«Ich dachte, das ist doch nicht möglich»
Hüppi rechnet mit alter FCSG-Führung ab

Der Sonderbericht ist da: Die abgetretene Führung des FC St. Gallen handelte nicht strafrechtlich relevant – Fehler machte sie aber zuhauf.
Publiziert: 02.03.2018 um 22:01 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:41 Uhr
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Matthias Hüppi trat am Freitag vor die Medien.
Foto: KEY
Michael Schifferle

Transparenz, Glaubwürdigkeit, Offenheit – Worte, die der neue Espen-Chef Matthias Hüppi seit Amtsantritt zum Credo seines Klubs gemacht hat. Er und seine Verwaltungsratskollegen beauftragen die Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers mit einer Sonderprüfung, die die Arbeit der alten Führung um Präsident Stefan Hernandez durchleuten soll.

Das Ergebnis? Die Führung hat nicht strafrechtlich relevant gehandelt. Gleichwohl ist die Mängelliste lang, die Hernandez, der bald abtretende Nachwuchs-CEO Ferruccio Vanin, Finanzchef Sascha Roth und Frauen-Vertreterin Brigitta Mettler zu verantworten haben. Sie sassen bis Mitte Dezember im Verwaltungsrat. Hüppi sagt: «Es gibt Dinge, da dachte ich: Das ist doch nicht möglich.»

Vorwurf eins: Missmanagement!

Hernandez & Co. liessen die Kosten explodieren. Zwischen Juli und Dezember 2017 machten sie einen Verlust von 358 '000 Franken. Allerdings wird diese Zahl durch den Verkauf Albian Ajetis geschönt: Er brachte 1,6 Millionen ein.

Ohne diesen Zuschuss hätte die alte Führung einen
Halbjahresverlust von rund 2 Millionen erwirtschaftet – in 6 Monaten! Mit ein Grund: Die Personalkosten sind um 44,7 Prozent gestiegen – nicht einzig im Sport, sondern auch in der Verwaltung.

VR Christoph Hammer: «Viele Entscheide waren äusserst fragwürdig.» Und Hammer, im Hauptberuf Finanzchef der SBB, sagt, dass es «Niedergangsrisiken» gegeben habe.

Heisst: Der Kurs der alten Führung hätte in den Konkurs führen können! Besonders bedenklich: Die Nachwuchsabteilung Future Champs Ostschweiz (FCO) verschlingt 4,4 Millionen jährlich – maximal 3 sollen es künftig sein.

Hüppi: «Auf diesem Level weiterzufahren, wäre undenkbar.» Es muss gespart werden – allerdings nicht bei den Trainern. Die sollen angemessen entlöhnt werden. Anders sind qualifizierte Trainer auch nicht zu haben, die Talente wie Jasper van der Werff entwickeln.

Vorwurf zwei: Die alte Führung versäumte es, Kontrollinstanzen einzurichten

Hernandez, Vanin & Co. waren Angestellte und Verwaltungsräte – sie überwachten sich selber. Laut Hüppi wurden Verträge angepasst und verlängert, ohne dass Präsident Hernandez Kenntnis davon hatte.

Rechtlich ists statthaft, moralisch jedoch fragwürdig. Hüppi: «Wir lassen nicht mehr zu, dass gewisse
Geschichten geregelt werden, ohne dass die anderen im Verwaltungsrat davon wissen.» Kein Vertrag wird an ihm vorbei unterzeichnet werden.

Unter Hernandez erhielten zwei Nachwuchsspieler Verträge, die weit besser dotiert sind als jene ihrer Alterskollegen. Hüppi sagt, dass mit den beiden eine Lösung gefunden werden müsse. Es fänden derzeit Gespräche mit den Spielern und deren Berater statt, so Hüppi. «Wichtig ist auch, dass wir eine Lösung finden, die auch für die jungen Spieler stimmt.»

Dennoch ist klar: Entweder sind die beiden zu Lohneinbussen bereit, oder die Verträge werden mittelfristig aufgelöst. Hüppi: «Es ist klar, dass wir diese Verträge nicht zu den aktuellen Bedingungen weiterführen werden.»

Und er sagt, es gehe ihm nicht darum, jemandem die Schuld zuzuweisen. Die Zahlen und Fakten, die er präsentiert, sind jedoch als vernichtendes Urteil für die alte Führung zu werten.

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Mannschaft
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14
7
26
2
FC Basel
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14
20
25
3
FC Lugano
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14
6
25
4
Servette FC
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14
2
25
5
FC Luzern
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15
4
23
6
FC Lausanne-Sport
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15
3
23
7
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
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FC Sion
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BSC Young Boys
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15
-5
17
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Yverdon Sport FC
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14
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15
11
FC Winterthur
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15
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12
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15
-11
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