Kubi analysiert die Super League
«Weilers Motivations-Mangel überträgt sich aufs Team»

BLICK-Kolumnist Kubi hat den Saisonstart analysiert, die beiden Krisenklubs FCL und GC unter die Lupe genommen und sagt, warum der FCZ und YB vorne stehen. Ausgenommen ist der FCB – dessen Fehlstart hat Kubi bereits mehrmals im BLICK seziert.
Publiziert: 01.08.2018 um 01:08 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:23 Uhr
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René Weiler fehle es bisher etwas an der Motivation.
Kubilay Türkyilmaz
BLICK-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz.

Wo bleibt die Spielfreude?
Mein genereller Eindruck des Saisonstarts ist durchzogen, das Gebotene bislang eher armselig. Das lag sicher zum einen an der Hitze. Andrerseits vermisse ich Enthusiasmus und Spielfreude, die ich mir unmittelbar nach der WM in stärkerem Masse erhofft hatte. In einer Liga, in der es so einfach ist, von einem Nobody zu einem Zwanzig-Millionen-Mann zu werden, wie dies Matheus Cunha letzte Saison in nicht einmal zehn Monaten geschafft hat, geht mir der unbedingte Wille ab, das auch heuer zu schaffen.

Ein Goalie-Planschbecken
Auffällig: Die Klubs setzen auf junge Goalies. Omlin bei Basel, Luganos Baumann, Salvi bei Luzern, Sions Franzose Maisonnial und YB-Comebacker Von Ballmoos sind allesamt keine 25 Jahre alt. Drei von ihnen haben allerdings gravierende Böcke geschossen, nur der Emmentaler von YB und der Neue in Basel nicht. Die Gegentore sind allesamt auf Fehleinschätzungen zurückzuführen, die im jugendlichen Übermut passierten. Mit einer Ausnahme haben die Coaches ihre Keeper nicht fallengelassen. Und bei Sion ist mit Fickentscher bloss die etatmässige Nummer eins ins Tor zurückgekehrt, die gegen Lugano rekonvaleszent war, als Maisonnial das Jahrzehnt-Floptor kassierte.

Weiler und der Kulturschock
Die Probleme beim Krisenklub Nummer eins, dem FC Luzern, sind mannigfaltig. Zum einen ist mit Goalie Omlin ein wichtiger Leistungsträger weg. Zum anderen ist es für René Weiler schwierig, die Nachfolge von Gerry Seoane anzutreten, bei dem alles, was er anfasste, zu Gold wurde. Drittens dünkt mich nicht, dass Weiler restlos begeistert ist von seiner neuen Destination, die halt schon ein bisschen weniger glamourös ist als Nürnberg oder Anderlecht. Dieser Mangel an Motivation überträgt sich aufs Team. Weiler traue ich es aber zu, diesen Kulturschock schnell zu verdauen.

GC und die alten Probleme
Bei GC sind die schlechten Resultate das Ergebnis der falschen Strategien der letzten Jahre. Die internen Probleme sind nach wie vor noch nicht vollständig behoben, was sich auf die Mannschaft überträgt. GC spielt nun in Basel, danach in Lugano. Gut möglich, dass der Rekordmeister dann immer noch mit null Punkten dasteht. Da heisst es ruhig Blut bewahren. Und für Thorsten Fink, die Probleme energisch anzugehen. Und zwar alleine, ohne Hilfe der Klub-Bosse.

Vorfreude auf die Cupfinal-Revanche
Dass der FCZ und YB an der Spitze stehen, ist kein Zufall. Bei den Zürchern imponiert mir, wie das Duo Magnin/Van Eck es verstanden hat, einen grossen Enthusiasmus ins Team zu tragen. Wenn die Geisteshaltung derart positiv ist, folgen die Resultate automatisch. Das habe ich in allen Klubs erlebt, für welche ich in meiner Karriere gespielt habe. Dasselbe kann ich von YB und Gerry Seoane sagen, der die Mannschaft zudem trotz des Nuhu-Abgangs in der Defensive stabilisiert hat. Ich freue mich auf die Cupfinal-Revanche vom Sonntag. Das wird das erste Saison-Highlight!

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
16
22
29
2
FC Lugano
FC Lugano
16
6
28
3
Servette FC
Servette FC
16
3
28
4
FC Zürich
FC Zürich
16
4
27
5
FC Luzern
FC Luzern
16
5
26
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
16
3
24
7
FC St. Gallen
FC St. Gallen
16
4
21
8
FC Sion
FC Sion
16
1
20
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
16
-3
20
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
16
-11
16
11
FC Winterthur
FC Winterthur
16
-23
12
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
16
-11
11
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