Der nächste Luzern-Knall
Auch Klub-Boss Alpstaeg nicht mehr im FCL-Verwaltungsrat

Der Streit um die Aktien beim FCL eskaliert. Drei Verwaltungsräte ziehen sich per sofort zurück. Auch Hauptinvestor Bernhard Alpstaeg ist nicht mehr im VR.
Publiziert: 24.10.2019 um 11:32 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2019 um 14:30 Uhr
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Knall beim FC Luzern: Bernhard Alpstaeg ist nicht mehr im VR des FC Luzern.
Foto: Sven Thomann
Marco Mäder

Es ist ein Machtkampf, der schon lange brodelt. Nun ist der Streit in Luzern endgültig eskaliert. In der Nacht auf Donnerstag haben die drei Verwaltungsräte Samih Sawiris, Hans Schmid und Marco Sieber ihren Rücktritt erklärt, schreibt die «Luzerner Zeitung». Sie hätten ihren Entscheid Präsident Philipp Studhalter schriftlich mitgeteilt. Hauptgrund soll Bernhard Alpstaeg sein. Der Hauptinvestor verweigere das Gespräch mit den Aktionären.

Keine Antwort auf Angebot

Das Trio, das zusammen 34,1 Prozent der Aktien besitzt,  soll Alpstaeg in den letzten Tagen ein Angebot gemacht haben. Entweder verkauft der Hauptinvestor (52 Prozent) seine Aktien an Sawiris, Schmid und Sieber, oder aber Alpstaeg kauft selbst die Anteile des Trios. Die Preise sollen gleich sein wie beim damaligen Aktienkauf. Die drei Aktionäre haben vor kurzem Anteile von Pneu Bösiger gekauft und besitzen nun zusammen über ein Drittel der Aktien.

Weil Alpstaeg aber nicht auf das Angebot eingegangen ist und er auch nicht mit dem Trio zusammensitzen will, ist der Machtkampf eskaliert. «Da Herr Alpstaeg einmal mehr das Gespräch verweigert, diesmal über ein aus unserer Sicht sehr faires Angebot im Interesse des FC Luzern, sich jedoch gleichzeitig aktiv um den Verkauf seiner Aktien an Dritte bemüht, sind aus unserer Sicht die Voraussetzungen für ein weiteres Mitwirken im Verwaltungsrat nicht mehr gegeben», wird Sieber in der «LZ» zitiert.

Erst am Donnerstagmorgen ist durchgesickert, dass Alpstaeg überraschenderweise die Aktienmehrheit an der Stadion Luzern AG erworben – und sich damit mit 60 Prozent zum Stadionbesitzer gemacht hat. Natürlich zum Unmut der Herren Sawiris, Schmid und Sieber. Alpstaeg wolle eine «einheimische und langfristige Lösung», kommentiert er die klammheimliche Übernahme.

Der FCL und auch Präsident Studhalter haben dazu noch keine Stellung genommen.

Auch Alpstaeg nicht mehr im VR

Der wohl grösste Knall folgt aber am Donnerstagnachmittag. Auch Alpstaeg ist nicht mehr im Verwaltungsrat. «Wir wurden nicht darüber informiert, dass Herr Alpstaeg aus dem VR zurückgetreten ist. Wir wurden von seinem Berater darüber informiert, dass er nicht mehr bereit ist, sich an Defizitdeckungen des FCL zu beteiligen», sagt Sieber zwar noch. Doch Präsident Studhalter hat Alpstaegs Rücktritt gegenüber der «LZ» bestätigt. Fortsetzung folgt.

Wem gehört der FCL?

Bernhard Alpstaeg: 52 Prozent.

Samih Sawiris, Hans Schmid, Marco Sieber: 34,1 Prozent.

Josef Bieri: 10 Prozent.

Pneu Bösiger: 3,9 Prozent.

Ab 10 Prozent ist ein Aktionär Mitglied im Verwaltungsrat

Bernhard Alpstaeg: 52 Prozent.

Samih Sawiris, Hans Schmid, Marco Sieber: 34,1 Prozent.

Josef Bieri: 10 Prozent.

Pneu Bösiger: 3,9 Prozent.

Ab 10 Prozent ist ein Aktionär Mitglied im Verwaltungsrat

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
20
7
35
2
FC Basel
FC Basel
20
24
34
3
FC Luzern
FC Luzern
20
5
33
4
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
20
8
31
5
Servette FC
Servette FC
20
2
31
6
FC Zürich
FC Zürich
20
-2
30
7
FC St. Gallen
FC St. Gallen
20
7
29
8
FC Sion
FC Sion
20
0
26
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
20
-4
25
10
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
20
-9
19
11
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
20
-13
18
12
FC Winterthur
FC Winterthur
20
-25
14
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