«Hier im Wallis bricht gerade die Hölle aus»
1:47
Auch Bern zieht Schraube an:Nur noch Geisterspiele für SCB, YB & Co.

Kanton Bern greift rigoros durch
Nur noch Geisterspiele für YB, SCB und Co!

Ja ist denn wieder März? Im Kanton Bern gibts ab Mitternacht nur noch Geisterspiele in Fussball, Hockey und anderen Sportarten.
Publiziert: 23.10.2020 um 17:19 Uhr
|
Aktualisiert: 23.10.2020 um 19:31 Uhr
1/10
Kanton greift durch: Keine Zuschauer mehr für YB und Co.
Foto: keystone-sda.ch

Der Kanton Bern hat für die Sportklubs einschneidende Massnahmen beschlossen. Jetzt fällt auch die 1000er-Grenze – nur noch Geisterspiele für YB, SCB und Co! Die Spiele am Freitagabend finden noch vor Zuschauerinnen und Zuschauern statt. Betroffen sind von Fussball und Eishockey YB, der FC Thun, die SCL Tigers, der EHC Biel, der SC Bern und Langenthal. Schon die Walliser, Neuenburger und jurassischen Klubs müssen Geisterspiele austragen.

«Jetzt brauchen wir Geld»

YB schreibt in einer Medienmitteilung: «Kein Kommentar zu den Entscheiden der Berner Kantonsregierung.» Anders beim SCB. CEO Marc Lüthi vor dem Spiel gegen Biel zu BLICK: «Es ist, wie es ist. Jetzt brauchen wir Geld. Denn ohne Einnahmen können wir nicht überleben.»

Letzten Sonntag wurden die Berner vom Kantonsentscheid überrascht, erfuhren davon gerade mal fünf Minuten vor der Bekanntmachung. Und diesmal? «Wir wurden eine halbe Stunde vor der Medienkonferenz informiert, hätten es gerne etwas früher gewusst. Wir waren bereits am Kochen für das Cupspiel vom Sonntag. Doch das ist ein Detail.»

«Alles für den Papierkorb!»

1000 oder 0 Zuschauerinnen und Zuschauer – ist der Unterschied da so gross? Lüthi: «Das ist matchentscheidend. Bei 1000 Zuschauern können wir die VIPs ins Stadion lassen. Sie bringen uns 10 Millionen Franken ein. Ich begreife, dass man aufgrund der Fallzahlen etwas unternimmt. Aber ich begreife nicht, dass man an dieser Zahl 1000 festhält und den Konzepten nicht eine Chance gibt.»

Biel-CEO Daniel Villard geht es ähnlich wie seinem Berner Kollegen: «Mir tut es unglaublich leid für unsere Mitarbeiter, die nach dem Entscheid am Sonntag einen Riesen-Aufwand betrieben haben in dieser Woche. Das war nun alles für den Papierkorb. Es ist schwierig abzuschätzen, welche Konsequenzen das für den Klub haben wird. Uns bringen alleine die Donatoren vier Millionen Franken ein.»

Amateur-Sport ganz auf Eis gelegt

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus verschärft der Kanton Bern die Massnahmen erneut: Er hat am Freitagnachmittag Veranstaltungen von mehr als 15 Personen verboten und eine Sperrstunde in der Gastronomie von 23 Uhr bis 6 Uhr verfügt. Geschlossen werden zudem öffentlich zugängliche Einrichtungen wie Museen, Kinos sowie Sport- und Fitnesscenter. Bars und Clubs werden ebenfalls geschlossen.

Wettkämpfe von Mannschaftssportarten unterer Ligen sind nicht mehr gestattet. Der Amateur-Sport ist komplett runtergefahren. Dort wird nicht einmal mehr trainiert.

Die neuen Regeln gelten ab Freitag um Mitternacht. (ar/leo)

Die Übersicht über die Kantone (betroffene Profi-Klubs)

Keine Fans zugelassen

  • Kanton Bern: (BSC YB, FC Thun; SCB, Biel, SCL Tigers, SC Langenthal)
  • Kanton Jura: (HC Ajoie)
  • Kanton Neuenburg: (Xamax; HC La Chaux-de-Fonds)
  • Kanton Wallis: (FC Sion; HC Sierre, EHC Visp)

1000 Fans zugelassen

  • Kanton Genf (Servette FC; Genf-Servette HC)
  • Kanton Waadt (Lausanne-Sport, Stade Lausanne-Ouchy; Lausanne HC)
  • Kanton Fribourg (HC Fribourg-Gottéron)
  • Kanton Basel-Stadt (FC Basel)
  • Kanton Solothurn (EHC Olten)

Mehr als 1000 Fans zugelassen

  • Kanton Zürich (FC Zürich, GC, FC Winterthur; ZSC Lions, EHC Kloten, EHC Winterthur)
  • Kanton St. Gallen (FC St. Gallen, FC Wil; SC Rapperswil-Jona Lakers)
  • Kanton Tessin (FC Lugano FC Chiasso; HC Lugano, HC Ambri-Piotta)
  • Kanton Luzern (FC Luzern, SC Kriens)
  • Kanton Zug (EV Zug)
  • Kanton Schaffhausen (FC Schaffhausen)
  • Kanton Aargau (FC Aarau)
  • Kanton Graubünden (HC Davos)
  • Kanton Thurgau (HC Thurgau)
  • Fürstentum Liechtenstein (FC Vaduz)

Keine Fans zugelassen

  • Kanton Bern: (BSC YB, FC Thun; SCB, Biel, SCL Tigers, SC Langenthal)
  • Kanton Jura: (HC Ajoie)
  • Kanton Neuenburg: (Xamax; HC La Chaux-de-Fonds)
  • Kanton Wallis: (FC Sion; HC Sierre, EHC Visp)

1000 Fans zugelassen

  • Kanton Genf (Servette FC; Genf-Servette HC)
  • Kanton Waadt (Lausanne-Sport, Stade Lausanne-Ouchy; Lausanne HC)
  • Kanton Fribourg (HC Fribourg-Gottéron)
  • Kanton Basel-Stadt (FC Basel)
  • Kanton Solothurn (EHC Olten)

Mehr als 1000 Fans zugelassen

  • Kanton Zürich (FC Zürich, GC, FC Winterthur; ZSC Lions, EHC Kloten, EHC Winterthur)
  • Kanton St. Gallen (FC St. Gallen, FC Wil; SC Rapperswil-Jona Lakers)
  • Kanton Tessin (FC Lugano FC Chiasso; HC Lugano, HC Ambri-Piotta)
  • Kanton Luzern (FC Luzern, SC Kriens)
  • Kanton Zug (EV Zug)
  • Kanton Schaffhausen (FC Schaffhausen)
  • Kanton Aargau (FC Aarau)
  • Kanton Graubünden (HC Davos)
  • Kanton Thurgau (HC Thurgau)
  • Fürstentum Liechtenstein (FC Vaduz)
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?