Kein Espen-Verteidiger über 21
Diese Teenie-Gang soll heute Meister YB stoppen

Keiner der Espen-Verteidiger Hefti, Stergiou, Letard und Muheim ist älter als 21. Die vier hätten selbst dann gute Perspektiven, wenn die Young Boys sie heute aus dem Stadion schössen.
Publiziert: 10.08.2019 um 15:48 Uhr
|
Aktualisiert: 10.08.2019 um 18:11 Uhr
1/10
Silvan Hefti führt mit seinen 21 Jahren den FCSG als Captain aufs Feld.
Foto: Pascal Muller/freshfocus
Michael Schifferle

Die St. Galler mit Lob zu übergiessen, wäre verfehlt. Sie mögen gegen Luzern gut gespielt, in Basel gewonnen und in Neuenburg gepunktet haben: Verlässliche Prognosen sind utopisch. Zu präsent ist die letzte Saison, in der gute Ansätze regelmässig in Nachlässigkeit erstickten. Die dürftige Leistung in Neuenburg nach der Pause muss Warnung sein – ungeachtet des kräftezehrenden Tests gegen Dortmund vier Tage zuvor.

Und doch: Anerkennung verdienen die St. Galler ihrer Abwehr wegen. Die hat sich behauptet – trotz eines Altersdurchschnitts von sanften 19,8 Jahren. BLICK stellt die vier vor:

Silvan Hefti (21): Schon Captain, aber gestählt durch 138 Profi-Spiele. Zeigt Ansätze einer starken Persönlichkeit. Kann unmittelbar vor der Pause ein Gegentor verschulden und drei Minuten später im Pauseninterview eloquent seinen Mann stehen. Hinten rechts schnörkellos, besser als im Zentrum, wo ihn wohl auch der persönliche Anspruch überforderte, den Abwehrchef zu mimen. Sein Weg zu YB oder Basel ist durchaus möglich – zumal sein Vertrag 2020 ausläuft. Aber: Er wird zu schnell zu selbstsicher. Und seine Beweglichkeit wird hohen internationalen An­sprüchen nicht gerecht.

Leonidas Stergiou (17): Mit Rückrundenbeginn ausgegraben – und seither umjubelt. Naturgemäss nicht ohne Fehler. Steckt sie und öffentliche Kritik aber zumindest nach aussen gut weg. Antrittsstark, frech. Dribbelt auch mal ohne Absicherung in der hintersten Linie. Allein seines Alters wegen eine Verheissung. Längst bei ausländischen Klubs auf dem Zettel.

Yannis Letard (20): Beim deutschen Drittligisten Aalen wurde der Franzose für nicht gut genug befunden, dank eines Tipps an Trainer Peter Zeidler ist er in St. Gallen gelandet, wo er zur Trouvaille werden könnte. Schnell und damit passend in Zeidlers Pressing-Strategie. So schnell überläuft ihn keiner! Sauber im Spielaufbau. Allerdings unterschätzte er in Neuenburg eine Flanke, die zum Gegentor führte.

Miro Muheim (21): Für Chelsea nicht gut genug, für St. Gallen sehr wohl. Spielte wegen eines Kreuzbandrisses in eineinhalb Jahren 21 Minuten. Nun gesetzt – und klar besser als Fehltransfer Slimen Kchouk. Muheim spielt pragmatisch, ohne Jux. Körperlich stark, nervlich der Aufgabe gewachsen.

Was die vier eint: Gekostet haben sie nichts an Ablöse. Silvan Heftis Abgang mag zwar schwerlich zu verhindern sein. Aber mit Stergiou, Letard und Muheim könnte Sportchef Alain Sutter bedeutsamen Transferwert schaffen. Die Verträge laufen bis 2021 – und schreien nach einer Verlängerung. Denn ihre Perspektiven wären selbst dann gut, wenn YB sie heute aus dem Stadion schösse.

Die Partie St. Gallen – YB gibts ab 19 Uhr live im Ticker.

«Man kann nicht von VAR-Geschenken reden»
2:42
Schwegler nach FCL-Startsieg:«Man kann nicht von VAR-Geschenken reden»

«Espen sind besser als letzte Saison»

YB-Coach Gerry Seoane schwärmt vor dem Spiel in St. Gallen vom Gegner: «Das ist eine spannende Mannschaft mit vielen jungen, dynamischen, mutigen Spielern. Sie haben die Spielidee von Trainer Zeidler mit Pressing und Gegenpressing sehr gut verinnerlicht. St. Gallen wird besser sein als letzte Saison.»

Bei YB fehlen weiter Sulejmani und Hoarau. Der Serbe steigt voraussichtlich Mitte nächste Woche wieder ins Teamtraining ein. Hoarau in rund zehn Tagen. Reicht das für die Champions-League-Quali (Hinspiel 21. 8.)? «Das wird eng», sagt Seoane. Fassnacht hat die ersten Teamtrainings gemacht, er ist in St. Gallen aber noch nicht dabei. Gaudino jedoch schon, wie auch der mit sieben Stichen genähte Lustenberger.

Und Spielmann, der wegen zweier Schläge auf den Kopf vom Platz musste? «Er hat sich sehr gut erholt», so Seoane.

Gibts noch den einen oder anderen Zuzug? Seoane: «Wir sind permanent am Analysieren und sondieren den Markt. In der Innenverteidigung sind wir in der Tat nicht überbesetzt.» Denkt man da auch zum Beispiel an Léo Lacroix, der nach dem Ende seiner Ausleihe an den HSV bei Saint-Etienne keine Zukunft mehr hat? Seoane: «Ein interessanter Spieler. Wie so viele andere auch.» Alain Kunz

YB-Coach Gerry Seoane schwärmt vor dem Spiel in St. Gallen vom Gegner: «Das ist eine spannende Mannschaft mit vielen jungen, dynamischen, mutigen Spielern. Sie haben die Spielidee von Trainer Zeidler mit Pressing und Gegenpressing sehr gut verinnerlicht. St. Gallen wird besser sein als letzte Saison.»

Bei YB fehlen weiter Sulejmani und Hoarau. Der Serbe steigt voraussichtlich Mitte nächste Woche wieder ins Teamtraining ein. Hoarau in rund zehn Tagen. Reicht das für die Champions-League-Quali (Hinspiel 21. 8.)? «Das wird eng», sagt Seoane. Fassnacht hat die ersten Teamtrainings gemacht, er ist in St. Gallen aber noch nicht dabei. Gaudino jedoch schon, wie auch der mit sieben Stichen genähte Lustenberger.

Und Spielmann, der wegen zweier Schläge auf den Kopf vom Platz musste? «Er hat sich sehr gut erholt», so Seoane.

Gibts noch den einen oder anderen Zuzug? Seoane: «Wir sind permanent am Analysieren und sondieren den Markt. In der Innenverteidigung sind wir in der Tat nicht überbesetzt.» Denkt man da auch zum Beispiel an Léo Lacroix, der nach dem Ende seiner Ausleihe an den HSV bei Saint-Etienne keine Zukunft mehr hat? Seoane: «Ein interessanter Spieler. Wie so viele andere auch.» Alain Kunz

 

Alle Infos zur Super League

Die Super League geht wieder los! Auf die Saison 2019/20 gibt’s einige gewichtige und würzige Änderungen in der Liga. Wie die neuen Regeln funktionieren, welche Abgänge und Zuzüge es gab und wann welche Klubs spielen gibts in der grossen Super-League-Übersicht!

Die Super League geht wieder los! Auf die Saison 2019/20 gibt’s einige gewichtige und würzige Änderungen in der Liga. Wie die neuen Regeln funktionieren, welche Abgänge und Zuzüge es gab und wann welche Klubs spielen gibts in der grossen Super-League-Übersicht!

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?