Heute Schulter-Untersuchung
Geht hier Karriere von Philipp Degen zu Ende?

Vor einer Woche sagte Philipp Degen: «Sollte ich mich noch einmal schwer verletzen, höre ich sofort auf.» Jetzt könnte das schon der Fall sein.
Publiziert: 14.03.2016 um 07:52 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:59 Uhr
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Bitter: Degen muss gegen St. Gallen verletzt raus.
Sandro Inguscio

Noch einmal hat er gebissen. Noch einmal hat er angekämpft. Doch es geht nicht mehr. Nach 65 Minuten ist Schluss. Philipp Degen muss raus. Die Schulter schmerzt zu sehr.

Wieder diese verdammte Schulter!

Fünf Monate lang hat er sich zurückgekämpft nach seiner Schulter-OP. Fünf Monate lang Bangen, ob es je wieder zu einem Einsatz reicht. Endlich darf er am Sonntag gegen St. Gallen wieder ran. Darf endlich sein Comeback geben. Darf für den verletzten Michael Lang von Beginn weg auf der rechten Abwehrseite ran. Dort, wo er seit 16 Jahren als Profi auf und ab marschiert ist. Er spielt stark. Und dann passiert das! Der 33-Jährige fällt gegen die Espen unglücklich – und genau auf die operierte rechte Schulter! Der Schmerz ist sofort zurück. Degen beisst, bis er nicht mehr kann. Weil er weiss, dass es das letzte Mal in seiner Karriere sein könnte?

So oft musste er verletzt pausieren. So oft hat er sich zurückgekämpft. Jetzt ist er 33 Jahre alt. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Gespräche fanden mit dem FCB statt. Degen tendiert zwar Richtung Rücktritt, war sich bisher aber noch nicht ganz sicher. Ob die Verletzungshexe ihm diesen Entscheid jetzt abgenommen hat?

Denn Degen hatte zuletzt nur noch ein Ziel: Ein Letztes Mal hatte er sich nach der Schulter-OP zurückkämpfen wollen. In einem Interview mit der «Aargauer Zeitung» sagte er letzte Woche: «Noch einmal dahin zu kommen, fit zu sein, das habe ich gebraucht. Jetzt bin ich mit mir im Reinen. Immer wieder hat mir die Verletzungshexe eins reingewürgt. Noch einmal wollte ich ihr beweisen, dass ich stärker bin als sie. Jetzt haben wir Frieden geschlossen.»

Und dann sagte Degen die Worte, die nur eine Woche später bittere Tatsache sein könnten: «Sollte ich mich morgen im Training schwer verletzen, würde ich sofort aufhören. Ohne schlechtes Gewissen. Ohne mich als Versager zu fühlen. Ich habe mir und der Welt genug oft bewiesen, dass ich ein Stehaufmännchen bin.»

Bitter: Aber es wäre möglich, dass es nur eine Woche später soweit ist. Heute wird ein MRI der Schulter gemacht. Dann herrscht Klarheit, ob und wie lang Degen wieder ausfallen würde.

Coach Urs Fischer seufzt, ist bedrückt, als er auf Degen angesprochen wird: «Er hatte nach langer Zeit sein Comeback geben können, es lief ihm immer besser während des Spiels, dann fällt er blöd genau auf die Schulter. Ich will jetzt nichts beschwören...wir werden sehen, was beim Untersuch rauskommt.»

Vielleicht das Ende des Degen.

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