Jetzt sprechen die Klub-Legenden zur GC-Krise
«Da dreht es mir den Magen um!»

Kopfschütteln, Entsetzen, Angst vor dem Abstieg! Bei GC sind die Klublegenden wegen den Negativschlagzeilen in Sorge.
Publiziert: 13.04.2018 um 09:33 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:40 Uhr
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GC macht gerade eine Krise durch. Murat Yakin ist nicht mehr Trainer, …
Foto: THOMANN SVEN
Max Kern

Grabenkämpfe im Campus in Niederhasli ZH. Die Suspendierung von Vizepräsident Klein. Ein Spieler, der ohne Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung eingesetzt wird. Lohnkosten für einzelne Spieler von bis zu 700 000 Franken pro Jahr. Eine Treueprämie in der Höhe von 250 000 Franken für CEO Huber. Eine Nicht-Abstiegs­prämie für Sportchef Walther. Hauptsponsor Fromm ist wegen der horrenden Saläre ausser sich. Ex-Captain Vilotic schiesst im teaminternen Chat gegen Trainer Yakin. Die Entlassung von Yakin. Eine Negativschlagzeile reiht sich bei GC an die andere. Gibts im Abstiegskampf ein böses Erwachen? BLICK hört sich bei Klublegenden um.

Pascal Zuberbühler (47), Meister mit GC 1995, 1996 und 1998, heute Chefausbildner für die Goalies bei der Fifa: «Da kann man wirklich nur den Kopf schütteln. Es ist beschämend für den Schweizer Fussball, GC so zu erleben. Dass Muri Yakin von Präsident Stephan Anliker entlassen worden ist, finde ich sehr schade. Wer Muri holt, muss wissen, wen er anstellt. Vielleicht hätte Muri das eine oder andere ein wenig anders formulieren müssen, okay. Fakt ist: Anliker hat einen sehr grossen Verschleiss an Trainern, weitergekommen ist er damit aber nicht. Und für GC zählt jetzt nur eines: Sie müssen schauen, dass sie nicht ab­steigen. Zum Glück für GC gibts noch andere Vereine, die nicht besser sind.»

Pascal Zuberbühler.
Foto: TOTO MARTI

Roland Schwegler (36), Meister 2001 und 2003, jetzt Trainer bei Linth 04: «Fast 700 000 Franken für einen Spieler? Da dreht sich mir der Magen um. Schade ist, dass mit Murat Yakin ein guter Trainer entlassen worden ist. Das Schlimmste ist aber, dass bei GC nicht alle am gleichen Strick ziehen. Alle sollten jetzt sofort darauf fokussiert sein, wieder eine Einheit zu werden. Nur so kommen sie wieder aus dem Schlamassel heraus.»

Roland Schwegler.
Foto: Herve Le Cunff

Claudio Sulser (62), Meister 1978, 1982, 1983 und 1984, heute Rechtsanwalt und Nati-Delegierter: «Ich weiss nicht, ob all die Zahlen stimmen. Wenn du in einem guten Umfeld arbeitest, hast du auch Einnahmen. Wenn der Erfolg da wäre, würde man bei GC weniger über die Löhne sprechen. Dass Trainer entlassen werden, die keinen Erfolg haben, das ist im Fussball Gesetz. Das passiert tagtäglich.»

Claudio Sulser.
Foto: TOTO MARTI

Roger Berbig (63), Meister 1978, 1982, 1983 und 1984, heute Chirurg: «Wenn die Zahlen wirklich stimmen, sind sie schon ein wenig hoch. Zum Sportlichen: Ich habe immer die Meinung vertreten, dass man keinem Trainer die volle Macht geben sollte. Das ist immer zum Scheitern verurteilt. Es gibt eine einzige Ausnahme: Das ist Arno Del Curto beim HC Davos.»

Roger Berbig.
Foto: SVEN THOMANN

Charly In-Albon (60), Meister 1978, 1982, 1983 und 1984, heute Verkaufsberater für medizinische Verbrauchsgüter: «Solche Prämien sind anstandslos. Einfach schade, was zurzeit bei GC abgeht. Geschichten über Interna, Intrigen und Machtkämpfe nehmen Überhand, der Fussball wird in die zweite Reihe gedrängt.»

Charly In-Albon.
Foto: Valeriano Di Domenico
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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