Nein, David Wagner und Sandro Schärer haben sich gestern nach dem Spiel nicht noch zum gemütlichen Kafi-Schwatz in den Katakomben getroffen. Zu hässig ist der YB-Trainer nach dem 1:1 im Joggeli. Weil Quentin Maceiras noch vor der Pause die Ampelkarte sieht, werden die stark aufspielenden Berner noch vor dem Pausenpfiff gebremst.
«Schon die erste Gelbe Karte ist ein Witz, bei der zweiten konnte ich schon gar nicht mehr lachen», sagt Wagner.
Der Mann hat nicht Unrecht, Maceiras wird kurz vor dem Platzverweis selbst gefoult, prallt dann unglücklich mit Arthur Cabral zusammen, trifft ihn am Fuss. Nur zwei Minuten zuvor waren die beiden nach einer Rudelbildung aneinandergeraten und hatten eine Verwarnung kassiert. Ob Schärer ein Revanchefoul gewittert hat?
Der VAR bleibt nach dem Platzverweis jedenfalls stumm. Weil er bloss bei direkten Roten Karten eingreifen kann. Sehr zum Leidwesen von Wagner: «Wir haben eine wahnsinnig gute erste Halbzeit gespielt, hatten viel Intensität drin, haben hoch gepresst, Balleroberungen gehabt und so gut wie nichts zugelassen. Wir führen verdient, müssen höher führen und dann kommt der Schiri und stoppt uns abrupt.» Extrem ärgerlich seis, sagt Wagner. «Die Bilder sind eindeutig.»
Frei: «Zum Glück bin ich nicht der Schiri»
Auch Fabian Frei, der bei der zweiten Gelben in unmittelbarer Nähe steht und das Foul an Maceiras begeht, findet die Entscheidung hart. «Zum Glück bin ich nicht Schiedsrichter.» Dass YB in der ersten Halbzeit besser war, verneint der Thurgauer nicht. Dass man das schwere Spiel vom Donnerstag gegen Hammarby noch gespürt habe, ebenfalls nicht. Sieht auch sein Trainer so. «Das Spiel ist nicht spurlos an uns vorbeigegangen, YB war frischer.»
Für Rahmen ists deshalb unverständlich, das die Swiss Football League (SFL) das Spitzenspiel ausgerechnet nach einer harten Europacup-Woche angesetzt hat. «Äusserst fragwürdig» sei das, so Rahmen. Aber er werde jetzt nicht anfangen zu jammern, das habe er zuvor auch nicht gemacht. Er sei froh, habe man einen Punkt mitgenommen. Auch weil man in der letzten Saison 31 Punkte Rückstand gehabt habe und die Favoritenrolle vor dem Spiel klar gewesen sei.
Dieser Rolle wird YB gerecht. Beeindruckend, mit welcher Dominanz die Berner ins Spiel starten, hochverdient in Führung gehen und dem Gegner kaum Luft zum Atmen lassen.
Selbst Basels Topskorer Arthur Cabral (16 Tore) bleibt blass, nur einmal kommt der Brasilianer gefährlich vors Tor. Aus dem Spiel heraus mag dem FCB nicht viel gelingen, der Ausgleich fällt nach einem direkt verwandelten Freistoss.
Obs vor dem Tor ein Foul gewesen sei, wird Wagner gefragt. «Ja, das wars.» Immerhin mit einer Schiri-Entscheidung ist der YB-Trainer einverstanden.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |