Die Karriere von Ezgjan Alioski (24) ist zu Ende, bevor sie beginnt: Im Frühsommer 2012, Alioski ist da gerade 20, eröffnet ihm die sportliche Leitung von YB, dass sie nicht mehr mit ihm plane. «Wir sehen deine Zukunft nicht im Profifussball, sondern in der 1. Liga», sagt der damalige Technische Direktor Hansruedi Hasler zu ihm. «Ich war sehr enttäuscht von YB und fing an, an mir zu zweifeln», sagt Alioski heute zu BLICK.
Was folgt, ist «eine harte Zeit». Alioski wechselt zu Schaffhausen in die 1. Liga. Immerhin: Mit den Ostschweizern steigt Alioski in der ersten Saison in die Promotion League auf. Alioski ist zwar Stammspieler, aber vielleicht hatte Hansruedi Hasler doch recht: Alioski ist als Linksverteidiger eher Mitläufer denn Leistungsträger.
Als Schaffhausen im Jahr darauf sogar in die Challenge League aufsteigt, läuft Alioskis Vertrag aus. Die Parteien können sich zunächst nicht auf eine Verlängerung einigen, weil Schaffhausen nicht gewillt ist, die Ausbildungsentschädigung an YB zu bezahlen.
Alisoki trainiert alleine auf dem Fussballplatz in seinem Heimatort im freiburgischen Wünnewil-Flamatt. «Ich war mir sicher, dass ich es draufhatte und dass ich im Kopf stark bin. Mein Vater hat mich ebenfalls immer unterstützt, auch finanziell.»
Als Alioski ein paar Wochen später immer noch keinen Verein hat, holt ihn Maurizio Jacobacci zurück nach Schaffhausen. Obwohl ihm in der Vorrunde kein Treffer gelingt, lotst ihn Lugano-Coach Zdenek Zeman im Januar 2016 ins Tessin.
«Ihm habe ich sehr, sehr viel zu verdanken», sagt Alioski. «Er sagte mir gleich zu Beginn: ‹Du bist kein Aussenverteidiger, du bist ein Flügel.›» In dieser Saison startet Alioski endgültig durch: 9 Tore, 5 Assists. Alioski ist Luganos Topskorer. Auch für Mazedonien trifft er in der WM-Quali.
In Bern sind sie es sich längst reuig, dass sie Alioski in die Wüste geschickt haben, und strecken vorsichtig ihre Fühler aus nach dem verlorenen Sohn.
Würde er sich diesen Schritt noch einmal zutrauen? Alioski lacht und sagt: «Ich würde mir auch zutrauen, bei Real Madrid zu spielen.» Frech, unbekümmert. So erzielt Alioski auch seine Tore. Speziell in Erinnerung geblieben ist jenes gegen YB, als Lugano in Bern 2:1 gewann. Alioski: «Natürlich war das eine Genugtuung. Vielleicht haben einige jetzt doch gemerkt, dass ich mehr kann, als man mir zugetraut hat.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |