Nun ging es also doch schnell. Wenn YB-Sportchef Christoph Spycher wie im Blick-Interview von letzter Woche betont, dass es im Fussball keine Garantien gebe, dann ist das kein gutes Zeichen für den Coach. Und wenn nach der x-ten Enttäuschung, diesem 2:2 gegen den FC Luzern, die sportliche Führungsriege mit Spycher, Stéphane Chapuisat, Ernst Graf und Gérard Castella die Köpfe in der VIP-Lounge zusammensteckt, dann verheisst das nichts Gutes für den Coach. Nochmals darüber schlafen. Nochmals Sitzungen am Sonntag, und am Montag der Vollzug.
Spycher erklärt die Trennung so: «Wir haben eine Auslegeordnung vorgenommen und sind auch im Gespräch mit David Wagner gemeinsam zum Schluss gekommen, dass die Mannschaft neue Impulse braucht. Nach den letzten Spielen haben wir den Glauben daran verloren, dass uns die Kehrtwende in dieser Konstellation gelingen würde.» Was aber nichts daran ändere, so Spycher, dass die Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Amerikaner offen, professionell und menschlich herausragend verlaufen sei.
Der Sportchef weiter: «Es ist ganz sicher nicht so, dass der Cheftrainer der Alleinschuldige ist, dass wir im sportlichen Bereich unseren Zielen hinterherhinken. Bei YB wird es immer so sein, dass wir als Gruppe funktionieren wollen und da müssen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen. Das gilt auch für mich als Leiter der sportlichen Abteilung, aber natürlich auch für die Spieler.»
Eine unwürdige Bilanz
YB hat wahnwitzige 15 Punkte Rückstand auf Leader FCZ und ist punktgleich mit dem chaotischen FC Basel. Anstatt im Jahr 2022 voll durchzustarten, gab man dreimal in letzter Minute zwei Punkte ab und verlor in Genf. Eine des Serienmeisters der letzten vier Jahre unwürdige Bilanz, die eben eng mit Wagner verknüpft ist. Zumal der Deutsche den Support der Fans nie so richtig erhielt und auch deren Herzen nie erobern konnte. Und auch die Champions League war nun plötzlich nicht mehr da, hinter welcher man die in der Meisterschaft ungenügenden Spiele hatte verstecken können.
Und so enden halt die Wagner-Festspiele, die nie solche waren, in einer Kakophonie. Der Trainer zu seinem bitteren Ende: «Es ist natürlich nicht das, was ich mir erwünscht habe. Aber ich habe Verständnis dafür, dass die sportliche Führung der Mannschaft neue Impulse verleihen will. Ich habe mit YB einen tollen Klub mit grossartigen Leuten kennengelernt. Leider sind die Resultate und die Leistungen in der Meisterschaft nicht so ausgefallen, dass wir unsere eigenen Ansprüche erfüllt hätten.»
Vanetta übernimmt
Auch Assistent Christoph Bühler, der zusammen mit Wagner im Sommer gekommen war, verlässt den Verein. Interimistisch übernimmt der andere Assistent, Matteo Vanetta (43), die Mannschaft. Der Tessiner kam 2017 als Verteidigertrainer zu YB und war seit 2018 Assistent. Zuvor war er im Nachwuchsbereich beim SFV, im Team Ticino und bei Servette tätig gewesen. Vanetta spielte als Aktiver bei Lugano, Sion, Servette, Etoile Carouge, Aarau und Chiasso und hat 13 U21-Länderspiele bestritten..
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |