Herr Fink, sollten Sie am Samstag gegen Schlusslicht Xamax verlieren, würden Sie mit dem Rekordmeister die rote Laterne fassen ...
Thorsten Fink (50): Ja, aber das wäre nur eine Wasserstands-meldung. Wir sind Ende Saison nicht Letzte. Die Wahrheit sieht man erst nach einem Jahr, nach 36 Spielen. Gegen Xamax ist die Chance grösser, selber bestimmen zu können, ob wir gewinnen. Und danach haben wir Thun, St. Gallen und Lugano. Ich denke nicht an Niederlagen, sondern immer daran: Was ist, wenn wir gewinnen? Der Trainer hat immer positiv zu sein. Ich glaube an unser Projekt. Und übrigens: Der Klub ist nicht am Abgrund. Die Gehälter werden pünktlich bezahlt. Pünktlicher gar als bei Bayern.
Wie sehen Sie Aufsteiger Xamax?
Sie schiessen Tore, aber in der Abwehr haben sie Schwächen.
Wer spielt gegen Xamax links hinten?
Dudu!
Wirklich? Souleyman «Dudu» Doumbia, der gegen Nyon vor dem ersten Gegentor mit einem Einwurf dem Gegner den Ball in die Füsse spielte
Was soll ich dazu sagen? Er ist 21, ich traue ihm noch viel zu. Ich habe ihn gegen Nyon in der Halbzeit rausgenommen, ich hoffe, er hat daraus gelernt. Ich habe damals bei der grössten Niederlage von Bayern ...
... im Champions-League-Final 1999 gegen Manchester United ...
... ja, da habe ich auch einen Fehler gemacht, der zum Ausgleich führte (Bayern verlor nach einer 1:0-Führung und Finks Fehlpass in der Nachspielzeit 1:2, Anm. d. Red.), meine Mannschaft, der Verein, Manager Uli Hoeness, alle haben mich damals wieder aufgebaut.
Bringen Sie am Samstag im Kellerduell den neu verpflichteten Arlind Ajeti für den verletzten Abwehrchef Nathan?
Ja, Stand jetzt beginnt Arlind von Anfang an. Ich bin froh, dass der Verein ihn geholt hat. Wir haben nicht drei, vier Wochen Zeit. Er kann jetzt gleich reinwachsen. Und ich kenne ihn ja aus meiner Basler Zeit.
Übrigens, macht die Arbeit beim Tabellen-Neunten GC noch Spass?
Sehr viel sogar, ich bin überhaupt nicht niedergeschlagen. Und der Verein kann nur wachsen, wenn du erst mal ruhig bleibst, einen Plan hast. Wenn der Zusammenhalt da ist. Wir haben einen guten Zusammenhalt. Präsident Stefan Anliker und Sportchef Mathias Walter haben mir ihr Vertrauen gegeben. In den letzten Jahren wurde die Mannschaft hier immer wieder durcheinandergewirbelt. Es wurden 12, 13 Neue geholt. Wenn Sie in Ihrem Betrieb 12 Neue einstellen, braucht das auch Zeit. Wir haben die jüngste Mannschaft der Liga, diese Zahlen sind nicht gefälscht. Bis die Automatismen funktionieren, braucht es drei Monate.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |