Als erster Aktiver im Schweizer Profifussball steht Pascal Erlachner öffentlich zu seiner Homosexualität. Der 37-jährige Schiedsrichter will mit seinem Schritt aufrütteln und sensibilisieren.
Er pfeift auf das Tabu, steht hin und sagt: «Ich bin schwul – na und?! Diejenigen, die mich mögen, mögen mich so, wie ich bin.»
Weshalb man in der Schweiz im 21. Jahrhundert noch Selbstbewusstsein braucht, um sich zu outen, erklärt Erlachner gleich selbst. «Die Homosexualität ist im Fussball noch immer ein riesengrosses Tabu.» Unter Schiedsrichtern und Fussballern.
Aktuelles Beispiel? Lausanne-Spieler Benjamin Kololli (25) sagt nach seinem Doppelpack gegen Lugano: «Das ist seine Meinung, seine Wahl. Wir leben in einer Welt, in der alles passieren kann. Wir haben sein Outing innerhalb des Teams besprochen. (...) Hätte sich ein Spieler geoutet, wäre es negativer aufgefasst worden. Es wäre schwerer zu verdauen gewesen.»
Auf die Frage, ob es bei Lausanne auch Homosexuelle gibt, meint er: «Ich hoffe nicht. Aber möglich ist es. Wenn es so wäre, sollte der Betreffende es lieber für sich behalten.»
Kololli befürchet, dass sich ein schwuler Mitspieler negativ auf die Gruppe auswirken könnte. Er sagt: «Es könnte Konflikte erzeugen. Denn wir duschen ja alle zusammen. Es wäre für einen Spieler keine gute Idee, mit seiner Homosexualität an die Öffentlichkeit zu gehen.»
Das meint BLICK zu Kolollis Aussagen
Ein Kommentar des stellvertretenden Fussball-Chefs beim BLICK, Michael Wegmann
Muss ein schwuler Schiedsrichter überhaupt thematisiert werden? Das fragen sich viele nach dem Outing von Pascal Erlachner.
Toleranz sollte heute ja selbstverständlich sein. Nicht in der Fussballwelt! Dies zeigen die Aussagen von Lausannes Benjamin Kololli in den Emotionen direkt nach Spielschluss.
So wie er dürften viele denken. Und solange nur schon einige so denken, ist ein Coming-out nicht nur mutig, sondern auch nötig.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |