Am Freitag spielte Düsseldorf gegen Hertha BSC. Vor 31 632 Fans. Am Samstagnachmittag spielte Dortmund gegen Freiburg. Vor 81 365 Fans. Am Samstagabend spielte Köln gegen Schalke. Vor 50 000 Fans. Gestern spielte Schalke im DFB-Pokal gegen Bayern München. Vor 62' 271 Fans.
Alle vier Spielorte liegen in Nordrhein-Westfalen (NRW). Dieses Bundesland ist der grösste Herd des Coronavirus in Deutschland – über 100 Fälle sind schon bekannt. Fussball gespielt wird trotzdem.
Virus macht vor Landesgrenze nicht halt
Handeln die Deutschen unverantwortlich? Oder mit dem richtigen Augenmass? Jedenfalls ist es grotesk, dass dort gespielt wird und hier nicht – schliesslich macht das Virus an der Landesgrenze nicht halt.
Doch wie sieht die Schweizer Liga das? BLICK sprach mit den Schwergewichten der Super League. Liga-CEO Claudius Schäfer sagt: «In Deutschland ist es so, in der Schweiz ist es so – ich möchte das nicht beurteilen. Ich respektiere den Entscheid des Bundesrats. Wichtig ist, dass sich möglichst keine weiteren Menschen mit dem Virus anstecken und die Angesteckten wieder gesund werden. Aber was klar ist: Die Politik muss zur Kenntnis nehmen, dass wir eine substanzielle finanzielle Hilfeleistung in Betracht ziehen müssen. Wenn alle Spiele schlimmstenfalls ausfallen oder wir sie als Geisterspiele ausrichten müssen, wird der finanzielle Schaden enorm sein und die Klubs vor existenzielle Probleme stellen.»
«Brauchen keine Energie zum Lamentieren»
Basel-Präsident Bernhard Burgener: «Ich vertraue den Ärzten, den Gesundheitsämtern und unserer Regierung. Die Gesundheit der Bevölkerung sowie die unserer Fans, Spieler und Mitarbeitenden haben höchste Priorität.»
Zürich-Präsident Ancillo Canepa: «Wir befinden uns allesamt in einer Ausnahmesituation. Ich bin kein Virenspezialist und kann die in der Schweiz beschlossenen Massnahmen deshalb auch nicht kompetent beurteilen. Wir müssen uns auf die Behörden und ihre Spezialisten verlassen. Mehr kann ich nicht sagen.»
St.-Gallen-Boss Matthias Hüppi: «Es ist nicht mein Job, eine Verordnung des Bundesrats zu kommentieren. Wir tun gut daran, das zu steuern und zu meistern, was in unserer Macht liegt. Alles andere kostet nur Energie. Und die brauchen wir nicht zum Lamentieren, sondern um die grossen Herausforderungen so gut wie möglich zu bewältigen.»
Das öffentliche Leben muss weitergehen
In Deutschland wird die Situation anders beurteilt als in der Schweiz. Im Talk-Format «hart aber fair» spricht man über die Bundesliga-Spiele und die Absagen in der Schweiz. Erst sagt Prof. Dr. Alexander Kekulé, ein Virologe und Seuchenexperte, dass die Schweiz mit den Absagen ein Vorbild sei.
Kekulé fügt hinzu: «Die Wahrscheinlichkeit, am Coronavirus zu erkranken, ist extrem gering. Im schlimmsten Fall rennen in Deutschland 5000 Coronavirus-Infizierte rum. Einem von ihnen zu begegnen, ist so unwahrscheinlich wie irgendwas – verglichen zum Beispiel mit den Millionen Grippekranken. Man muss die Dinge auch relativ sehen.»
Und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann bemerkt: «Wir müssen ja auch sehen, dass das öffentliche Leben weitergeht.» Das öffentliche Leben – in Deutschland zählt dazu auch der Fussball, in der Schweiz nicht.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |