FCSG-Sportchef Sutter schwärmt
«Zeidler ist meine absolute Wunschlösung»

Peter Zeidler (55) zeigt sich erstmals als Trainer des FC St. Gallen. Gleich für drei Jahre unterschrieb er. «Einen grösseren Vertrauensbeweis gibts nicht.» Dass sein Chef Alain Sutter ein spezieller Typ ist, weiss er schon lange.
Publiziert: 15.05.2018 um 10:24 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:44 Uhr
Michael Schifferle

Er ist da! Peter Zeidler präsentiert sich erstmals als Espen-Coach den Medien – gut gelaunt, eloquent. Für Drei Jahre hat er im Kybunpark unterschrieben. «Einen grösseren Vertrauensbeweis gibt es nicht», sagt der 55-jährige Deutsche, der gestern seinen Vertrag in Sochaux aufgelöst hat. «Wir sind alle auf einer Wellenlänge, das ist wichtig.»

Wir – das sind Zeidler, Präsident Matthias Hüppi und vor allem Sportchef Alain Sutter. Vor allem mit ihm muss Zeidler harmonieren. Eine Voraussetzung, die sein Vorgänger Giorgio Contini nicht erfüllte.

Sutter sagt: «Ich freue mich sehr, dass Peter hier ist. Schon beim ersten Gespräch habe ich gespürt, dass ich unbedingt mit ihm zusammenarbeiten will. Er ist mein absoluter Wunschkandidat.»

Und Hüppi frohlockt: «Es ging uns auch um Respekt, Sozialkompetenz, darum, eine Einheit zu bilden mit Mannschaft, Staff, Mitarbeitern. Peter erfüllt das Anforderungsprofil perfekt.»

Vor vier Wochen gabs die erste Kontaktaufnahme mit Sutter. Davor kannten sie sicht nicht. Gehört hatte Zeidler schon viel vom neuen Vorgesetzten. Er war Anfang der 00er-Jahre Assistent von Willi Entenmann beim deutschen Drittligisten VfR Aalen. Entenmann war Sutters Trainer in den 90ern beim 1. FC Nürnberg. «Da habe ich viel von ihm gehört. Ein technischer Spieler war er, schnell. Ein spezieller Typ.»

Als Sportchef ist er ambitioniert. Er sagt: «Ich will eine aktive Spielweise, aber ich meine damit nicht unbedingt Spektakel.» 

«Rangnick habe ich viel zu verdanken»

Spektakel ists gleichwohl, was Zeidler, ein Schüler von Ralf Rangnick («Ihm habe ich viel zu verdanken»), in Sochaux bot – wo er laut Ex-Chef Ilja Kaenzig die Leute «von den Sitzen riss». Und auch in Sion trauern sie dem studierten Französischlehrer nach. Am Sonntag sah er sich das St. Galler 2:3 im Tourbillon – und eifrig schüttelte er Händen. «Ich kam mir fast vor wie ein Popstar.»

Zum ersten Mal seit seiner Entlassung im April 2017 war er wieder da. Christian Constantin feuerte ihn, auf Platz drei stehend, mit den Worten: «Mir dir verlieren wir den Cupfinal.» Das taten sie dann auch ohne ihn: 0:3 gegen Basel. 

Über das, was er am Sonntag gesehen hat, will Zeidler allerdings nicht sagen. Die Espen verloren zum sechsten Mal in Serie. «Es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen.» Und grosse Sprüche klopfen wolle er auch nicht. Auch eine konkrete Zielvorgabe in Sachen Tabellenplatz gibts nicht. Chef Hüppi sagt: «Die Top 5 wären schön.» Zeidler gibt sich zufrieden. «Top 5 – das tönt gut.»

Zeidler: «Es gab andere Anfragen»

Ein Punkt gegen Lausanne genügt, und die Espen sind dieses Jahr Fünfter und starten in der Europa-League-Quali. Zeidler ist, natürlich, im Stadion. «Ja, direkt hinter der Bank - wie früher CC.» Zeidler lacht. Und betont: «Ich bin stolz, Trainer des FC St. Gallen zu sein.»

Angebote anderer Klubs gabs auch, aus Belgien etwa. «Es gab einige. Aber hier passe ich her.» Und zum Paris SG, wo er als Kandidat von Neu-Trainer Thomas Tuchel galt, sagt Zeidler: «Thomas und ich kennen uns gut, das ist ja bekannt.» Die beiden teilten sich in der Trainerausbildung das Zimmer.

Warum also St. Gallen? Gerade die Begeisterung des Anhangs, die er auch bei Direktduellen mit Sion erlebt habe, sei auch ausschlaggebend gewesen. «Es gibt kaum ein Stadion, in dem die Zuschauer so nahe dran sind.»

Van der Werff und Haggui weg

Beste Laune bei den Espen. Wermutstropfen ist einzig, dass nun offiziell ist, was bereits klar war: Jasper van der Werff (19), das Abwehrtalent, wechselt zu Red Bull Salzburg. Hüppi: «Wir wollten ihm keine Steine in den Weg legen. Auch wenn wir ihn gerne behalten hätten.»

Auch Karim Haggui (34) geht. Der Vertrag des langjährigen Bundesliga-Profis wird nicht verlängert.

Die PK zur Vorstellung von Peter Zeidler gibts unten zum Nachlesen und Nachschauen!

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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