«Keine Tore geschossen»
Ben Khalifa und St. Gallen: Das wars!

Nassim Ben Khalifa ist begabt und klug, aber auch stolz und störrisch. Nun will er weg. Sportchef Alain Sutter betont: «Nicht wir haben mit ihm abgeschlossen – sondern er mit uns.»
Publiziert: 06.01.2019 um 16:56 Uhr
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Aktualisiert: 07.01.2019 um 10:35 Uhr
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Ben Khalifa hat mit dem FC St. Gallen abgeschlossen. Seit Oktober begann er nur ein einziges Spiel.
Michael Schifferle

Im November traf Nassim Ben Khalifa (26) im Kybunpark auf Journalisten und rief ihnen 
zu: «In drei Monaten ists eh vorbei.»

Ben Khalifa hat mit dem 
FC St. Gallen abgeschlossen. Seit Oktober begann er ein einziges Mal. Sonst wurden ihm Spieler wie 
Kräuchi, Bakayoko oder Manneh vorgezogen – unbegreiflich für den klugen, aber auch stolzen U17-Weltmeister. Er will weg. Und darf.

Im Dezember sagte Alain Sutter dem «St. Galler Tagblatt», dass man dem Stürmer keine Steine in den Weg legen werde. Nun meint er: «Nassim war dreimal bei mir im Büro, um zu sagen, dass er gehen will. Es hat doch keinen Sinn, ihn halten zu wollen.»

Darum dürften die St. Galler auch kaum vorhaben, ihn übernächste Woche ins Trainingslager mitzunehmen. Sutter: «Ich betone: Nicht wir haben mit ihm abgeschlossen – sondern er mit uns.»

Dabei war er’s, der ihn vor einem Jahr noch mit aller Macht in St. Gallen hielt. Ben Khalifa sass ange­säuert auf der Tribüne. Dann kam Sutter. Und Ben Khalifa fasste neuen Mut: «Sutter sprach viel mit mir und sagte, dass er an mich glaube. Das war wichtig für mich.»

Es lohnte sich. Trainer Giorgio Contini gab ihm eine neue Chance. Der Stürmer nutzte sie. Und St. Gallen drängte mit fünf Siegen in 
Serie an die Spitze. Der Traum von der Europa League hielt bis kurz vor Saisonende. Einer der Haupt­akteure? Ben Khalifa.

Sutter sah viel in ihm – auch 
Gemeinsamkeiten. «Nassim ist kreativ, mit enormem Potenzial. Und er hat seinen eigenen Kopf. Das war bei mir auch so.»

Nun tönts nüchtern. Sutter: «Letztlich zählen für einen Stürmer vor allem Tore. Und die hat er nicht geschossen.» Ein Assist gegen GC ist der einzige Skorerpunkt von Ben Khalifa in diesem Herbst. 
Mager für einen Mann seiner Klasse.

Nachfolger Rapp?

Sutters mentale Aufbauarbeit im letzten Frühjahr fruchtete nicht 
lange. Frustriert? «Nein. Mein Job ist es, dass sich möglichst alle Spieler beim FC St. Gallen wohlfühlen.»

Zumindest für Ben Khalifa gilt dies als Tribünengast nicht mehr.

Der Mann, der ihn nicht spielen lässt, heisst Peter Zeidler. Der sagt: «Persönlich gibts überhaupt keine Probleme zwischen Nassim und mir. Dass er nicht mehr gespielt hat, liegt nicht dran, dass er zwei, drei taktische Dinge nicht ganz so umgesetzt hat, wie ich es will, sondern dass er schlicht nicht genug Tore schoss.»

In St. Gallen hoffen sie nun, dass ein Neuer Tore schiesst. Heissen könnte er Simone Rapp.

Persönliche Vorwürfe will Sutter Ben Khalifa trotz dessen Starrsinns keine machen. «Ich bin der Letzte, der ihm vorwerfen kann, zu tun, 
was er für richtig hält. Er ist, wie er ist.» Ändern wird er sich auch beim nächsten Klub nicht.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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