Seit Sonntag, 16.34 Uhr, wird beim 27-fachen Champion GC ein weiteres trauriges Kapitel geschrieben: Der Rekordmeister ist Letzter. 0:1 geschlagen vom bisherigen Schlusslicht, Aufsteiger Xamax. Um die Barrage-Spiele zu vermeiden, müsste GC Rang 8 erreichen. Der Rückstand auf Lugano beträgt 6 Punkte.
Das 0:1 gegen Xamax ist die 6. Pleite in Serie! Für jeden Trainer im Profi-Fussball die sichere Entlassung!
Nicht für den Deutschen Thorsten Fink (51). Weitere negative Zahlen: Die Hoppers stellen den schlechtesten Angriff. Nur 22 Tore in 21 Spielen. Und GC hat nach Xamax die zweitschlechteste Abwehr. 42 Gegentreffer, exakt zwei pro Match.
Und: Von all den sechs Trainern, die in der Ära von Präsident Stephan Anliker angestellt wurden, hat Fink den miesesten Punkte-Schnitt (siehe Box). Nur 0,86 Zähler pro Spiel holt Fink bisher bei GC.
Wie oft darf Dauer-Optimist Fink noch verlieren?
GC-Sportchef Mathias Walther: «Wir werden die Gesamtsituation genau analysieren und sauber aufarbeiten.» Sitzt Fink am Sonntag in Thun noch auf der GC-Bank? «Ich gehe davon aus.»
Wie weiter?
«Jetzt sind die einfachsten Mittel gefragt. Die Mannschaft muss die Schärfe haben, um zu punkten. Wir müssen mehr Gefahr produzieren.»
Sind 20 Transfers in einer Saison nicht zu viel, um eine schlagkräftige Mannschaft zu formen?
«Wie kommuniziert waren uns in der Vergangenheit finanziell die Hände gebunden. Mit der neuen Besitzerstruktur wurden wir handlungsfähig.»
«Eine Trainer-Entlassung wäre Pflästerli-Politik!»
Der nächste Gegner heisst Thun. Auswärts. Auf Kunstrasen. Mitte Dezember gabs ein 0:1. Die dritte Pleite in Serie. Es folgten drei weitere.
Seit der Winterpause sitzt Walther neben Fink auf der Bank. Der Sportchef ist seit längerem im Dilemma. Er hat (mit Fink) das Team zusammengestellt. Fink war sein Wunsch-Trainer. Falls er Fink jetzt entlässt und wie schon vor einem Jahr als Interimstrainer übernimmt, könnte er allenfalls beweisen, das «sein» Team nicht so schlecht ist, wie es gegen Xamax den Eindruck machte. Schafft Walther als Trainer aber die Kehrtwende, würde er sich selbst beweisen, dass er den falschen Coach eingestellt hat. Walthers Lösung: Beten und Hoffen ...
GC-Koryphäe Erich Vogel (80): «Eine Trainer-Entlassung wäre nur Pflästerli-Politik. Das wahre GC-Problem liegt bei der sportlichen Führung. Wenn sich dort nichts Wesentliches ändert, hats auch der neue Trainer sehr schwer.»
1. Murat Yakin 26 Spiele 36 Punkte. Schnitt: 1, 38
2. Pier-Luigi Tami 89 Spiele 117 Punkte. Schnitt: 1,31
3. Carlos Bernegger 18 Spiele 22 Punkte. Schnitt: 1,22
4. Boro Kuzmanovic 1 Spiel 1 Punkt. Schnitt: 1,00
5. Mathias Walther 3 Spiele 3 Punkte. Schnitt 1,00
6. Thorsten Fink 28 Spiele 24 Punkte. Schnitt: 0,86
1. Murat Yakin 26 Spiele 36 Punkte. Schnitt: 1, 38
2. Pier-Luigi Tami 89 Spiele 117 Punkte. Schnitt: 1,31
3. Carlos Bernegger 18 Spiele 22 Punkte. Schnitt: 1,22
4. Boro Kuzmanovic 1 Spiel 1 Punkt. Schnitt: 1,00
5. Mathias Walther 3 Spiele 3 Punkte. Schnitt 1,00
6. Thorsten Fink 28 Spiele 24 Punkte. Schnitt: 0,86
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |