Sion-Captain Kouassi fliegt mit Rot vom Platz
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Überharte Fouls:Sion-Captain Kouassi fliegt mit Rot vom Platz

Krisen-Stimmung bei Sion
CC sitzt Dionisio schon im Nacken!

Sion-Coach Ricardo Dionisio ist miserabel in die Rückrunde gestartet. Und er lässt beim 1:2 gegen Xamax den akut rotgefährdeten Kouassi auf dem Platz. Zuviel für Sion-Boss Christian Constantin?
Publiziert: 16.02.2020 um 09:35 Uhr
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Sion-Trainer Ricardo Dionisio hat keinen guten Einstand in die Rückrunde hingelegt.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Stefan Kreis

Neun Minuten sind gespielt, als Xavier Kouassi komplett übersäuert. Mit gestrecktem Bein (und ohne Rücksicht auf Verluste) fräst der Sion-Verteidiger seinem Gegenspieler Karlen ins Wadenbein. Schiri Piccolo lässt Gnade walten, zieht bloss Gelb. Eine Fehlentscheidung! Und was macht Sion-Trainer Ricardo Dionisio?

Statt das Schiedsrichter-Geschenk dankend anzunehmen und den rotgefährdeten Kouassi umgehend vom Feld zu holen, lässt er den Ivorer weiter­spielen. Die Quittung kommt zehn Minuten nach der Pause. Wieder grätscht Kouassi seinen Gegenspieler um, diesmal macht Piccolo seinen Job, schickt den 30-Jährigen unter die Dusche.

Constantin baut sich hinter Trainer auf

Mit gesenktem Kopf spaziert Kouassi vom Feld, vorbei an Sion-Boss Constantin. Der sieht sich das Ganze zuvor 45 Minuten lang von der Tribüne aus an, Sekunden nach Wiederanpfiff aber hat er genug, baut sich bedrohlich hinter der Trainerbank auf, sitzt seinem Coach buchstäblich im Nacken. Der kam in der Winterpause von Stade Nyon und hat in den ersten drei Spielen gegen Thun (1:2), Zürich (1:1) und YB (0:1) erst einen Punkt geholt. Nun die Niederlage im Direktduell um den Barrage-Platz gegen Xamax.

Nur ein Sieg aus den vergangenen 15 Spielen hat Sion geholt, die Walliser stecken mitten im Abstiegssumpf. Und das mit einer Mannschaft, die Stars wie Seydou Doumbia und Pajtim Kasami in seinen Reihen hat. Der eine erzielt kurz nach der Pause den Ausgleich, der andere sucht nach Abpfiff das Positive.

Kouassi schleicht aus dem Stadion

Man sei die bessere Elf gewesen, sagt Kasami. Aber zu zehnt sei es halt sehr schwierig geworden in Halbzeit zwei. Rotsünder Kouassi spricht nicht, schleicht sich durch den Hinter­ausgang aus dem Stadion, auch CC hat nach der Pleite nichts zu sagen, lehnt alle Interviews ab. Für gewöhnlich kein gutes Zeichen für den Trainer.

Der wirkt nach dem Spiel bedient. Auf die Frage, warum er Kouassi nach dem ersten Foul nicht ausgewechselt habe, antwortet der Portugiese, dass er den 30-Jährigen auf dem Feld gebraucht habe und dieses Risiko bewusst eingegangen sei. In der Pause habe er Kouassi noch gesagt, er solle aufpassen im Zweikampf. Genützt hats nichts. Im Gegenteil.

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