Schiedsrichter Pascal Erlachner (37) ist der erste Aktive im Schweizer Männerfussball, der sich als homosexuell outete. Im weitaus aufgeschlossenerem Frauenfussball ist dieser Schritt längst gemacht. An der Frauen-WM 2015 in Kanada redete Nati-Star Ramona Bachmann (am 25. Dezember 27) als erste Schweizer Fussballerin öffentlich über ihre Liebe zu Camille, mit der sie seit letztem Mai nicht mehr zusammen ist.
Bachmann zieht den Hut vor Erlachner
Bachmann freut sich sehr, als sie von Erlachners offenem SonntagsBlick-Interview erfährt. Sie sagt: «Er hat meinen allergrössten Respekt. Das ist ein sehr grosser und extrem mutiger Schritt, denn bei den Männern kann es brutal sein. Da kann es gewisse Sprüche geben. Er brauchte viel mehr Mut als ich. Aber er hat es sich sicher sehr gut überlegt.»
Dass der 37-Jährige schwul ist, wusste Bachmann schon länger. Identisch bei den beiden Schweizer Vorreitern ist die Situation in der Familie und im Bekanntenkreis. Schon vor den öffentlichen Outing wusste das private Umfeld Bescheid. Bachmann: «Für diesen Schritt braucht man starke Leute um sich. Das Wichtigste ist, dass man sich selber bleibt. Es gibt Leute, die es vielleicht nicht akzeptieren können. Aber das ist mir egal, ich will meine Gefühle nicht verstecken.»
Noch hat sich kein aktiver Spieler geoutet
Lesbische Outings wie beim Nati-Star gibts im Frauenfussball immer wieder. Bei den Männern hat sich noch immer kein aktiver Spieler geoutet. Bachmann sagt: «Ich hoffe, dass Pascal etwas auslöst und sich jetzt mal ein Spieler getraut. Vielleicht ist es eher in einer kleinen Liga denkbar als in einer Topliga, wo es riesigen Druck geben würde. Es wäre interessant zu sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Outing das Mannschaftsgefüge kaputt machen würde.» Bachmanns Bedenken gehen eher in Richtung Fankurven, weil dort oft auch Alkohol im Spiel ist.
Bei Erlachners Ansehen auf dem Spielfeld hat die Offensivspielerin von England-Meister Chelsea keine Bedenken. Ramona: «Die Spieler sind alle erwachsene Personen, die genug professionell sind. Ich hoffe, Pascal wird genauso akzeptiert wie bisher. Es ist völlig egal, ob jemand auf Frauen oder Männer steht. Es war auf jeden Fall der richtige Schritt auf seinem Weg!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |