Auge um Auge, Zahn um Zahn. Der Walliser Sonnenkönig bedient sich der Selbstjustiz. «Wer nicht hören will, muss fühlen», sagt der selbstherrliche Christian Constantin sinngemäss an einer Pressekonferenz, die an Hohn und Respektlosigkeit gegenüber dem Opfer Rolf Fringer nicht zu überbieten ist.
«In Neuenburg haben solche Schläge jüngst einige hundert Franken gekostet», ergänzt er. Die Entschädigung, mit der der Multimillionär rechnet, hat er wohl bereits in einem Couvert bereit.
Er ist das Gesetz. Er teilt aus, diskreditiert jeden und alle, attackiert Schieds- und Linienrichter verbal und körperlich und kokettiert dabei mit der Unabhängigkeit des Walliser Freiheitskämpfers. Immer wieder kommt man in Versuchung, ihm diese Rolle abzunehmen. Immer wieder ertappt man sich dabei, diesen Mann als Farbtupfer zu sehen.
Nach dem grössten Skandal der Schweizer Fussballgeschichte aber ist er endgültig entlarvt. In diesem gruseligen Horrorfilm aus dem Cornaredo in Lugano hat Constantin sämtliche roten Linien überschritten. Mit stechendem Blick, wie ein wildgewordener Junkie, deckt der 60-jährige Constantin den 60-jährigen Fringer mit Schlägen und Tritten ein. «Ich musste ihn massregeln wie ein Kind auf dem Pausenplatz», sagt er danach.
Ein Skandal im Skandal: Offenbar findet Constantin nichts dabei, Kinder mit Gewalt zur Räson zu bringen. Nach diesem Amoklauf hat er im Schweizer Fussball und im Schweizer Sport sämtlichen Rückhalt verloren. Es ist zu hoffen, dass Constantin für immer des Feldes verwiesen wird. Rot auf Lebzeiten.
Die Liga und der Schweizerische Fussballverband werden sich daran messen lassen müssen, ob man hier endlich ein Exempel statuiert oder sich weiter von Constantin auf der Nase herumtanzen lässt.
Daneben wird Constantin auch zivil- und strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen. Auch da gibt es keine zwei Meinungen. Eine Verurteilung wegen versuchter Körperverletzung ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Vielleicht gehört es auch zu seiner Geschichte, dass er nicht nur sich selber in den Abgrund reisst. Sondern auch den FC Sion. Zerstören, was man liebt. Das ist ein Syndrom der Borderliner.
Ein ehemaliger Nationalcoach wird geschlagen, gedemütigt und am Ende noch verhöhnt. Die ganze Affäre, die in ziemlich jedem Winkel der Welt für ungläubiges Kopfschütteln sorgt, hat aber noch eine andere Dimension. Fringer hat in seiner Rolle als Journalist Constantin gewiss hart, aber immer sachlich kritisiert. Und nun versucht man, ihn mundtot zu machen. Gerade auch die Mitarbeiter und Journalisten von BLICK exponieren sich auch immer wieder mit harter Kritik. Muss man nun Angst haben?
Die Meinungs- und Pressefreiheit ist ein hohes, unantastbares Gut. Die kann einer wie Constantin nicht gefährden. Aber er kann den Leuten Angst einjagen, er kann sie verunsichern und einschüchtern. Eine Vorgehensweise, die man aus totalitären Staaten kennt.
Eines der Lieblingszitate von Constantin lautet: «Selbst Jesus wurde nicht nur geliebt. Am Ende haben sie ihn ans Kreuz genagelt.» Constantin muss niemand ans Kreuz nageln. Das hat er selber übernommen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 15 | 22 | 28 | |
2 | FC Lugano | 15 | 9 | 28 | |
3 | FC Zürich | 15 | 4 | 26 | |
4 | Servette FC | 15 | 0 | 25 | |
5 | FC Luzern | 15 | 4 | 23 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 15 | 3 | 23 | |
7 | FC St. Gallen | 15 | 6 | 21 | |
8 | FC Sion | 15 | -1 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 15 | -5 | 17 | |
10 | Yverdon Sport FC | 15 | -10 | 16 | |
11 | FC Winterthur | 15 | -21 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 15 | -11 | 10 |