Xhaka wird von eigenen Fans ausgepfiffen
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Provokante Geste des Captains:Xhaka wird von eigenen Fans ausgepfiffen

Jetzt spricht Taulant Xhaka
«Der Zoff mit den Fans hat Granit belastet»

Warum Taulant Xhaka für immer in Basel bleiben will, was er von Koller hält und weshalb der FCB noch stärker werden wird.
Publiziert: 13.12.2019 um 08:36 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2019 um 12:50 Uhr
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Taulant Xhaka ist zufrieden mit der Leistung seines FCB: «Es ist Ruhe eingekehrt.»
Foto: TOTO MARTI
Stefan Kreis

BLICK: Taulant Xhaka, der FCB ist nach dem Sieg gegen Trabzonspor Gruppenerster. Am Montag ist die Auslosung. Welchen Klub wünschen Sie sich für den Sechzehntelfinal?
Taulant Xhaka: Wenn wir so spielen wie in dieser Kampagne, dann können wir jeden Gegner schlagen.

Zum Duell gegen Ihren Bruder Granit kommts nicht, weil auch Arsenal Gruppenerster geworden ist.
Das wäre natürlich schon sehr speziell gewesen, aber vielleicht treffen wir ja dann im Achtel­final aufeinander (lacht).

Es hiess, Granit werde Arsenal im Winter verlassen, weil er sich mit den Fans angelegt hat. Wie haben Sie das Ganze erlebt?
Ich habe es gar nicht mitbekommen. Jemand hat mir das Video geschickt, und ich dachte erst, Granit sei verletzt. Ich finde es schade, denn die eigenen Spieler pfeift man nicht aus, auch wenn sie mal einen schlechten Tag erwischt haben.

Granit hat das Publikum aber auch provoziert.
Er weiss, dass das nicht korrekt war. Aber in diesem Moment kommen Emotionen hoch, und da überlegst du nicht. Er hat sich danach entschuldigt. Ich habe oft mit ihm gesprochen in dieser Zeit. Es war nicht einfach für ihn und hat ihn ziemlich belastet.

Was haben Sie ihm geraten?
Ich habe ihm gesagt, dass er das ausblenden müsse. Dass es immer Leute geben werde, die pfeifen. Das ist Fussball.

Sind die Erwartungen an Granit zu hoch?
Es hat sicher auch damit zu tun, dass er Captain war. Und dass er ein Typ ist, der direkt sagt, was er denkt. Ich habe ihm gesagt, dass er die Fans verstehen müsse, schliesslich sind die Resultate nicht gut. Bei Arsenal war nicht das nötige Feuer zu spüren.

Hat Unai Emery, der bei Arsenal mittlerweile entlassen wurde, Granit zu wenig geschützt?
Man kann nicht immer dem Trainer die Schuld geben. Schlussendlich musst du deine Leistung bringen. Granit ist ein Spieler, der immer alles gibt, egal wo er spielt. Er wird gestärkt aus der ganzen Sache herausgehen. Auch bei Gladbach hatte er es zu Beginn nicht einfach, dann wurde er einer der besten Mittelfeldspieler der Bundesliga.

Sie selbst haben nie im Ausland gespielt. Keine Angst, etwas zu verpassen?
Ich werde in drei Monaten Vater und daher steht für mich fest, dass ich keinen Wechsel mehr machen will. Ich habe beim FCB noch zwei Jahre Vertrag, aber wenn der Klub mit mir noch einmal verlängern will, dann unterschreibe ich sofort.

Wie wichtig wäre es, als Wintermeister in die Pause zu gehen?
Unwichtig. Wichtig war, dass wir den Rückstand auf YB im Direktduell verkürzen konnten. Das war gut für den ganzen Schweizer Fussball.

Vor einem Jahr lag der FCB 19 Punkte hinter YB, nun ist das Meisterrennen offen wie nie. Woran liegts?
Es ist Ruhe eingekehrt. Wir wollten die ganzen Nebenschauplätze des letzten Jahres zwar ausblenden, aber natürlich haben wir auch das eine oder andere mitbekommen und gelesen, was in den Medien über den Klub geschrieben wurde. Jetzt sind wir voll konzen­triert und geben Vollgas.

Marcel Koller scheint das richtige Rezept gefunden zu haben.
Der Trainer hat uns beim 3:0 gegen YB sehr gut eingestellt. Das war taktisch hervorragend. YB hatte vielleicht vier Chancen, aber sonst haben sie fast nichts gemacht.

Vor einem Jahr hatten Sie gegen YB keinen Stich, sind nach der 1:3-Pleite zum Präsidenten gerannt und haben sich über die taktische Ausrichtung des Trainers beschwert.
Wir waren in einer Negativ­spirale damals, es war eine schwierige Situation. Und bei YB hat alles geklappt. Jetzt haben wir uns aber gefangen. Und der Trainer hat uns Spieler und auch wir ihn besser kennengelernt.

Mit Suchy, Ajeti, Balanta haben Sie im Sommer eine Achse verloren.
Das waren ganz wichtige Spieler, klar. Aber wir haben uns auch sehr gut verstärkt. Omar Alderete ist einer, der Marek quasi 1:1 ersetzt. Aggressiv, zweikampfstark.

Und Arthur Cabral?
Der hat keine Vorbereitung gemacht und schlägt trotzdem zu. Ich will nicht wissen, wie bereit der ist, wenn er die Vorbereitung mitmacht. Auch Ademi hat eingeschlagen – es ist schön zu sehen, dass die Spieler sich schnell und gut integrieren.

Mit Ramires fehlt ein weiterer Neuzugang bislang verletzt.Da kommt noch mehr in der Rückrunde. Wenn alle fit bleiben, dann werden wir noch stärker sein.

Mit Edon Zhegrova trumpft ein Spieler auf, der bislang kaum gespielt hat. Warum startet er plötzlich durch?
Edon hatte am Anfang Schwierigkeiten, er hatte Mühe damit, Spass und Ernst zu trennen. Auch auf dem Platz. Aber er hilft uns sehr seinen Dribblings, mit seinen Qualitäten, er weiss, dass er sich noch verbessern kann, vor allem im Defensivbereich. Richtig zu stehen, nach hinten zu arbeiten. Offensiv müssen wir nicht über seine Klasse sprechen. Er ist ein Strassenkicker. Wenn er den Ball hat, dann passiert was. Dann lässt er auch mal gleich zwei miteinander stehen.

Noch ein Spiel gegen Luzern, dann ist Pause. Wie verbringen Sie die Weihnachtszeit?
Wir fliegen nach Dubai an die Wärme. Und dann für vier Tage nach London zu Granit.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
15
22
28
2
FC Lugano
FC Lugano
15
9
28
3
FC Zürich
FC Zürich
15
4
26
4
Servette FC
Servette FC
15
0
25
5
FC Luzern
FC Luzern
15
4
23
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
15
3
23
7
FC St. Gallen
FC St. Gallen
15
6
21
8
FC Sion
FC Sion
15
-1
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
15
-5
17
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
15
-10
16
11
FC Winterthur
FC Winterthur
15
-21
12
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
15
-11
10
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