Am Montag legte der FC Lugano mit dem Training los. Dies, nachdem sich die Spieler letzte Woche einem Covid-Test unterzogen hatten. Doch nicht alle starteten ausschliesslich mit Euphorie ins erste Training seit Monaten. So sagt Lugano-Verteidiger Mijat Maric: «Wenn ich daran denke, dass ich vielleicht gegen jemanden spielen muss, der womöglich infiziert ist, macht mir das Angst.»
Er spricht auf den Umstand an, dass die Tests nicht obligatorisch sind, die Mehrheit der Klubs darauf verzichtet. Was auch Renzetti nicht versteht. «Warum testen die anderen Klubs nicht?», fragt er. Es ist eine rhetorische Frage des Bosses aus Lugano, dem Tessin, dem einstigen Corona-Hotspot.
Tests waren vorgesehen
Grundsätzlich mal, weil es nicht Pflicht ist. Die Swiss Football League (SFL) hatte in ihrem beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) eingereichten Schutzkonzept Tests vorgesehen. Das BAG strich diese als Erstes heraus. «Gemäss BAG stünde bei diesen Tests der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ertrag. Und bei negativen Resultaten würde eine falsche Sicherheit suggeriert», sagte Liga-CEO Claudius Schäfer damals. So hatte man die Befürchtung, dass Hygienevorschriften wie Abstandhalten auf die leichte Schulter genommen werden könnten. Nun liegt das Testen also in der Verantwortung der Klubs.
Zudem sind die Tests teuer. 7000 Franken kosten sie laut Renzetti pro Mal. Total wäre man ligaweit auf 1,5 Millionen Franken gekommen, was der Lugano-Boss damals als «verrückt» bezeichnete.
Und dass Tests auch problematisch sein können, zeigt der Fall des positiv getesteten Lugano-Spielers. Der Test zeigte sowohl eine Positivität auf den Virus wie auch auf Antikörper an. Der FC Lugano vermeldet das, gibt den Namen aber nicht preis. Am Montag verplappert sich ein Journalist von Teleticino, als er vom «Portiere» spricht. Vom Goalie. Von Noam Baumann. Seither kennt man den Namen.
Zu diesem Zeitpunkt hat der Spieler aber längst auf eigene Initiative in seiner Zuger Heimat zwei weitere Tests machen lassen. Beide sind negativ. Der Lugano-Doc erklärt die unterschiedlichen Resultate innert 24 Stunden damit, dass die Infektion am Freitag wohl in der terminalen Phase gewesen sei. Konfusion! Genau das wollte man nicht. Das ist die Kehrseite der Test-Medaille.
Alle Tests
Von den Super-League-Klubs hat ausser Lugano Stand jetzt nur der FC Basel getestet. Letzte Woche fielen alle Tests negativ aus. Am Donnerstag sind die Tests beim FC Sion vorgesehen. Und der Rest?
YB-Sprecher Albert Staudenmann erklärt: «Wir halten uns an das Sicherheitskonzept, das die Swiss Football League gemeinsam mit dem BAG erarbeitet hat. Spieler und Staff werden bei uns täglich auf allfällige Symptome überprüft, inklusive Fiebermessen. Sollte eine Person Symptome aufweisen, wird sie sofort von den anderen Spielern und Staffmitgliedern getrennt und es werden medizinische Abklärungen veranlasst. Aus unserer Sicht sind die jetzigen Sicherheitsvorkehrungen angemessen.»
FCSG-Trainer Peter Zeidler: «Bis jetzt wurden unsere Spieler noch nicht auf Corona getestet. Aber wir diskutieren das gerade noch – und warten erst einmal den Freitag ab. Aber bis jetzt hatte zum Glück kein Spieler Symptome.»
Auch beim FCZ und beim FC Thun sind aktuell keine vorsorglichen Tests geplant – wie auch bei Challenge-League-Klub GC nicht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 21 | 8 | 38 | |
2 | FC Basel | 21 | 25 | 37 | |
3 | FC Luzern | 21 | 7 | 36 | |
4 | Servette FC | 22 | 2 | 33 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 22 | 7 | 32 | |
6 | FC Zürich | 21 | -3 | 30 | |
7 | FC St. Gallen | 21 | 5 | 29 | |
8 | BSC Young Boys | 21 | -3 | 28 | |
9 | FC Sion | 22 | -1 | 27 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 22 | -9 | 21 | |
11 | Yverdon Sport FC | 21 | -10 | 21 | |
12 | FC Winterthur | 21 | -28 | 14 |