Knall in St. Gallen
Hüppi schiesst gegen Früh

Am Dienstag trat Michael Hüppi (60) aus dem Verwaltungsrat des FC St. Gallen zurück. Nun kritisiert er Ex-Präsident Dölf Früh, dessen Nachfolger Stefan Hernandez und spricht über die Rolle des «Clans».
Publiziert: 07.09.2017 um 22:26 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:45 Uhr
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Michael Hüppi ist am Dienstag aus dem Verwaltungsrat des FC St. Gallen zurückgetreten.
Foto: KEYSTONE

Am Dienstag trat Michael Hüppi (60, Bild) aus dem Verwaltungsrat des FC St. Gallen zurück. Nun nahm er im «St. Galler Tagblatt» Stellung.

Etwa zu Ex-Präsident Dölf Früh, der noch im Besitz von 48,86 % der Aktien ist – diese aber abstossen möchte. Hüppi: «Dölf Früh hat unbestritten eine super Arbeit als Präsident gemacht (...). Der Wendepunkt kam im November.» Da hätten sich er, also Hüppi, und VR-Mitglied Martin Schönenberger für Pascal Kesseli, den soeben verabschiedeten Chef der St. Galler Event AG, als neuen Präsidenten starkgemacht. Hüppi: «Diese Sicht teilte Früh nicht – seither sprach er uns intern das Vertrauen ab. Dölf Früh hat unbestritten eine super Arbeit als Präsident gemacht, hat über die Jahre den Club zusammengehalten, mit harter Hand geführt, Finanzen beschafft und sich nicht beeinflussen lassen. Der Wendepunkt kam für mich im vergangenen November.»

Früh entscheidet im Hintergrund

Ob er glaube, dass Früh im Hintergrund entschieden habe, sich nun von Kesseli zu trennen? Hüppi: «Ich vermute: ja. Es ist ja nicht per se ungewöhnlich, wenn ein Hauptaktionär mitredet. Wenn aber ohne Verwaltungsratsbeschluss ein derart weitreichender Entscheid getroffen wird, bin ich enttäuscht. Da mache ich mir wirklich Sorgen um die Entwicklung im Club.»

Keine ruhigen Gewässer für Hernandez

Auf die Frage, ob Stefan Hernandez, der neue Präsident, den Klub in ruhige Gewässer führen könne, sagt Hüppi: «Ich glaube nicht. Ich wage zu bezweifeln, ob Hernandez überhaupt die Möglichkeiten erhält, selber grosse Entscheidungen zu treffen, solange der Schatten des vormaligen Präsidenten noch über ihm schwebt. (...) Auf jeden Fall denke ich nicht, dass er es geschafft hat, sich in den vergangenen drei Monaten ein Profil zu erarbeiten.» 

Zur Rolle des Technischen Leiters Marco Otero und dessen Berater Donato Blasucci, die an Einfluss im Klub gewonnen hätten«, sagt Hüppi: «Wie stark der Einfluss ist, kann ich nicht beurteilen. Aber ja, es ist eine Gruppierung, die Unruhe gebracht hat. Und in solchen Momenten braucht es eine ganz starke Führung – die fehlt derzeit im Verwaltungsrat schlicht und einfach. Und ja: Abgänge wie jener von Martin Stocklasa dürften im Zusammenhang mit dem «Clan» – wenn Sie so wollen – stehen. Ganz einfach gesagt: Es knirschte in den vergangenen Monaten an allen Ecken und Enden. Christian Stübi (der zurückgetretene Sportchef, d. Red.) und Otero hatten zudem das Heu nicht auf der gleichen Bühne.» (red)

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