Es ist genau 18 Uhr, 20 Minuten und 44 Sekunden, als Schiedsrichter Luca Cibelli dreimal in seine Pfeife bläst, womit amtlich ist: YB ist zum 16. Mal Schweizermeister. Und plötzlich hat es ganz viele Fassnachts auf dem Spielfeld. Denn Ersatzspieler und Staff stürmen den Platz mit der 16 auf dem Rücken. Nicht als Hommage an den Torschützen zum 2:0, sondern um die Zahl der Titel zu unterstreichen. «Es war huere geil, alle mit der Sechzehn zu sehen», wird Fasi später lachend sagen. «Ich nehme das jedenfalls sehr gerne an.»
Diesmal bleibt Platzsturm aus
Es ist eine einfache Wahl der Meister-Shirt-Beflockung, diese 16. Doch sie ist so einfach wie die Dinge, die dieser Meister diese Saison gemacht hat. Die einfachen Dinge richtig nämlich. Und das mit viel Disziplin. Die auch die Fans an den Tag legen. Endete das 32-jährige Warten am 28. April 2018 in einem gewaltigen Platzsturm, so besteigt diesmal kein einziger Fan die Barrikaden. Artig, gesittet, diszipliniert bleiben die Fans auf ihren Plätzen. Sie ehren das Team mit diesem Motto: «Rang eis isch ja o suberi Büez … Merci!» Cool. Selbstbewusst.
«Emotional für mich»
Die Spieler ihrerseits lassen die Korken schon nach wenigen Sekunden knallen! Für sie gibt es kein Halten mehr. Gefeiert wird noch mit einem Papppokal. Und Topskorer Jean-Pierre Nsame spricht von «Revanche» nach dem verlorenen Titel 2022. Und dass er unbedingt mithelfen wolle, den Titel wieder dahin zu bringen, wo er hingehöre. «Dorthin, wo ich den Klub zurückgelassen habe, als ich mich verletzte. Weshalb dieser Titel hochemotional ist für mich», so der Franko-Kameruner auf SRF.
Und während die ersten Interviews geführt werden, wird ein YB-Song nach dem anderen von den Fans mitgeschmettert. «Scharlachrot» von Patent Ochsner in der BSC-Version «Gäub u schwarz». Oder «Irgendeinisch fingt ds Glück eim» von Züri West. Und immer wieder: «Fuessball-Schwiizermeischter BSC!»
Nun wird richtig gefeiert
Für viele ist es der erste Titel, der «richtig» gefeiert werden kann. 2019 war man Sofameister. 2020 und 2021 fielen die Meisterschaften in die Pandemie. «Umso schöner, dass wir nun mit allen feiern können», sagt Jungstar Fabian Rieder. «Mit diesen unglaublichen Fans, die eine richtige Familie sind. Das kann ich fast nicht beschreiben.» Und wer sind die grössten Partylöwen? «Fasi, Zesi, Lewin, Loris und ich. Unser Grüppchen eben.» Einer der Löwen, Cédric Zesiger bringts dann auf den Punkt, was als Nächstes los sein soll: «Ich bin heiss auf Party!» Tja. Kann er. Es ist Freinacht in Bern. Offiziell.
PS: Und bereits um 19.06 Uhr wird der neue Schweizermeister auf dem Wankdorf-Plastik nach einer kurzen Kabinensause offiziell gefeiert. So geht das in Bern.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |