Liga-Boss Claudius Schäfer nach dem Europacup-Desaster
«Das ist ein Absturz, ganz klar»

Die Schweiz rutscht im Uefa-Ranking von Platz 12 auf 16, verliert den fünften Teilnehmer. Trainer werden wie Unterhemden gewechselt. Immer noch gibts Ausschreitungen. CEO Claudius Schäfer über unsere serbelnde Super League.
Publiziert: 22.02.2019 um 15:28 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:10 Uhr
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Negativer Höhepunkt einer katastrophalen Europacup-Saison: Das Aus des FC Basel in den Playoffs zur Europa League auf Zypern gegen Apollon Limassol.
Foto: Freshfocus
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Alain KunzReporter Fussball

BLICK: Claudius Schäfer, unser Abschneiden ist nur eines: Ein europäisches Desaster!
Claudius Schäfer: Rein von den Resultaten her war diese Saison sehr ärgerlich. Ein Desaster würde ich aber nicht sagen, da wird man YB und dem FCZ nicht gerecht. Aber es ist ein Absturz, ganz klar. Diese mögliche Konsequenz haben wir den Klubs immer wieder aufgezeigt.

Wann zuletzt?
Im November, an der Präsidentenkonferenz. Dieses Aufzeigen war ein fixer Punkt an jeder Versammlung. Wir haben da vor allem darauf aufmerksam gemacht, was passiert, wenn man in der Qualifikation nicht punktet.

Offenbar haben die Klubs nicht richtig zugehört...
Das stimmt nicht. Wir haben gespürt, dass es ihnen ein Anliegen ist. Aber es stehen die Spieler auf dem Platz, und nicht die Klubverantwortlichen...

Luzern, St. Gallen und Basel haben versagt.
Diese Klubs haben sicher zu wenig Punkte gesammelt.

Wir stehen auf Platz 16 und rutschen wohl auf 17 ab. Und dann fällt auch noch die beste der massgebenden Saisons aus der Wertung. Es wird also noch schlimmer!
Wir müssen das Positive sehen. Weil nun alle Klubs in den Qualifikationen so früh ran müssen, werden  hoffentlich alle fleissig Punkte sammeln. Österreich hat sich so in den letzten Jahren nach vorne gearbeitet und ist nun Elfter!

Unsere Liga schreibt ohnehin fast nur Negativ-Schlagzeilen. So ist der Trainerverschleiss nach der furchtbaren letzten Saison, in welcher 20 (!) Übungsleiter an der Linie standen, auch diese Saison hoch. Die Hälfte der Liga hat bereits gewechselt. SRF-Experte Peter Knäbel schlug schon vor einem Jahr Alarm, als er sagte, dass sich die Schweiz zugrunde richte, wenn sie so weiterfahre.
Die Leute an der Spitze zu wechseln kann nun mal zu einer Unternehmung gehören. Ob es immer gut ist? Schwierig zu beantworten.

Und Ausschreitungen gibts auch weiterhin. In Thun sprach man nach den Randalen rund um das GC-Spiel von einer neuen Stufe der Eskalation.
Diese geschahen am Bahnhof. In den Stadien hingegen sind wir auf einem guten Weg. Auch bei den sehr sensiblen Stadioneingängen ist die Situation besser als noch vor ein paar Jahren.

Aber sie ist nicht gut.
Zu diesen Ausschreitungen kommt es nicht immer zwingend am Spieltag. Zudem werden die Klubfarben von diesen Gruppierungen missbraucht. Das Problem hat für uns aber nach wie vor Top-Priorität. Wer das Gefühl hat, das stimme nicht, der kann sich gerne bei mir melden.

Das Image der Liga ist ganz generell schlecht, wenn man das Bild sieht, das gewisse Klubs abgeben wie zum Beispiel GC.
Ich sehe das nicht so. Die Zuschauerzahlen sind erneut im Steigen begriffen. Und ich bin sehr optimistisch, dass wir bei der Neuvergabe der TV-Rechte für die Saison 2021/22 die Erträge werden steigern können.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
15
4
23
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
15
3
23
7
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
8
FC Sion
FC Sion
15
-1
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
15
-5
17
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
15
-21
12
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
15
-11
10
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