«Ich mag es kitschig!»
Streller-Festspiele zum Abschied

Am Freitag ist es Tatsache: Marco Streller wird gegen St. Gallen sein letztes Liga-Spiel seiner Karriere bestreiten. So emotional wird sein Abschied.
Publiziert: 27.05.2015 um 18:31 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:40 Uhr
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«Es wäre schön, meinem Kumpel Marcel Herzog gegen St. Gallen einen reinzuhauen», sagt Marco Streller.
Foto: Keystone
Von Sandro Inguscio

Alles wird anders. Am Freitag verliert die Super League ihre grösste Persönlichkeit. Marco Streller wird sein letztes Liga-Spiel absolvieren. Eine Woche später nach dem Cupfinal gegen Sion ist endgültig Schluss.

31 800 Tickets sind für die Streller-Festspiele am Freitag schon weg. Mit einer grossen Abschiedssause wird der Captain und König von Basel verabschiedet. Die Fans sollen schon um 20 Uhr im Stadion sein, heisst es beim FCB.

«Für all das, was Streller Basel gegeben hat, soll er viele positive Überraschungen zurückerhalten. Das erwarte ich von allen», sagt Coach Paulo Sousa. Nur: Wird der 33-Jährige überhaupt auflaufen gegen die Espen?

Sousa schaut ihn an der Pressekonferenz an und sagt lachend: «Ich lasse ihn nicht spielen! Vielleicht motiviert ihn das so sehr, dass er weitermacht.»Die Stimmung beim Meister ist ausgelassen. Auch bei Streller, der nach unzähligen Interviews auch an der Pressekonferenz völlig unbeschwert wirkt.

Machen Sie sich Sorgen, dass Sie wirklich nicht spielen am Freitag?
Marco Streller: «Ich weiss es nicht ob ich spiele! Ich gehe aber davon aus (lacht). Einige Minuten Spielpraxis brauche ich schon noch vor dem Cupfinal.»

Was erwarten Marco Streller selbst von den Streller-Festspielen?
«Alle scheinen etwas zu wissen. Überall brodelt es um mich herum. Meine Frau, meine Eltern wissen Bescheid....nur ich nicht!"

Haben Sie überhaupt schon realisiert, dass es am Freitag das letzte Spiel wird?
«Seit dieser Woche ist es mir so richtig bewusst geworden. Als ich erfahren habe, dass ich das Spiel in Thun nicht machen muss....(überlegt)...darf...habe ich realisiert, dass es wirklich nur noch ein Liga-Spiel ist. Dass es dem Ende zu geht. Das ruft schon ein mulmiges Gefühl hervor.»

Werden Tränen fliessen?
«Mmmmh....wahrscheinlich schon. Ich habe 40 Tickets für meine Freunde, Bekannte, Verwandte organisiert. Sie werden alle sehr nah am Spielfeld sein. Es wird sicher sehr emotional. Und ein Mann darf auch Schwächen zeigen. Ich werde meine Emotionen sicher nicht zurückhalten. Auch wenn es nach dem Schlusspfiff im Cupfinal sicher noch emotionaler wird. Dann weiss ich: Es ist vorbei! Dann wird die Wehmut auf mich einprasseln.»

Zu Ihren Ehren wurde sogar ein Rapsong komponiert. Haben Sie ihn sich schon angehört?
«Hab ich. Und ich hatte Gänsehaut. Es kamen mir fast die Tränen. Eine solche Anerkennung zu erfahren, berührt mich zutiefst.»

Nach dem Cupfinal ist dann wirklich Schluss. Zuhause gegen Sion. Ein krönender Abschluss?
«Abgesehen davon, dass es unnötig ist, dass der Final nach der Saison durchgeführt wird, ist es genau die Affiche, die ich mir gewünscht habe. Ich habe selber ein Ferienhaus im Wallis, mag die Walliser sehr. Die Chancen stehen 50:50. Das wird ein Fussballfest!»

Sie stehen bei 199. Profi-Toren. Mit dem 200. Treffer den Final zu entscheiden und die Karriere zu beenden wäre ja fast schon kitschig!
«Ich mags kitschig! Ich schaue auch gerne Schnulzenfilme. Dieses Szenario würde ich sofort nehmen. Auch wenn es für mich kein Weltuntergang wäre mit 199 Toren aufzuhören. Aber meinem Kumpel Marcel Herzog gegen St. Gallen einen reinzuhauen oder mit dem 200. Tor im Cupfinal aufzuhören, wäre schon schön.»

Wenn es zum Elfmeter kommt, dann wäre es wohl die leichteste Art dies zu vollbringen.
«Für mich nicht! (lacht) Nein, ich würde wohl schiessen. Ich habe etwas geübt und bin besser geworden.»

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