Daumen runter für den Präsidenten
FCL-Stäger steht vor dem Rauswurf

Beim FC Luzern schwindet der Rückhalt für Präsident Ruedi Stäger immer mehr.
Publiziert: 08.03.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 03:45 Uhr
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In der Kritik Wie lange noch? FCL-Präsident Ruedi Stäger gerät immer mehr unter Beschuss.
Foto: Toto Marti
Martin Arn und Michel Wettstein

Die Stimmung in Luzern ist im Keller. Beim Spiel gegen YB hatten die Fans mit einer Choreo ihre Gemütslage kundgetan: ein riesiger, drehbarer Daumen als Stimmungsbarometer! Nur einmal zeigte er kurz nach oben, als Jahmir Hyka den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte. Von da an gings nur noch abwärts. 2:5 hiess es am Schluss aus Luzerner Sicht.

Daumen runter gilt auch für Präsident Ruedi Stäger. Er hatte vor der Partie noch sämtliche Durchhalteparolen bemüht: «Wir müssen wieder enger zusammenrücken. Man muss den neuen Spielern und dem neuen Co-Trainer Zeit einräumen. Wir brauchen wieder Ruhe im Verein.» Dabei übersieht Stäger, dass er es war, der die Unruhe in den Verein getragen hat. Das begann vor eineinhalb Jahren, als er den Vertrag mit dem damaligen Trainer Carlos Bernegger hinter dem Rücken des Verwaltungsrates verlängerte, um Bernegger kurz darauf zu entlassen.

Anfang Januar warf Stäger Sportchef Rolf Fringer raus, kurz darauf auch Co-Trainer Roland Vrabec, weil die beiden «einen Komplott gegen Trainer Markus Babbel geschmiedet hatten», wie er behauptet.

Der Rest ist bekannt: Luzern verlor 2016 jedes Spiel. Das Selbstvertrauen der Spieler ist am Boden. Goalie David Zibung zum Beispiel sagt vor dem kapitalen Heimspiel am Samstag gegen Lugano: «Auf dem Papier spricht im Moment gar nichts für uns.»

Branchenüblich wäre es, in einer solchen Situation den Trainer zu entlassen. Dagegen sträuben sich die Investoren. Erst vor knapp vier Wochen hat Präsident Stäger den Vertrag mit Trainer Babbel um zwei Jahre verlängert. Eine Trainerentlassung kommt vorerst nicht in Frage, weil sie viel zu teuer wäre. Babbel verdient rund 50 000 Franken pro Monat. Ihn jetzt zu entlassen, würde den Verein 1,5 Mio. Franken kosten.

Statt Babbel wird Präsident Stäger gehen müssen. Er geniesst im Verein kaum mehr Unterstützung. Stäger trägt zumindest eine Mitverantwortung für den völlig missglückten Rückrundenauftakt.

Massive Kritik gibt es auch an Verwaltungsrat Marco Sieber. Er war im Januar neben Stäger die treibende Kraft hinter Fringers Entlassung. Weshalb Fussball-Laie Sieber in der Sportkommission sitzt, die nach Fringers Entlassung gegründet wurde, weiss wohl nicht einmal er selber.

Ehrenpräsident Walter Stierli verfolgt das ganze Luzern-Theater aus sicherer Distanz. Er war bis am Wochenende auf Kreuzfahrt in Südamerika. Stierli zu BLICK: «Ein Exekutiv-Amt kommt für mich überhaupt nicht in Frage. Wenn man aber meinen Rat braucht, dann bin ich gerne bereit zu helfen.»

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
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15
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FC Winterthur
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18
-24
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