Jetzt redet der geschasste Amine Chermiti
«Im Sommer wollte der FCZ noch verlängern!»

In Tunesien ein Held – beim FCZ abgesägt. Exklusiv im BLICK redet Amine Chermiti (29) über seinen Rauswurf, seine Gefühle und seine Zukunft.
Publiziert: 14.01.2016 um 20:03 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:59 Uhr
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Amine Chermiti hat beim FCZ keine Zukunft mehr.
Michael Wegmann

BLICK: Amine Chermiti, wer hat Ihnen mitgeteilt, dass Sie per sofort nicht mehr erwünscht sind?
Amine Chermiti: Der Präsident, seine Frau und der Trainer.

Sie können diesen Entscheid kaum nachvollziehen.
Wie sollte ich! Das muss ich auch nicht. Sie werden wissen, was sie tun.

Wie haben Sie reagiert?
Ich habe gelächelt und war freundlich.

Nicht sauer?
Nein, das bringt nichts. Aber als wir am Dienstag nicht mehr in die Garderobe durften, war das schon ein schlechtes Gefühl.

Nach fünf Jahren FCZ...
...fünfeinhalb Jahren. Und ich habe immer alles gegeben. Mit Amine gab es nie Probleme! Ich war immer pünktlich, hatte nie Extrawürste.

Diese Vorrunde fielen Sie aber negativ auf. Kein Tor, dafür zwei Rote. Hatte Ihre Ohrfeige gegen Hediger Einfluss?
Vielleicht. Das war sehr blöd. Er hat mich nicht mal provoziert. Das darf mir nicht passieren. Es soll keine Entschuldigung sein, aber da hatte sich wohl zu viel Frust angesammelt.

Weshalb?
Letzte Saison war ich noch Topskorer beim FCZ. Dann wurde ich diese Saison von Trainer Urs Meier auf der Seite eingesetzt oder ich spielte gar nicht. All die fussballverrückten Tunesier fragten: Was ist mit Cher­miti los? Das empfand ich als Belastung. Als ich dann spielte, wollte ich es besonders gut machen. Das ist nicht gelungen.

Was heisst es jetzt in Tunesien?
Da ist man überzeugt, dass ich aussortiert wurde, weil ich die Offerte des FCZ für eine Vertragsverlängerung nicht unterzeichnet habe.

Gab es denn eine?
Ja, der FCZ wollte noch im Sommer mit mir verlängern.

Warum haben Sie nicht unterschrieben? Hätten Sie gewaltige Lohn-Einbussen in Kauf nehmen müssen?
Das will ich nicht beantworten.

Flogen Sie deshalb aus dem Team?
Ich will nicht spekulieren. Das ändert nichts an meiner Situation. Ich kann ruhig schlafen, habe nichts falsch gemacht. Auch auf den Trainer und den Präsidenten habe ich keinen Groll.

Gar keine öffentliche Kritik?
Doch. Der Zeitpunkt war komisch. Warum hat man es uns nicht vor Weihnachten gesagt? Oder direkt nach der Winterpause.

Was machen Sie nun?
Ich trainiere da, wo ich darf. Ich werde keine schlechte Laune verbreiten. Finde ich keinen Klub, der mir passt, werde ich bleiben. Nicht mehr als Spieler, sondern als Fan. Denn ich habe hier schöne Dinge erlebt und den Fans mit Toren auch Freude gemacht. Man vergisst ganz schnell im Fussball. Dieses Ende nun ist viel zu schlecht!

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