Lugano-Boss Renzetti über seinen Ex-Coach
Tramezzani reicht für Sion nicht

Die Zeit von Paolo Tramezzani in Sion läuft schon nach kürzester Zeit ab. Sein Ex-Boss Angelo Renzetti ist nicht wirklich überrascht.
Publiziert: 19.09.2017 um 11:06 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:55 Uhr
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Spätestens seit der Cup-Schmach gegen Lausanne-Ouchy ist Sion-Coach Tramezzani angezählt.
Foto: Keystone
Alain Kunz

Am Donnerstag muss Sion ins Cornaredo. Das wäre nicht wirklich prickelnd, hiesse der Trainer der Walliser nicht Tramezzani. Derjenige Mann, der mit Lugano das Europa-League-Wunder (auf Kosten von Sion...) schaffte und dessen Abgang ins Wallis begleitet war von einem heftigen Rosenkrieg. Am Ende verunglimpfte ihn Renzetti als «bastardo». Deutsche Übersetzung? Bastard. Oder gar Drecksau?

Mittlerweile ist ein bisschen Gras über die Sache gewachsen und Renzetti analysiert seinen Ex-Coach sachlicher – aber nur, was dessen Arbeit als Trainer angeht: «Erstens: Paolo arbeitet viel. Zweitens: Seine Stärke ist, dass er sich nach wie vor als Spieler fühlt. Als Spieler, der sich alle Freiheiten herausnimmt allerdings. Er ist im Team einer von ihnen. Das hat bei uns funktioniert. Bei einem grösseren Klub wie Sion, wo die Erwartungshaltung viel grösser ist, reicht das nicht.»

Und weil hinzukommt, dass Tramezzani die Sprache nicht spreche, ist Renzetti über dessen Misserfolg im Wallis keineswegs überrascht. Wenn man den Lugano-Boss so reden hört, kommt man unweigerlich zum Schluss, dass er denkt: Das geschieht ihm Recht! Auch wenn Renzetti das nicht explizit so sagt.

«Als Menschen schätze ich ihn nicht. Er hat seinen Vertrag nicht respektiert. Und danach hat er einige meiner Spieler abzuwerben versucht. Das ist doch rücksichtslos! So hat er sich bei mir für das bedankt, was ich ihm offeriert habe. Das war enorm enttäuschend, weshalb ich ihn als Menschen nicht respektiere.»

Nun, Tramezzanis Zeit in Sion scheint ohnehin abgelaufen. Drei Spiele Galgenfrist hat der Italiener. Doch eigentlich hat CC mit Tramezzani ebenso abgeschlossen wie Renzetti. Die acht Tage braucht er für etwas anderes: Um in Ruhe einen neuen Trainer zu suchen.

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