Um 14 Uhr wird dichtgemacht! 25 000 Personen sind da auf dem Bundesplatz. Die Kapazitätsgrenze ist erreicht. Wer jetzt noch auf den Platz will, hat Pech gehabt. «Sorry, wir lassen keinen mehr rein», heisst es dezidiert.
Aber es seien kaum 25 000, welche die Berner Fussballhelden feierten. Sondern eher 30 000, denken alteingesessene Berner. Die an den Platz grenzenden Strassen sind ebenso in Schwarzgelb getaucht wie das Party-Epizentrum. Trainer, Staff, Sportchef, Besitzer Hansueli Rihs. Sie alle müssen auf die Bühne. Und der Einheimische Grégory Wüthrich, ein waschechter Stadtberner, gesteht: «Ich bin nervöser als vor einem Meisterschaftsspiel.» Völlig unnötig. Warum? Die Antwort gibt sich der in der Nähe des Inselspitals aufgewachsene Berner Gieu gleich selber. «Völlig egal, was wir sagen. Die Fans finden es ohnehin geil.»
Als Letzter kommt Captain Steve von Bergen auf die Bühne. Ohne Pokal. «Oops, habe ich da was vergessen?» Sekunden später ist das Objekt der helvetischen Fussballbegierde im Blickfeld der 30 000.
Doch die Nummer eins ist für die Fans ganz klar... die Nummer eins. Marco Wölfli. Die Legende. Gemächlich zündet sich der Grenchner hinter der Bühne eine Zigarre an. Als einziger. «Also ich habe schon nach dem Spiel gegen Luzern eine gepafft. Versteht sich von selbst.» Als er damit auf die Bühne will, wird ihm die Zigarre abgenommen. Aus Vorbildgründen?
Nein. Seine Mitspieler tragen ihn auf Schultern. Wäre paffend zu gefährlich gewesen...
Dann gehts ab auf die offenen Trucks. Weitere Zehntausende stehen auf Berns Strassen, um ihre Meisterhelden hautnah mitzuerleben. Karneval im Spätfrühling. Der Korso endet im Stade de Suisse. Wo die Stadionparty ansteht. Mit Züri West, Lo & Leduc, «079» à la française – und Guillaume Hoarau mit Open Season und Wurzel 5 mit dem offiziellen Meistersong. Freinacht die zweite nach dem Urknall gegen Luzern. Allerdings soll es um keinen Preis die letzte sein.
Trainer Adi Hütter, der sich auf dem Rückweg von Zürich nach dem 2:1-Sieg bei GC die dramatischen letzten Minuten des unfassbaren DFB-Pokalsiegs seines neuen Teams Eintracht Frankfurt gegen das Überteam von Bayern München ansah: «Wir wollen jetzt unbedingt auch den Cup holen.» Übrigens: Wegen des Pokalsiegs dank dem aus unerfindlichen Gründen trotz Videobeweises nicht gegebenen Penaltys für Bayern in der Nachspielzeit ist Hütters neue Mannschaft nächste Saison europäisch. Der Mann surft auf eine Erfolgswelle.
Und im fernen Seattle gratuliert jemand, von dem man es nicht unbedingt erwartet hatte – wie vor ein paar Tagen schon Real Madrid: Die Foo Fighters um den legendären Ex-Nirvana-Schlagzeuger Dave Grohl! «Gratulation YB! Legenden! Und danke, dass Ihr uns am 13. Juni in Eurem Stadion rocken lässt.»
Die Marke YB auf dem Weg zur Weltmarke...
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |