«Kann ich nicht beantworten»
Winti-Trainer Berner lässt bei Qualitätsfrage tief blicken

Abreibung für den Aufsteiger: Zuhause auf der Schützenwiese unterliegt Winterthur dem FC Luzern mit 0:6. Trainer Bruno Berner ist konsterniert.
Publiziert: 11.09.2022 um 10:02 Uhr
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Sechs Gegentore, vier in einer Halbzeit: Winti-Trainer Bruno Berner musste gegen Luzern an der Seitenlinie leiden.
Foto: keystone-sda.ch
Sebastian Wendel

So langsam aber sicher weicht auf der Schützenwiese die Aufstiegseuphorie der Ernüchterung. Nicht nur, dass es auch im achten Anlauf nach der Rückkehr in die Super League keinen Sieg gibt – gegen Luzern kassiert Winterthur eine auch in dieser Höhe völlig verdiente 0:6-Abreibung.

Der Auftritt des Heimteams ist nicht Super-League-würdig. Schon nach 32 Minuten trifft Luzerns Max Meyer mit seinem zweiten Treffer des Abends zum zwischenzeitlichen 4:0, freistehend fünf Meter vor dem Tor, die nächsten Gegenspieler sind meilenweit entfernt. Weil die Gäste sich nach dem Seitenwechsel gnädig zeigen, stehen aus Winti-Sicht am Ende «nur» ein halbes Dutzend Gegentore. An der Erkenntnis, dass der Aufsteiger in dieser Form für alle Gegner in der Liga Kanonenfutter ist, ändert dies wenig.

Winti-Berner lässt bei Qualitätsfrage tief blicken

Das weiss auch Trainer Bruno Berner, der in seiner Analyse kein Blatt vor den Mund nimmt: «Wir haben es an allen Elementen vermissen lassen, die es braucht, um ein Fussballspiel zu gewinnen. Da war mindestens eine Klasse zwischen Luzern und uns.» Sorgen machen muss Berner die Tatsache, dass die Tendenz nach unten zeigt. Auf das 0:3 im Kantonsderby gegen GC folgt das 0:6 gegen Luzern – inklusive leistungsmässig deutlichem Rückschritt.

Dass es mit dem tiefsten Budget der Liga und einem eher schwächeren Kader als in der Aufstiegssaison schwierig wird für Winti, war klar. Trotzdem stellt sich die Frage: Reicht die Qualität überhaupt aus, um in der Super League zu bestehen? Berner lässt auf die Qualitätsfrage tief blicken, indem er nach kurzem Überlegen sagt: «Das kann ich nicht beantworten.»

Von Aufgeben bei Berner jedoch keine Spur. Denn die Chancen auf den Ligaerhalt sind gar nicht mal so schlecht: Schliesslich gibt es in dieser Saison keinen Direktabsteiger, nur eine Barrage zwischen dem Letzten der Super League und dem Dritten der Challenge League. Bis dahin ist es noch ein langer Weg – Berner sagt: «Wir müssen jetzt durch den Sturm. Aber wir wollen da unbedingt durchkommen.» Besser, in Winterthur stellt man sich auf ein länger anhaltendes Unwetter ein.


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