Josi, Stucki und Co. gratulieren
Berner Prominenz verneigt sich vor den YB-Helden

Die Berner Prominenz gratuliert YB zum zwölften Meistertitel. Dies in Anbetracht der unerträglich langen Wartezeit durchaus auch mit einem Schuss Ironie … Und mit noch viel mehr Erleichterung.
Publiziert: 28.04.2018 um 21:14 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:05 Uhr
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Adi Hütter und YB sind Schweizer Meister 2017/18! Klicken Sie sich durch die Galerie!
Foto: Keystsone
Alain Kunz, Marcel W. Perren

Ein anderes langes Warten hatte am 18. März ein Ende. Erstmals seit über drei Jahren und dem Migros-Ensemble (!) hatte die Schweiz wieder eine Nummer eins in den Charts: «079» des Berner Duos Lo & Leduc. Kein Wunder ist die Gratulation von «Leidensgenosse» Lo an YB augenzwinkernd: «Weder Leduc noch ich waren auf der Welt, als YB zum letzten Mal Meister geworden ist. So oft waren die Young Boys nahe dran – und dann reichte es doch nicht. Das ist tragisch, macht aber auch sympathisch. ‹Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.› In diesem Sinne: Wir gratulieren zum bestmöglichen Scheitern!»

Lo und Leduc.
Foto: SoBli

Auch Alt-Bundesrat und Sportminister Samuel Schmid aus Rüti bei Büren BE freut sich für YB: «Herzliche Gratulation! Eine konstante Leistung auf höchstem Niveau eines echten Teams bringt den verdienten Erfolg. Wir Berner sind stolz auf Euch!»

Samuel Schmid.
Foto: Keystone

Rad-Olympiasieger Fabian Cancellara war schon oft im Stade de Suisse – nach Tour-de-Suisse-Ankünften oder Konzerten – aber trotz einigen Einladungen nie live an einem YB-Spiel. «Sonntagnachmittag war für mich immer schwierig, da dann die Rennen anstanden», so der Wohlener.

Fabian Cancellara.
Foto: Reuters

«Ich habe aber eine nahe Beziehung zu YB, da ich mit Marco Wölfli 2001 die RS gemacht habe. Ich gratuliere ihm und der ganzen YB-Familie. Eine grosse Genugtuung wäre dieser Titel sicher auch für Andy Rihs gewesen.»

Adrian Amstutz.
Foto: Keystone

SVP-Nationalrat Adrian Amstutz lässt herzlich gratulieren mit einer fast schon perfekten Analyse der YB-Strategie: «Ich freue mich für YB, dass sich die bewährte Strategie ‹Nur Beharrlichkeit führt zum Ziel› nun endlich auszahlt. YB hat in dieser Saison taktisch klug und motiviert gekämpft. Das ist attraktiver Fussball, wie er Freude macht!»

Pedro Lenz.
Foto: Stefan Bohrer

Kein fussballfremder Promi ist enger mit YB verbunden als Pedro Lenz (53). Der Autor von «Der Goalie bin ig» schreibt regelmässig Spielerportraits im YB-Magazin und ist an jedem Spiel im Stade de Suisse dabei: «Es hat selten so einen verdienten Meistertitel wie diesen gegeben», sagt der gelernte Maurer – und lacht laut. «Zweiunddreissig Jahre mussten wir warten. 32 Jahre Hoffen und Bangen. Ein Leidensparcours sondergleichen, der endlich endet! Aber ich feiere nicht laut, die Freude ist eher innerlich. Okay, ein Bier gibts sicher. Wir Berner wissen doch gar nicht, wie man sowas feiert. Im Gegensatz zu den Baslern ... Glückwunsch an diese Riesentruppe!»

Tom Lüthi.
Foto: Freshfocus

Moto-GP-Töffpilot Tom Lüthi (31) ist kein Fussballfreak, gratuliert aber nicht minder herzlich: «Es ist cool, dass es YB geschafft hat. Fussball ist ja zwar nicht so mein Ding. Aber ich habe schon mitgekriegt, wie lange die Gelbschwarzen warten mussten. Ich habe Freude, dass sie es durchgezogen haben, ich gönne YB deshalb diesen Titel sehr. Speziell feiern werde ich aber nicht, da bin ich zu wenig Fan und auch zu wenig Modefan!»

Alec von Graffenried.
Foto: Freshfocus

Berns Stadtpräsident Alec von Graffenried ist Fussball- und YB-Fan, das spürt man in jeder Zeile: «Endlich! Endlich kann man es laut sagen: YB isch Meischter. Herzliche Gratulation! Es fühlt sich einfach wunderbar an. Champagner! Der Zapfen ist ab – jetzt kann Bern ausgelassen feiern. Ich werde diesen Moment nun zusammen mit all den treuen YB-Fans einfach nur geniessen. Und dann organisieren wir zusammen mit YB eine tolle Meister-Party in der Stadt. Ehrensache: YB wird von der Stadtregierung in den Erlacherhof zu einem offiziellen Empfang eingeladen.»

Albert Rösti.
Foto: Keystone

SVP-Präsident Albert Rösti aus Frutigen BE bezeichnet den YB-Titel als grandiose Meisterleistung: «Im Refrain des kultigen YB-Songs ‹Häbet nech am Bänkli› heisst es ‹... YB het für öich es Gschänkli … YB schiesst es Goal …›  Und wie hat YB diese Saison Tore geschossen! So dass man nach einer langen Durststrecke endlich wieder einmal mit dem Meistertitel belohnt wird. Was für es Gschänkli! Nicht gestohlen, sondern mehr als verdient, musste YB doch in der Vergangenheit allzu oft mit dem zweiten Platz Vorlieb nehmen. Spätestens während der Meisterfeier wird Bern in einen Ausnahmezustand versetzt werden. Mögen die glücklichen Gesichter weit über die Stadt hinaus strahlen! So verbleibe ich mit einem freudig rufenden: ‹YB forever›!»

Mark Streit.
Foto: Sven Thomann

Eishockey-Legende Mark Streit lief im Sommer als Kind meistens in einem YB-Trikot herum. «Georges Bregy und Lars Lunde gehörten zu meinen Lieblingsspielern. Bei den beiden verlorenen Cup-Finals gegen Sion war ich live dabei, leider konnte ich 1986 die Meisterfeier nicht miterleben, weil mein Grossvater zu diesem Zeitpunkt während zwei Wochen in Italien verschollen war. Deshalb freue ich mich jetzt wie ein kleines Kind auf die kommende Meisterfeier.»

Johann Schneider-Ammann.
Foto: Keystone

Auch im Bundesrat freut man sich über den Titelgewinn von YB. Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann aus Sumiswald BE sagt zuerst «Merci!» - und dann: «Wir sind Schweizer Fussballmeister! YB zum Zwölften. YB seit 120 Jahren! Da schwingt Berner Stolz, Berner Leistungswille, Berner Kämpferherz, Berner Siegeswille mit. Wir Bernerinnen und Berner sind stolz auf unser Kollektiv. Adi Hütter hat mit unterschiedlich geprägten Persönlichkeiten eine Spielerkultur geformt. Das Team wird auch in den kommenden Champions-Herausforderungen alle Ehre für sein Bern einlegen. Félicitations et bonne chance pour les années à venir.»

Christian Stucki jubelt inmitten der YB-Fans.
Foto: Screenshot SRF

Unspunnen-Sieger Christian Stucki besucht regelmässig die YB-Heimspiele und freut sich vor allem mit Goalie Marco Wölfli: «Ich habe Marco vor dem letzten Eidgenössischen in Estavayer kennengelernt und durfte damals im Stade de Suisse fünf Penaltys auf ihn schiessen. Weil Wölfli ein herzensguter Kerl ist, hat er zwei meiner Schüsse reingelassen ...»

Adolf Ogi.
Foto: Sven Thomann

Als Berner Oberländer muss sich Alt-Bundesrat Adolf Ogi immer wieder rechtfertigen, warum er YB- und nicht FC-Thun-Anhänger sei. «Meine Erklärung ist einfach: Als ich ein Kind war, spielte der FC Thun in der 1. Liga und im Gegensatz zu den YB national überhaupt keine Rolle. Zudem ist YB-Goalie-Legende Walter Eich mein Nachbar in Kandersteg. Bei aller Freude über den ersten Meistertitel seit 32 Jahren macht es mich es mich traurig, dass Andy Rihs diesen Erfolg nicht mehr miterleben darf. Er war zusammen mit seinem Bruder als Investor und Stadionbesitzer einer der wichtigsten Bausteine dieses Triumphes. Genau wie Bruno Marazzi, der das neue Stadion in Bern mit seiner Mantelnutzung fast gratis gebaut hat. Genau so tief verneige ich mich vor Verwaltungsratspräsident Hanspeter Kienberger, Sportchef Christoph Spycher und natürlich dem Trainer Adi Hütter, der aus einer Multikulti-Mixtur eine hervorragend funktionierende Mannschaft geformt hat, mit der wir Berner uns zu hundert Prozent identifizieren können.»

Luca Aerni.
Foto: Keystone

Skifahrer Luca Aerni erhielt von YB-Sportchef Christoph Spycher nach dessen Weltmeistertitel in der Kombination ein YB-Trikot mit der Nummer 1 geschenkt. «Nun darf ich meinem Lieblingsverein zum Meistertitel gratulieren, obwohl mir die Jungs im letzten Herbst einen ziemlich heftigen Muskelkater beschert haben. Als ehemaliger Juniorengoalie des FC Grosshöchstetten hat mich Adi Hütter in einem Training im Stade de Suisse für ein paar Minuten das Tor hüten lassen. Unglaublich, wie hart und platziert die Profis geschossen haben! Und mir hat am nächsten Tag vor allem die Nackenmuskulatur weh getan.»

Roman Josi.
Foto: Keystone

NHL-Star Roman Josi freut sich extrem über den Titel. Schliesslich habe er als Kind fast jeden YB-Match live gesehen: «In meiner Kindheit habe ich ja parallel zum Hockey auch an meiner Fussballer-Karriere gebastelt. Ich habe bis zum zehnten Lebensjahr beim FC Ostermundigen gespielt. Aber weil ich für Fussball zu langsam war, bin ich auf dem Eis geblieben. Giele, herzliche Gratulation!»

Kuno Lauener (l.) mit Ex-YB-Spieler Thomas Häberli.
Foto: Keystone

Und last but not least gratuliert auch Kuno Lauener. Der Mann, der 1991 den YB-Song geschrieben hat, «Hütt hei sie wieder mau gwunne.» Von Züri West stammt auch «Fingt ds Glück eim.» Der Song, der als eine Art Meisterhymne auserkoren wurde. Und auch Kuno hat irgendwann sein YB-Glück gefunden: 2018. «Jetzt bin ich sehr glücklich, aber auch erleichtert. Am allermeisten freut es mich für Marco Wölfli. Er ist mein Held», sagt das Züri-West-Mastermind, das lange Zeit im YB-Beirat war und als «The Häberlis» zusammen mit seinen Züri-West-Kumpels die Fans im Stade de Suisse einst ebenso begeisterte wie 2017/18 die Fussballer.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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