Kubi attackiert FCB-Stars
«Schär muss mehr Eier zeigen!»

So tickt die Liga wirklich! 87 Spieler und Trainer beantworteten anonym sieben Fragen zum Schweizer Fussball. Gleich in fünf Kategorien wählen die Kollegen Basel-Spieler an die Spitze. SonntagsBlick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz analysiert das Ergebnis gewohnt bissig.
Publiziert: 15.05.2015 um 19:13 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:32 Uhr
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Von der SonntagsBlick-Fussballredaktion

Wer ist der beste Stürmer der Super League? Die Torschützenliste sagt Shkelzen Gashi. Doch Sonntags-Blick wollte es ganz genau wissen. 87 Spieler, Trainer, Assistenztrainer und Sportchefs haben an der geheimen Umfrage teilgenommen. Wer ist der beste Goalie? Wer der beste Verteidiger? Wer der beste Stürmer? Wer der beste Mittelfeldmann? Die Liga bewertet sich selbst. Ganz ehrlich und frisch von der Leber weg. Dazu die Fragen: Wer ist der fairste Spieler? Wer ist der beste Schiedsrichter? Und wer ist der beste Schweizer Fussballer überhaupt?

Die Umfrage zeigt: Die Liga bewundert auch im Geheimen die Leistungen des FCB. Bei fünf Wertungen steht ein Basler ganz vorne. Schon in seiner ersten Saison in der Schweiz hat sich FCB-Goalie Tomas Vaclik den Respekt der Kollegen erkämpft. Der Tscheche bekommt fast dreimal so viele Stimmen wie der zweitplatzierte Yvon Mvogo. SonntagsBlick-Kolumnist Kubi Türkyilmaz hat nichts dagegen: «Ich bin mit Vaclik voll und ganz einverstanden, weil er am meisten Persönlichkeit hat. Technisch sind auch Mvogo, Da Costa und Faivre sehr stark – aber Vaclik hat am meisten Ausstrahlung.»

Bei den Verteidigern gewinnt Fabian Schär – für Kubi ein Fehler! Er sieht Taulant Xhaka vorne. «Xhaka hat eine grosse Zukunft vor sich. Das hat man in den Spielen gegen Porto gesehen, als es Basel nicht lief.» Zu Schär sagt Kubi: «Er hingegen nutzt bloss 30 Prozent seines Leistungspotenzials. Das ist ein reines Kopfproblem. Er muss mehr Eier zeigen – was nichts mit den Problemen zu tun hat, die er mit Trainer Paulo Sousa hat. Vielleicht mangelt es ihm auch ganz einfach an Ehrgeiz. Denn mit seinem Talent müsste er in einem grossen ausländischen Klub spielen können.»

Im Mittelfeld gewinnt FCBler Fabian Frei das Kopf-an-Kopf-Rennen mit FCZ-Magier Yassine Chikhaoui. Türkyilmaz kommentiert: «Für mich der Beste: Sékou Sanogo. Er hat eine enorme Präsenz auf dem Feld – und kann alles. Er ist stark im Zweikampf, im Antizipieren, hat ein gutes Auge, kann selber Rushes machen und ist torgefährlich. Seine Zukunft liegt in der Premier League – garantiert. Fabian Frei hingegen ist ein bisschen ein Schönwetter-Spieler, der abtaucht, wenn es der Mannschaft nicht läuft. Sanogo hingegen blüht dann erst auf!»

Vielleicht mitentscheidend: Die Liga ist sich uneinig, ob Chikhaoui als Stürmer durchgeht. Der Tunesier staubt darum gleich in zwei Wertungen Stimmen ab. Dasselbe passiert auch mit Marco Schneuwly. Für Kubi ist der Fall klar: «Ich zähle Chikhaoui als Stürmer. Die bislang durchzogene Rückrunde des FCZ hängt einzig mit den mittelmässigen Leistungen des Tunesiers zusammen. Wenn es ihm gut läuft, spielt das Team gut. Er ist der einzige Spieler der Liga, der für seinen Klub unverzichtbar ist.»

Die Stürmer-Wahl ist eine Basler Angelegenheit. Der abtretende Marco Streller holt vor Gashi die meisten Stimmen. «Dass Streller gewinnt, ist als Hommage an seine gesamte grosse Karriere zu verstehen», ist Kubi sicher.

Um den Charakter gehts bei der Wahl zum fairsten Spieler. 38 verschiedene wurden genannt! Mit Luca Zuffi gewinnt auch hier ein Basel-Star. Kubi schüttelt den Kopf: «Das ist die Kategorie, die ich selbst nie hätte gewinnen wollen. Denn ein Sieg bedeutet in diesem Fall, dass man zu brav ist. Kein Zufall, dass Zuffi siegt. Der Basler ist ein solcher Spielertyp, der ein bisschen zu lieb ist, um die ganz grosse Karriere zu machen.»

Eine ganz klare Sache ist das Rennen bei den Schiris. Der 26-jährige Sandro Schärer kommt mit grossem Abstand bei Spielern und Trainern am besten an. «Ich hätte da niemanden genannt, weil wir im Moment in der Schweiz keinen einzigen herausragenden Schiri haben», stellt Türkyilmaz fest.

Ebenso klar wie Schiri Schärer gilt Nati-Star Ricardo Rodriguez unter den Kollegen als bester Schweizer Kicker der Gegenwart. 22 Stimmen Vorsprung auf Yann Sommer sprechen eine klare Sprache. Auch Kubi stimmt zu: «Mit Abstand Rodriguez! Er ist unglaublich fussballintelligent. Er würde als Stürmer auch Tore schiessen, weil er wirklich alles kann. Ich sage das nicht als Joke, sondern in vollem Ernst! Ricardo ist schlicht ein kompletter Fussballer.»

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FC Basel
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FC Lugano
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FC Luzern
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FC Lausanne-Sport
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BSC Young Boys
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