Lugano-Boss Renzetti zur Mega-Krise
«Wir waren wie Besoffene – jetzt sind wir verkatert»

Lugano kassiert eine Pleite nach der anderen. Präsident Angelo Renzetti spricht im BLICK-Interview über die miserable Situation, den FCZ-Match – und den wackelnden Stuhl von Trainer Tami.
Publiziert: 02.10.2017 um 13:56 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:05 Uhr
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Lugano-Boss Angelo Renzetti auf der Tribüne im Letzi beim 0:3 gegen den FCZ.
Foto: EQ Images
Nicolas Lurati

Angelo Renzetti, am Sonntag verliessen Sie Ihren Sitzplatz schon vor dem Schlusspfiff. Als das 3:0 für den FCZ fiel, verschwanden Sie. Wieso?
Renzetti: Ich wollte nach dem Spiel mit niemandem mehr reden. Hätte ich mit den Medien gesprochen, wäre nur Polemik entstanden. Das vermied ich somit.

Das Resultat ist eine Riesenenttäuschung.
Ja. Wir begingen wieder einmal schwerwiegende, individuelle Fehler.

Die Mannschaft wirkte fast schon unmotiviert, willenlos.
Das Team hat das Vertrauen verloren. Die Spieler glauben nicht mehr an sich selbst.

Lugano ist in einer Mega-Krise: Vier Liga-Pleiten in Folge, Letzter der Super League. Dazu kommen zwei Niederlagen in der Europa League. Und nicht zu vergessen: Die in extremis verhinderte Blamage im Cup.
Ja, wir befinden uns in einer schweren Krise. Wir sind in eine Negativspirale hineingeraten.

Wie konnte es soweit kommen?
Die Rückrunde der Saison 16/17 verlief für uns famos. Wir befanden uns in einem Rauschzustand. Wie Besoffene. Alles fühlte sich formidabel an, alles klappte. Wir eilten von Sieg zu Sieg. Jetzt sind wir am Tag danach. Der Tag nach dem Alkoholrausch: Wir sind verkatert, haben Kopfschmerzen, nichts gelingt uns.

Jetzt ist Nati-Pause. Feuern Sie nun Trainer Pierluigi Tami?
Nein.

Wieso nicht?
Tami arbeitet gut. Die Mannschaft muss die Nati-Pause nutzen, um sich auszuruhen. Das dichte Programm der letzten Wochen war unglaublich belastend. Diese paar Tage Pause tun dem Team gut. Einige Spieler gehen auf dem Zahnfleisch.

Aber eine Trainer-Entlassung ist in so einer Situation sicher ein Thema?
Tami bleibt Trainer. Ich muss mir zunächst einen Eindruck verschaffen. Dann entscheide ich. Und das nicht voreilig.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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