Heute steigt in der Finanz-Metropole Zürich das alljährliche Sechseläuten. Um 18 Uhr wird mit dem Böögg symbolisch der Winter verbrannt.
In Zürich sitzt sinnbildlich auch Stephan Anliker (61) auf dem Scheiterhaufen. Der Langenthaler Architekt, der dank des Beziehungsnetzes von GC eine Filiale in Zürich zum Blühen brachte, verbrennt den Brand (neudeutsch für Marke) des 27-fachen Meisters GC.
Nicht zum ersten Mal droht in der vierjährigen Amtszeit von Anliker der Sturz in die Zweitklassigkeit!
Letzten Dienstag entlässt Anliker Murat Yakin. Den Trainer, den er Ende August 2017 im Alleingang (an CEO Huber und Sportchef Walther vorbei) installiert und als Heilsbringer gelobt hat.
Kauft Anliker nun die Aktien von Heinz Spross?
Unter Interims-Trainer Mathias Walther setzt es am Samstag ein 1:2 gegen St. Gallen ab. Nach dem 1:0-Führungstreffer wechselt Walther Torschütze Jeffrén aus. Und bringt nach St. Gallens Ausgleich einen weiteren Verteidiger, um wenigstens einen Punkt zu retten. Ausgerechnet Joker Pnishi spielt im Strafraum einem St. Galler den Ball in die Füsse. Walther wechselt die Niederlage ein! Er ist nach Skibbe, Tami, Bernegger und Yakin Anlikers fünfter Trainer. Der sechste soll bald kommen.
Die Ausbeute von Anliker in den Spielzeiten, die er von A bis Z mit der ihm eigenen langen Leine präsidierte: Rang 8, Rang 4 (mit 30 Punkten hinter Meister Basel), Rang 8. Und jetzt siehts nach Platz 8, 9 oder 10 aus. Seit Sonntag liegt GC nur noch ein Pünktchen vor Schlusslicht Lausanne!
BLICK enthüllt, dass der 30-jährige CEO Manuel Huber eine Treueprämie von 250 000 Fr. kassiert. GC dementiert zuerst. Auch gegenüber Hauptsponsor Reinhard Fromm. Der Wawrinka-Sponsor ist stinksauer, als er zwei Tage später im «Tages-Anzeiger» lesen muss, dass Anliker die astronomische Summe bestätigt. Es festigt Fromms Entschluss, das 30-Prozent-Aktienpaket von Heinz Spross, das ihm von Anliker angeboten wird, nicht zu kaufen. Noch diese Woche soll auskommen, wer die Aktien von Spross kauft. Anliker (hat er so viel Geld?) oder Autohändler Peter Stüber, der wie der Präsident ebenfalls 30% der Aktien besitzt.
Neueste Hiobsbotschaft: Basic fällt lange aus
Sowohl Stüber als auch Spross sind enge Vertraute von Ex-GC-Sportchef Erich Vogel (79). Der Vogel, dem Anliker vorwirft, bei GC mit dem mittlerweile suspendierten Vize-Präsidenten Roland Klein und Trainer Murat Yakin eine Schatten-Organisation aufgebaut zu haben, die sich «wie ein Geschwür verbreitet habe» (Zitat Anliker).
Neueste Hiobsbotschaft: Captain Marko Basic hat sich beim 1:2 gegen St. Gallen wieder das Kreuzband gerissen. Am Montag bestätigt der Verein den Ausfall: «Die Verletzung erfordert einen operativen Eingriff. Der Defensivakteur wird sechs bis acht Monate ausfallen.»
Es brennt heute nicht nur der Böögg. Auf dem Scheiterhaufen ist Anliker.
PS. Für seinen Sohn Gregory (16) hat Anliker einen Personal Trainer angestellt. Es ist Walter Grüter, ein Vogel-Mann und langjähriger Assistent von Yakin. Irgendwie typisch für Anliker.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |