BLICK: Herr Henchoz, seit ihrer Rückkehr geht’s wieder aufwärts bei Xamax. Ein Mal verloren, zwei Unentschieden und jetzt ein Sieg. Was machen Sie mit der Mannschaft?
Stéphane Henchoz: Ich versuche, sie vor allem moralisch zu unterstützen. Da wir im Moment vielleicht eine Stunde, nicht mehr, pro Tag auf dem Spielfeld trainieren, kannst du den Spielern diesbezüglich nicht viel helfen. Aber was die Moral für die Psyche betrifft, da kannst du als Trainer Einfluss nehmen. Und ich glaube, heute hat die Mannschaft gezeigt, dass die Moral stimmt.
Und wie. Die Mannschaft hat gekämpft bis zum umfallen.
Sie haben viel Charakter gezeigt. Das ist nicht einfach, wenn du in der Tabelle Letzter bist und weisst, dass du unbedingt Punkte brauchst. Aber wir haben sie geholt und eine starke Leistung gezeigt. Wir hatten sechs, sieben grosse Chancen, zwei davon genutzt. Im Moment ist die Mannschaft hinten sehr stabil und wenn du hinten stabil bist, dann hast du immer eine Chance.
Haben diese langersehnten drei Punkte womöglich einen Knopf gelöst?
Ja. Wir haben gegen ein starkes Zürich und gegen Sion im Kellerduell zweimal unentschieden gespielt. Beide Partien hätten wir mit ein bisschen mehr, sagen wir, Glück oder Klasse vielleicht gewinnen können. Am Ende waren es aber nur zwei Unentschieden. In unserer Situation, unentschieden zu spielen, das hilft uns nicht viel. Heute haben wir endlich drei Punkte geholt. Das zeigt, die Mannschaft kann in dieser Super League immer noch gewinnen, denn in dieser Saison hat Xamax bis jetzt nicht viele Spiele für sich entscheiden können.
Ausgerechnet wenn Xamax gewinnt, holen auch Thun und Sion Punkte.
Das war eine Enttäuschung nach dem Spiel gestern. Wir hatten gehofft, dass St. Gallen zumindest Thun schlägt. Das hat aber leider nicht geklappt. Wir wussten auch, dass Sion gegen Lugano zuhause einen oder auch drei Punkte holen könnte. Sie haben nur einen geholt, wir drei. Jetzt ist Sion nur noch zwei Punkte vor uns. Wir wissen, dass sie ein Spiel weniger haben, aber dieses Spiel wird gegen Zürich gespielt (28. Juli d. Red.) und wahrscheinlich gegen die A-Mannschaft, nicht wie in den letzten beiden Partien gegen die U21 oder eine Mannschaft, die zehn Tage nicht trainiert hat.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |