Kubi zum Thuner Sex-Skandal
«Du fühlst dich wie Gott»

Der Thuner Sex-Skandal. Eine Geschichte, nicht untypisch für die Verlockungen, die auf Fussballstars lauern. Das weiss auch SonntagsBlick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz. Hier schildert er seine Erfahrungen.
Publiziert: 24.01.2016 um 16:35 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:10 Uhr
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Spiessrutenlaufen durch Fans und Fotografen: Kubi 2001 in Lugano auf der Flucht.
Foto: Getty Images
Kubilay Türkyilmaz
Kubilay Türkyilmaz zum Fall Behrami/Djourou.
Foto: Philippe Rossier

«Wenn man als Fussballstar kometenhaft aufsteigt und angehimmelt wird, dann nimmt das sehr schnell Dimensionen an, die schwierig zu kontrollieren sind. Und dann, irgendwann, fühlt man sich wie Gott! Man denkt, man sei unantastbar. Nichts und niemand kann dir etwas anhaben. Das geht in die Richtung von Popstars.

Man denkt, alles sei möglich. Wirklich alles. Und alles sei verzeihbar. Man fühlt sich dann wie in einem Glashaus. Das Leben da draussen? Die Gesetze? Aber doch nicht für mich! Scheissegal. Sollen die doch Steine werfen. Mir kann keiner was!

Ich selbst habe das in Italien erlebt, vor allem bei Bologna, aber auch bei GC. Auch ich sah mich selbst als Idol, als Held. Überall drehen sich die Leute nach dir um.

Vor der Diskothek brauchst du nie anzustehen, egal wie lange die Schlange ist. Und plötzlich legt man ein Verhalten an den Tag, das als überheblich, ja als arrogant zu bezeichnen ist. Da braucht es ganz, ganz wenig – und man tut dumme Dinge. Sehr schnell erliegt man den Verlockungen, die hinter jeder Hausecke lauern. Ein Beispiel: Als Fussballprofi weiss man ganz genau, dass man keinen oder nur wenig Alkohol trinken sollte. Dennoch tranken wir im Ausgang. Immer wieder.

In solchen Momenten vergisst man die Regeln der Gesellschaft. Man hat das Gefühl, ausserhalb des Gesetzes zu stehen. Parkbussen? Egal. Ich stelle die Karre dort ab, wo ich will.

Zu den Verlockungen gehören natürlich Frauen. Die sind omnipräsent. Fussballer sind sexy. Man wird verführt. Man verführt. Ich hatte das Glück, immer Nein sagen zu können, wenn es zu weit ging. Auch weil ich schon sehr jung heiratete, mit einundzwanzig.

Frauen sind das eine. Irgendwelche andere Leute das andere. Leute, die sich im Glanz des Stars sonnen wollen. Die zieht man an wie Motten das Licht.

Darunter sind Leute, die sich wirklich für dich interessieren. Für dich als Menschen. Für die Person hinter dem Star. Aber es sind auch solche darunter, die vom Neid auf deinen Erfolg getrieben sind. Solche, die es nicht gut meinen mit dir.

Solche Situationen sind oft schwierig zu meistern. Da heisst es dann: gesundes Misstrauen an den Tag legen und auf der Hut sein. Für viele Junge ist das alles andere als einfach. Ich kann ihnen nur den Tipp geben: Macht das, unbedingt! Ich habe es immer so gehandhabt. Tut man das nicht, können die Folgen verheerend sein.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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