Kommentar
Super League auf der Intensivstation

Werden alle Fussballklubs die Corona-Krise überleben? Es gibt grosse Zweifel, die Zahlen sind alarmierend. Ein Kommentar von Blick-Sportchef Felix Bingesser.
Publiziert: 21.06.2020 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 21.06.2020 um 11:03 Uhr

Vielleicht hat die Corona-Krise für den Schweizer Klubfussball auch etwas Positives. Man muss sich intensiv mit dem eigenen Tun auseinandersetzen und die Sinnfrage stellen. Und muss auch erkennen, dass die Profiklubs fast ausnahmslos auf der Intensivstation liegen und beatmet werden müssen.

Die fehlenden Einnahmen aus dem internationalen Geschäft, die immer schwieriger zu erwirtschaftenden Transfererlöse und die im internationalen Vergleich halt doch bescheidenen TV-Gelder sorgen dafür, dass die Schere immer weiter auseinander geht.

Hier die grossen mächtigen Ligen, die immer dominanter werden. Auf der anderen Seite die Swiss Football League, für deren Vertreter eine Teilnahme an der Champions League praktisch nicht mehr möglich ist.

Und es wird immer deutlicher: Einen Profiklub in der Schweiz wirtschaftlich und ohne strukturelles Defizit zu führen, ist langfristig ein Ding der Unmöglichkeit. Will man international nicht marginalisiert werden, dann werden die Zahlungen von Mäzenen und Investoren noch wichtiger.

Und was sich in dieser Corona-Krise auch akzentuiert: Fussball zum Selbstzweck und nur für die TV-Stationen will auf Dauer niemand. Gerade diese Geisterspiele zeigen, für wen man das ganze überhaupt macht. Für die Fans! Sie sind die Basis jeglichen Tuns. Und auch die wichtigste Einnahmequelle. Die jetzt weggebrochen ist.

Vielleicht hat man die Fans in den letzten Jahren auch etwas vergessen. Man schätzt halt die Menschen erst so richtig, wenn sie nicht mehr da sind. Auch da: Man kann viel lernen in diesen Zeiten.

Aber der Profifussball ist und bleibt ein Hochseilakt. In der Schweiz kann es zehn exklusive Gastronomiebetriebe im Hochpreissektor geben. Alle verdienen viel Geld, alles sind Gewinner. Das ist in der Wirtschaft auch in anderen Bereichen möglich.

Im Fussball geht das nicht. Da können nicht alle gleichzeitig gewinnen. Da gibt es zwangsläufig Verlierer. Aber auch die haben mit Erfolgen budgetiert haben.

Das macht dieses Geschäft halt so unberechenbar.

Und so faszinierend.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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