualisiert: 31.07.2022 um 17:18 Uhr
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Trainer Wicky im Gespräch mit Stürmer Nsame.
Foto: keystone-sda.ch
Martin Arn

Was für ein Saisonstart für YB: 4 Spiele, 4 Siege, Torverhältnis: 11:0. Und dabei sagen sowohl Torhüter David von Ballmoos als auch Trainer Raphael Wicky: «Es ist noch nicht alles perfekt.»

Es sind Luxusprobleme, mit denen sich die Berner rumschlagen. Ein Blick zur nationalen Konkurrenz genügt. Basel hat in der Meisterschaft noch nicht gewonnen. Der FCZ ist aus der Champions League raus und in der Meisterschaft bereits fünf Punkte hinter YB.

Zwar sagt FCZ-Präsident Ancillo Canepa, seine Mannschaft sei «besser als letzte Saison», und FCB-Boss David Degen, der bei allen Transfers das Sagen hat, ist ohnehin überzeugt, dass er die stärksten Spieler hat.

Wahr ist aber, dass nur YB-Trainer Wicky zwei gleichwertige Teams aufstellen könnte. In den letzten drei Partien hat Wicky jeweils die halbe Mannschaft ausgewechselt, ohne dass ein Qualitätsverlust sichtbar gewesen wäre. Beim problemlosen 3:0 vor einer Woche in Sion sassen beispielsweise Nsame, Elia und Benito auf der Bank. Zesiger, Ugrinic, Lauper, Maceiras, Sierro, Lefort und Monteiro fehlten angeschlagen.

Wenn, wie im ersten Saisonspiel gegen Zürich, Elia rausgeht, dann kommt halt Itten rein und trifft. Und auch nach dem Abgang von Wilfried Kanga zu Hertha, der am Samstag offizialisiert wurde, hat YB weiterhin 6 Stürmer im Kader. Selbst ein Abgang von Christian Fassnacht, den Besiktas lockt, würde am breiten Berner Offensiv-Angebot kaum etwas ändern.

Daher kommen wir zur grossen Frage, die sich Wicky stellen muss: Wie halte ich meine starken Männer bei Laune, wenn sie nicht von Anfang an spielen? Wicky zu Blick: «Indem ich viele Gespräche führe. Es sind alles Wettkämpfer, und es gilt das Leistungsprinzip. Jeder bekommt die Chance, zu spielen. Jeder weiss, dass er abliefern muss, sonst ist ein anderer da. Diejenigen, die nicht von Anfang an spielen, sind nicht glücklich. So soll es sein. Ich will keine Spieler, die auf der Bank sitzen und glücklich sind.»

Bestes Beispiel hierfür ist Jean-Pierre Nsame. Der zurückgekehrte Torjäger will immer spielen. In der Meisterschaft sass er bisher zweimal auf der Bank. Das macht einen wie ihn erst richtig heiss. Am Donnerstag gegen Liepaja traf Nsame schon nach drei Minuten zum 1:0. Vor der Pause bereitete er das 2:0 vor.

Wie gesagt: Noch ist nicht alles perfekt bei den Bernern. Aber wenn Wicky sagt: «Jeder Spieler weiss, dass er immer Vollgas geben muss, so pushen sie sich gegenseitig», dann verheisst das für die Konkurrenz nichts Gutes.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
25
25
42
2
FC Lugano
FC Lugano
24
9
42
3
FC Luzern
FC Luzern
24
5
39
4
Servette FC
Servette FC
24
4
39
5
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
25
10
37
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
25
6
36
7
FC Zürich
FC Zürich
25
-2
36
8
BSC Young Boys
BSC Young Boys
24
5
34
9
FC Sion
FC Sion
24
-4
30
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
25
-18
24
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
25
-10
23
12
FC Winterthur
FC Winterthur
24
-30
17
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